Der DAX ist im Sommerblues angekommen. Die Vorgaben der Wall Street drücken den deutschen Leitindex wieder in die Tiefe. Rüstungsaktien und K+S stehen im Fokus.
Für den DAX ging es am Mittwoch nach unten. Der deutsche Leitindex beendete den heutigen Handel auf Xetra um 0,60 Prozent schwächer bei auf 24.277 Punkten. Damit rückt das Rekordhoch von Mitte Juli bei 24.639 Punkten wieder etwas weiter weg.
Der MDax verlor zur Wochenmitte 0,31 Prozent auf 30.899 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,21 Prozent nach.
Der US-Aktienmarkt steuert am Mittwoch erneut auf Verluste zu. Gut zwei Stunden nach Handelseröffnung an der Wall Street notierte der Leitindex Dow Jones Industrial marginal schwächer bei 44.907 Zählern. Der marktbreitere S&P 500 gab dagegen um 0,55 Prozent auf 6375 Zähler nach, während der Nasdaq 100 mehr als ein Prozent auf 23.129 Punkte nachgab.
Tech-Aktien an der Wall Street weiter unter Druck
Der technologielastige Auswahlindex ist wie am Vortag von Kursgängen der Schwergewichte aus dem Big-Tech-Lager betroffen. Amazon, Nvidia , Meta und Alphabet verloren allesamt zwischen 2 und 1,5 Prozent.
Allgemein haben Technologiewerte auch heute einen schweren Stand – Palantir und Tesla etwa verlieren zwischen 5 und 3 Prozent. Analyst Frank Sohlleder vom Broker ActivTrades sieht den Grund hierfür in einem etwas schwindenden Optimismus für eine Zinssenkung in den USA. Mit Spannung warten Anleger nun auf die am Donnerstag beginnende Notenbankkonferenz in Jackson Hole und die Rede von Fed-Chef Jerome Powell. Von dieser erhoffen sich die Anleger Hinweise auf eine schon als sicher geltende, erste Leitzinssenkung im laufenden Jahr auf der Notenbanksitzung Mitte September.
Außerdem wird im späteren Handelsverlauf das Protokoll der letzten Sitzung Ende Juli veröffentlicht. Damals hatten die Währungshüter zwar den Leitzins einmal mehr unverändert gelassen und damit weiter der expliziten Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer deutlichen geldpolitischen Lockerung getrotzt. Allerdings hatten zwei Mitglieder des Zentralbankrats schon damals für eine Zinssenkung gestimmt. Abweichler bei Zinsentscheidungen kommen bei der US-Notenbank eher selten vor. Niedrigere Zinsen begünstigen risikobehaftete Anlagen wie Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen wie Anleihen.
Rüstungsaktien und K+S im Minus
Im Rüstungssektor weiteten Rheinmetall und Renk die Vortagesverluste um 0,7 beziehungsweise 1,4 Prozent aus. Hensoldt legten dagegen leicht zu.
Die Titel des Düngerkonzerns K+S rutschten angesichts einer Absenkung um gleich zwei Investmentstufen von "Buy" auf "Sell" durch die Berenberg Bank um 4,3 Prozent ab. Bei 11,86 Euro notiert der Kasseler Konzern nun auf dem tiefsten Stand seit Januar. Seit dem 2-Jahreshoch Ende Juni hat der MDax-Konzern mehr als 30 Prozent an Wert verloren.
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Enthält Material von dpa-AFX