Widersprüchliche Signale zur Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump haben die Börse am Mittwoch gebremst. Anleger blieben in Deckung. Zwar deutete Trump an, dass die Unterzeichnung eines Handelsabkommens mit China kurz bevor stehe. Jedoch wolle er dem Vertrag nur zustimmen, wenn er gut für die USA sei. "Nach einer baldigen Lösung des Zollstreits hört sich dies nicht an", sagte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. Trump zieht außerdem eine erneute Erhöhung der US-Zölle auf China-Importe in Betracht, sollte das geplante Abkommen scheitern.

Auch die Automobilbranche litt am Mittwoch unter dem US-Präsidenten. So hat Trump den erwarteten einstweiligen Verzicht auf neue Importabgaben für europäische Fahrzeuge nicht thematisiert. "Zölle wären ein weiterer herber Schlag für die zuletzt ohnehin gebeutelte deutsche Autoindustrie", warnte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Der europäische Branchen-Index büßte 1,5 Prozent ein.

Am Devisenmarkt profitierte die türkische Lira von dem anstehenden Treffen zwischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan mit US-Präsident Donald Trump. Die türkische Lira erholte sich leicht. Im Gegenzug verbilligten sich Dollar und Euro zeitweise um jeweils etwa ein halbes Prozent auf 5,7520 und 6,3190 Lira.

Auf Unternehmensseite rückten die Titel von Deutsche Wohnen mit einem Plus von 2,1 Prozent ins Blickfeld der Anleger. Die Immobilienfirma steigerte den operativen Gewinn und will eigene Aktien zurückkaufen. Anders sah es für den Automobilzulieferer Leoni aus. Die Aktien des Konzerns stürzten um rund zehn Prozent ab. Der Mittelabfluss des Autozulieferers habe sich zwar im dritten Quartal verlangsamt, schrieb Christian Ludwig vom Bankhaus Lampe. Dennoch sei kein Silberstreif am Horizont zu erkennen. Der Verlust beim Cash Flow summiere sich seit Jahresbeginn auf 400 Millionen Euro.

Zum Handelsschluss führten die Aktien von Linde, E.ON und RWE den DAX an. Das Schlusslicht bildeten die Titel von Covestro und der Deutschen Bank.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war



Tesla-Fabrik nahe Berlin soll bis zu 7000 Stellen schaffen Die geplante Fabrik des amerikanischen Elektroauto-Hersteller Tesla unweit von Berlin soll 6000 bis 7000 Arbeitsplätze schaffen. Diese Zahlen nannte die Berliner Wirtschaftsverwaltung am Mittwoch. Als Standort für das Werk wurde die Gemeinde Grünheide ausgewählt, rund 35 Kilometer südöstlich von Berlin. Das wurde aus Kreisen der Brandenburger Landesregierung bestätigt. Marke Volkswagen kann auch dank China beim Verkauf wieder kräftig zulegen Der Autobauer Volkswagen hat im Oktober bei den Verkäufen deutlich Boden gut machen können. Im vergangenen Monat lieferten die Wolfsburger weltweit 562 200 Autos mit dem VW-Logo an die Kunden aus und damit 8,8 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. "Das ist besonders unter den aktuell herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein toller Erfolg", sagte Markenvertriebschef Jürgen Stackmann. Vor allem in Europa und auch im wichtigsten Einzelmarkt China konnte die Marke VW deutlich zulegen. Insgesamt steht Volkswagen nach zehn Monaten bei 5,08 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen, das sind 1,2 Prozent Autos weniger als im Vorjahreszeitraum. Comdirect rät kurzfristig orientierten Anlegern zur Commerzbank-Offerte Vorstand und Aufsichtsrat der Online-Bank Comdirect können sich mit Blick auf das Übernahmeangebot der Commerzbank nicht zu einer klaren Empfehlung für ihre Aktionäre durchringen. Die von der Commerzbank gebotene Summe von 11,44 Euro je Aktie sei jedenfalls angemessen, teilte die Comdirect am Mittwoch in Quickborn bei Hamburg mit. Kurzfristig orientierten Aktionären rät das Institut daher, die Offerte der Mehrheitseignerin aus Frankfurt anzunehmen. Maue Konjunktur und Kartellvorsorge drücken Salzgitter in rote Zahlen Der Stahlkonzern Salzgitter ist wegen der Konjunkturschwäche und einer höheren Risikovorsorge zu einer drohenden Kartellstrafe in die roten Zahlen abgerutscht. Nach neun Monaten ergab sich unterm Strich ein Verlust von 29,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage seiner endgültigen Zahlen zum dritten Quartal berichtete. Im Vorjahreszeitraum hatte Salzgitter noch ein Plus von 194 Millionen Euro verbucht. In der vergangenen Woche hatte der Stahlhersteller bereits einen deutlich gesunkenen Vorsteuer-Gewinn gemeldet: Dieser nahm von Januar bis Ende September von 284,6 Millionen Euro vor einem Jahr auf 40,7 Millionen Euro ab. Nordex rutscht tiefer in die roten Zahlen - Aktie verliert Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex ist in den ersten neun Monaten tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlust stieg von 51,8 Millionen auf 76,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank um fast 16 Prozent auf 60,2 Millionen Euro. Die Windkraftbranche leidet derzeit unter hohem Wettbewerb und einem entsprechenden Preisdruck. Bechtle wächst kräftig und verdient viel - Aktie auf Rekordkurs Der IT-Dienstleister Bechtle kann trotz der trüberen Konjunkturaussichten weiter kräftig wachsen. Vorstandschef Thomas Olemotz blickt auch nach dem dritten Quartal weiter zuversichtlich auf den Rest des Jahres. "Bechtle entwickelt sich hervorragend und zeigt sich von den angespannten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bislang unbeeinflusst", sagte der Manager am Mittwoch laut Mitteilung in Neckarsulm. Dudenhöffer: Batterie-Förderung nach Tesla-Ankündigung überdenken Die Bundesregierung muss nach Ansicht des Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer bei der Förderung der Batterieproduktion umdenken. Nach der Ankündigung von Tesla-Chef Elon Musk, bei Berlin eine Fabrik für die Herstellung von Batterien und Elektrofahrzeugen zu bauen, sei zu überlegen, welchen Sinn die eine Milliarde Euro noch habe, die Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in eine deutsche Lithium-Ionen-Fabrikation stecken wolle. Auch die geplante Batterieforschungsfabrik in Nordrhein-Westfalen mit 200 Millionen Euro Landesmitteln sei nun zu hinterfragen, sagte Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen am Mittwoch laut Mitteilung. BDT Capital Partners steigt bei Zulieferer Schaeffler ein Die Investmentbank BDT Capital Partners steigt mit einem bedeutenden Anteil beim Auto- und Industriezulieferer Schaeffler ein. Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des SDax-Unternehmens hervorgeht, hat sich die in Chicago ansässige und auf Investitionen in Familienunternehmen spezialisierte Bank 25 Prozent der ausstehenden Vorzugsaktien des fränkischen Traditionsunternehmens gesichert. Die an der Börse notierten Vorzugsaktien machen allerdings nur rund ein Viertel des gesamten Aktienkapitals aus. Der Rest liegt über Stammaktien in den Händen der Schaeffler-Familie. Zulieferer Leoni schreibt weiter tiefrote Zahlen - Aktie stürzt ab Beim angeschlagenen Kabel- und Bordnetzspezialisten Leoni bleibt die Lage ernst. Die Krise hat das mitten im Umbau befindliche SDax-Unternehmen noch lange nicht überwunden. Stattdessen fuhr der traditionsreiche Auto- und Industriezulieferer aus Franken im dritten Quartal erneut ein dickes Minus ein. Unter dem Strich stand ein herber Verlust von 88 Millionen Euro für Leoni zu Buche, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Gewinn von 23 Millionen Euro erwirtschaftet wurde. Der Konzern bekam die anhaltende Schwäche der Automärkte abermals zu spüren, zudem machten sich hohe Umbaukosten bemerkbar. Flammschutzmittel halten Lanxess trotz Autoschwäche auf Kurs Der Chemiekonzern Lanxess sieht sich dank der Nachfrage nach Wasseraufbereitungstechnik, Flammschutzmitteln und Pharmawirkstoffen auf Kurs zu seinem geplanten Jahresgewinn. Die andauernde Schwäche der Autoindustrie und ein schwaches Chromerz-Geschäft konnte Lanxess weitgehend ausgleichen. Zudem treibt Konzernchef Matthias Zachert den Umbau hin zur profitableren Spezialchemie voran und richtet das Geschäft mit sogenannten Organo-Metallen neu aus. Luftwaffe will zwei A400M wegen technischer Probleme nicht übernehmen Neue Mängel am Militärflugzeug A400M: Wegen Problemen mit dem Propellersystem verweigert die Bundeswehr die Abnahme von zwei neuen Transportmaschinen des Herstellers Airbus. In einer Mitteilung verwies die Luftwaffe am Mittwoch in Berlin auf "wiederkehrende technische Probleme" mit schon ausgelieferten Fliegern. So hätten Routineprüfungen ergeben, dass nicht alle 24 Muttern pro Propeller das vorgesehene Anzugdrehmoment aufwiesen. Werde dies nicht korrigiert, könne es zu "schwerwiegenden strukturellen Schäden am Propeller und der Welle des Propellergetriebes führen", teilte die Luftwaffen mit. Zuerst hatte "Spiegel online" berichtet. HHLA wird optimistischer für das Gesamtjahr - Aktie auf Zweijahreshoch Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wird für das laufende Jahr etwas optimistischer und geht jetzt von einer "deutlichen" Steigerung des Konzernumsatzes aus. Das teilte der Hafenbetreiber am Mittwoch in Hamburg mit. Bisher hatte der Vorstand eine "leichte" Steigerung erwartet. Der operative Gewinn (Ebit) soll weiter deutlich steigen. Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik legte in den ersten neun Monaten des Jahres vor allem der Containertransport auf Straße und Schiene merklich zu. Enercon hält auch nach Krisentreffen an Stellenabbau fest Der Windanlagenbauer Enercon hält auch nach einem Krisentreffen mit Politikern aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt am angekündigten Abbau von bis zu 3000 Stellen fest. "Letztendlich müssen wir jetzt für uns ganz klar festhalten, dass an dem Schritt, den wir am Freitag angekündigt haben, kein Weg vorbeigeht", sagte Enercon-Chef Hans-Dieter Kettwig am Mittwoch in der Staatskanzlei in Hannover. Ein wesentlicher Grund sei, dass in Deutschland in letzter Zeit kaum noch neue Windkraftanlagen errichtet worden seien. "Es bricht etwas weg, was wir nicht auffangen können." Lufthansa mit etwas mehr Passagieren im Oktober - Rückgang bei Eurowings Die Lufthansa ist mit einem vergleichsweise kleinen Passagierplus in die dunkleren Monate des Jahres gestartet. Im Oktober beförderte Europas größte Fluggesellschaft samt ihren Töchtern wie Swiss, Austrian Airlines und Eurowings gut 13,3 Millionen Fluggäste und damit 1,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie sie am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Bis auf die Billigtochter Eurowings, die ihr Flugangebot spürbar zurückgefahren hatte, legten alle Passagier-Airlines des Dax-Konzerns zu. Bilfinger schreibt im Quartal wieder Gewinn - Aktie gibt kräftig nach Der Industriedienstleister Bilfinger hat im dritten Quartal erneut von einer besseren Nachfrage aus den Branchen Öl, Gas und Chemie profitiert. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu, wie die im SDax notierte Gesellschaft am Mittwoch in Mannheim mitteilte. Aus eigener Kraft legten die Erlöse sogar um sieben Prozent zu. Der Auftragseingang lag jedoch mit fast einer Milliarde Euro zehn Prozent unter dem Vorjahreswert. Außerdem schob das Unternehmen seine Renditeziele nach hinten. Ströer steigert Umsatz und konkretisiert Jahresziel - Aktie kaum bewegt Der Werbevermarkter Ströer hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr angesichts gut laufender Geschäfte in allen Bereichen am oberen Ende der Zielspanne festgesteckt. Vor dem Hintergrund des starken Auftragseingangs für das vierte Quartal erwarte er für das Gesamtjahr nun ein organisches Umsatzwachstum "am oberen Ende" der kommunizierten Spanne von 3 bis 7 Prozent, sagte Ströer-Chef Christian Schmalzl laut Unternehmensmitteilung am Mittwoch in Köln. Das bereinigte Ebitda soll dabei weiterhin im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen Bafin nimmt Kundengeldabsicherung von Reisekonzernen in den Blick Nach der Insolvenz der deutschen Thomas Cook nimmt die Finanzaufsicht Bafin die Absicherung von Kundengeldern bei anderen Reisekonzernen genauer unter die Lupe. Die Bafin stehe aktuell in engem Kontakt mit Versicherungsunternehmen, erklärte die Behörde am Mittwoch auf Anfrage. Dazu zähle auch der Deutsche Reisepreis-Sicherungsverein VVaG (DRS). Dieser sichert die Kundengelder von Branchenprimus Tui sowie des Wettbewerbers DER Touristik ab. Zu Details wollte sich die Bafin nicht äußern. Autovermieter Sixt wächst kräftig weiter - Aktie unter Druck Ein starkes US-Geschäft und ausgebaute Digitalangebote haben Europas größtem Autovermieter Sixt weiteren Schwung verliehen. Im dritten Quartal stieg der operative Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 13 Prozent auf 891,2 Millionen Euro, wie Sixt am Mittwoch in Pullach bei München mitteilte. Trotz anhaltender hoher Investitionen in die Fahrzeugflotte und digitale Angebote blieb das Vorsteuerergebnis mit 153,9 Millionen Euro in etwa stabil. Allerdings sank der Überschuss um fast vier Prozent auf 115,2 Millionen Euro. Deutsche Wohnen plant Neubauten außerhalb von Berlin Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen verdient trotz der Debatte um mehr Schutz für Mieter noch immer gut an seinen Wohnungen. Die Mieteinnahmen wachsen weiter, auch in Berlin, wo das Einfrieren der Mieten droht. Allerdings bereitet sich der größte Berliner Vermieter auf einen möglichen Mietendeckel in der Hauptstadt vor. Rüstungsexporte für mehr als sieben Milliarden Euro genehmigt Die Bundesregierung hat in den ersten zehn Monaten dieses Jahres Rüstungsexporte im Wert von 7,42 Milliarden Euro genehmigt. Das ist schon fast so viel wie im Rekordjahr 2015, als die große Koalition Ausfuhren von Waffen und anderen Rüstungsgütern für 7,86 Milliarden Euro erlaubte. Der Großteil geht nach Angaben des zuständigen Wirtschaftsministeriums an Nato- und EU-Partner.

rtr/dpa-AFX/iw