In den USA signalisierten die Futures dagegen einen schwächeren Handelsstart.

"Für eine Schadensbegrenzung wäre ein baldiges Ende des Zollstreits wünschenswert", sagte Christian Henke, Marktexperte beim Brokerhaus IG. Die Erwartungen an die Verhandlungen seien allerdings gering, erklärte BayernLB-Analyst Manuel Andersch. "Denn die USA betonten unzählige Male, dass ein partielles Abkommen mit China nicht ausreiche." Und die chinesische Seite scheine zu strukturellen Veränderungen zumindest noch nicht bereit.

Die Hoffnungen auf einen Fortschritt bei den Gesprächen trieben den Ölpreis nach oben. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um gut ein Prozent auf 58,96 Dollar je Barrel (159 Liter), leichtes US-Öl kostete mit 53,49 Dollar 1,3 Prozent mehr. Auch die Unruhen im Irak sorgten wegen der Furcht vor Lieferausfällen für höhere Preise. Sollten sie anhalten, könnten die Rohstoff-Exporte des Opec-Landes beeinträchtigt werden, warnte Ayham Kamel, Nahost-Experte der Beratungsfirma Eurasia.

BREXIT-STREIT BELASTET PFUND - PORTUGAL-ANLEIHEN GEFRAGT

Zunehmende Zweifel an einem Brexit-Abkommen in letzter Minute belasteten das Pfund. Die britische Währung verbilligte sich um bis zu 0,4 Prozent auf 1,2285 Dollar. Die Anleger müssten sich diese und nächste Woche auf eine "Achterbahnfahrt" beim Pfund einstellen, sagte Rabobank-Anlagestrategin Jane Foley. Vor dem EU-Gipfel in der kommenden Woche gebe es nur noch ein Fünkchen Hoffnung auf eine Einigung auf einen geregelten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.

Die Aussicht auf eine Fortsetzung der bisherigen Regierung ermunterte Anleger zum Einstieg in portugiesische Anleihen. Dies drückt die Rendite der zehnjährigen Titel auf 0,122 von 0,148 Prozent. Ministerpräsident Antonio Costa erklärte seine Sozialistische Partei (PS) zum Sieger der Parlamentswahl.

BAYER IM PLUS - WEITERER GLYPHOSAT-PROZESS VERSCHOBEN


Am deutschen Aktienmarkt gehörte Bayer mit einem Kursplus von bis zu 2,9 Prozent zu den Favoriten. In den USA wurde ein weiterer Prozess um den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat verschoben. Der Mediator Ken Feinberg versucht, eine außergerichtliche Einigung zwischen Bayer und US-Klägern zu erreichen.

Nach dem vorläufigen Aus für die Übernahme durch AMS ging es für die Titel von Osram 4,6 Prozent bergab. Parallel dazu rutschten die in Zürich notierten Papiere des österreichischen Chip-Herstellers nach anfänglichen Gewinnen um 5,8 Prozent ab. Obwohl er weiterhin am Sinn eines solchen Deals zweifle, halte AMS offenbar an den Übernahmeplänen für den Lichttechnik-Konzern fest, schreibt Analyst Janardan Menon von der Investmentbank Liberum.

In London stürzten die Aktien von SIG zeitweise um knapp 27 Prozent ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seiner Firmengeschichte zu. Wegen eines schwächelnden Geschäfts in Großbritannien und Deutschland warnte der britische Bauindustrie-Zulieferer, dass der Gesamtjahresgewinn deutlich zurückgehen werde.

rtr