Etwas jünger als der DAX ist das österreichische Pendant, der ATX. Er erblickte Anfang Januar 1991 das Licht der Welt, der DAX 1988. Der ATX startete mit 17 Unternehmen und einem Stand von 1000 Indexpunkten. Seither hat er um 270 Prozent zugelegt. Annualisiert ergibt das eine Rendite von etwa 5,4 Prozent. Aber das ist Vergangenheit, und die Zukunft dürfte besser aussehen. Denn inzwischen zeigen die Indikatoren, dass sich die Wirtschaft in unserem Nachbarland wieder berappelt. Die Bank Austria erwartet für 2016 und 2017 ein Wirtschaftswachstum von jeweils etwa 1,5 Prozent. Als Gründe für ihren Optimismus nennt sie etwa die Steuerreform und den niedrigen Ölpreis, die die Inlandsnachfrage ankurbeln sollte.
Vier Unternehmen sind seit Start des Index immer noch enthalten. Es sind OMV, Verbund, Wienerberger und die heutige RHI. Insgesamt enthält er die 20 größten börsennotierten Unternehmen Österreichs. Es handelt sich um einen Kursindex. Das heißt: Im Gegensatz zum DAX werden die ausgeschütteten Dividenden nicht mit berücksichtigt. Die Gewichtung erfolgt wie allgemein üblich nach der Marktkapitalisierung der Streubesitzanteile. Die Zusammensetzung des ATX wird halbjährlich im März und September überprüft. Bei der halbjährlichen Anpassung können höchstens drei ATX-Titel ausgetauscht werden. Das Maximalgewicht je Aktie liegt bei 20 Prozent. Schwergewichte im ATX sind aktuell Erste Group (21,1 %), OMV (12,7 %), Andritz (10,0 %), Voestalpine (8,6 %) und Immofinanz mit 5,5 Prozent. Die Top-5-Titel machen also schon knapp 60 Prozent des Index aus. Interessant am ATX ist seine Branchenzusammensetzung. Neben 27 Prozent Banken enthält er gut 16 Prozent Immobilienaktien und auch 14 Prozent Öl. Damit bietet er einen ganz anderen Branchenmix als etwa der DAX.
Die Bewertung des ATX ist sehr attraktiv. Sollte sich die allgemeine Lage und die in Osteuropa bessern, sind satte Gewinne drin.