Das Thema Griechenland sei an den Börsen vorerst vom Tisch, kommentierte Marktanalyst Andreas Paciorek vom Onlinebroker CMC Markets. "Vorerst, denn die europäische Spaltung, die das Hickhack hervorgerufen hat, könnte langfristig noch ihre Nachwirkungen entfalten." Börsianer sagten, nun rückten Quartalszahlen wieder stärker in den Mittelpunkt. Zwischenergebnisse bewegten auch am Freitag die Kurse.

In der Schweiz kletterten Givaudan 4,6 Prozent. Der Aromenhersteller steigerte im ersten Halbjahr 2015 den Gewinn trotz Gegenwind durch den starken Franken stärker als Analysten erwartet hatten. Der schwedische Mobilfunkausrüster Ericsson dämmte seinen Gewinnrückgang ein. Die Aktien stiegen um gut fünf Prozent. Später stehen noch Geschäftszahlen des US-Industriekonzerns und Siemens -Rivalen General Electric an.

Im Tagesverlauf könnte der kleine Verfallstermin für Kursschwankungen sorgen. Dann laufen Optionen auf Indizes und einzelne Aktien aus. Investoren versuchen vorher die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung zu bewegen. Am Nachmittag dürften die Anleger ihre Aufmerksamkeit dann auf Konjunkturdaten aus den USA legen. Sie werden derzeit besonders aufmerksam beäugt, weil Börsianer versuchen, daraus Schlüsse auf den Zeitpunkt der Zinswende in den USA zu ziehen.

Erst am Donnerstag hatte die Chefin der US-Notenbank Janet Yellen betont, dass man damit nicht zu lange zögern dürfte. Um 14.30 Uhr (MESZ) stehen unter anderem Zahlen zu den Verbraucherpreisen und Wohnbaubeginnen an, um 16.00 Uhr folgt der Index zum Verbrauchervertrauen der Universität Michigan.

ANALYSTENKOMMENTARE BEWEGEN KURSE



Im Dax waren wie schon am Vortag Autowerte gefragt. Daimler, BMW und Volkswagen rückten zeitweise um knapp ein Prozent vor.

Ein Analystenkommentar drückte die Aktien von Fresenius an das Dax-Ende. Die Papiere des Gesundheitskonzerns fielen um 1,7 Prozent, nachdem die Analysten von Goldman Sachs die Titel heruntergestuft hatten auf "neutral" von "buy". Nach einer Kurszielerhöhung der Experten von HSBC kletterten dagegen K+S an die Dax-Spitze. Sie verzeichneten ein Plus von 1,5 Prozent.

Im SDax stachen Schaltbau mit einem Plus von 2,7 Prozent heraus. Der Bahntechnikausrüster hatte am Donnerstagnachmittag mitgeteilt, dass das Betriebsergebnis (Ebit) im ersten Halbjahr um knapp zwei Drittel auf fast 20 Millionen Euro zugelegt habe.