* STEUERN - Bundesfinanzminister Olaf Scholz will heute die neue STEUERSCHÄTZUNG vorstellen. Beobachter gehen davon aus, dass der Gesamtstaat in den nächsten Jahren bis einschließlich 2025 gegenüber der vorherigen Prognose aus dem November mit zusätzlichen Milliarden-Einnahmen rechnen kann, allerdings in überschaubarer Größenordnung. Wegen der Corona-Pandemie dürften die Einnahmen des Bundes 2021 aber noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegen. Die Länder und Kommunen dürften hier bereits besser dastehen.

* KLIMA - Die Bundesregierung will heute auf Druck des Verfassungsgerichts und angesichts neuer EU-Vorgaben schärfere KLIMAZIELE beschließen. Das neue Klimaschutzgesetz verlangt bis 2030 eine Kürzung des Treibhausgas-Ausstoßes um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990. Bisher betrug die Vorgabe 55 Prozent. Außerdem muss demnach Deutschland schon 2045 statt 2050 klimaneutral sein. Den größten Teil der neuen Einsparungen bis 2030 soll der Energiesektor bringen. Es gilt damit als sicher, dass die Kohlemeiler deutlich früher abgeschaltet werden müssen als 2038, was die Regierung bisher als spätestes Datum festgelegt hatte.

* NAHOST - Im neu aufgeflammten NAHOST-Konflikt hat die radikal-islamische Hamas die israelische Großstadt Tel Aviv unter Beschuss genommen. Man habe 130 Raketen auf sie abgefeuert, hieß es in einer Erklärung der Hamas. Dies sei eine Reaktion auf die Zerstörung eines 13-stöckigen Wohngebäudes in Gaza durch die israelische Luftwaffe. In Tel Aviv waren am Mittwochmorgen Raketenalarm und Explosionen zu hören, der Flughafen Ben Gurion stellte den Betrieb ein. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor erklärt, man werde die "Stärke und Häufigkeit" der Angriffe angesichts des anhaltenden Beschusses erhöhen. Bei den jüngsten Auseinandersetzungen starben bisher 35 Menschen im Gazastreifen und fünf in Israel. Der UN-Sicherheitsrat kommt heute wegen der Gewalt in Nahost zusammen.

* VIRUS - PFIZER hat einer Zeitung zufolge die britischen Behörden formell um eine Zulassung seines mit BioNTech entwickelten Impfstoffes für die Altersgruppe von zwölf bis 15 Jahren gebeten. Der "Telegraph" beruft sich auf einen Sprecher des Konzerns.

* DEUTSCHE EUROSHOP - Der auf Einzelhandelsobjekte spezialisierte Immobilieninvestor hat im ersten Quartal die Folgen des Corona-Lockdowns zu spüren bekommen. Die Umsatzerlöse sanken um 9,2 Prozent auf 51,9 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern und ohne Bewertungsergebnis brach um 41,9 Prozent auf 23,7 Millionen Euro ein, das Konzernergebnis fiel auf 22,3 (Vorjahreszeitraum: 28,0) Millionen Euro. Die Mieterumsätze seien im stationären Handel wegen des Lockdowns stark gesunken, vor allem in den Branchen Textil, Mode und Gastronomie sowie bei Dienstleistungen. Für den Sommer sehe das Unternehmen positive Signale durch verbesserten Impfstatus und steigende Kundenfrequenzen.

* PATRIZIA - Das Augsburger Immobilienunternehmen hat im ersten Quartal den Gewinn gesteigert. Das operative Ergebnis wuchs um 7,4 Prozent auf 26,5 Millionen Euro, die Verwaltungseinnahmen um 5,8 Prozent auf 50,9 Millionen Euro. Seine Prognose für 2021 bestätigte das Unternehmen, das zudem einen Aktienrückkauf ankündigte: Patrizia will bis Jahresende eigene Aktien für bis zu 50 Millionen Euro über die Börse erwerben. Beim derzeitigen Kursniveau wären dies bis zu 2,5 Prozent des Grundkapitals, so das Unternehmen.

* USA - Der US-Währungshüter James Bullard hat Anzeichen einer anziehenden Inflation als positives Zeichen für eine erfolgreiche Arbeit der Notenbank Fed bezeichnet. Es sei ermutigend, dass man die Inflation über zwei Prozent heben werde, sagte der Chef des Notenbankbezirks St. Louis dem Sender CNBC. "Wir werden 2021 eine höhere Inflation haben, vielleicht 2,5 bis drei Prozent." Ein Teil davon - "vielleicht 2,5 Prozent" - könne auch 2022 nachhallen. Bullards Kollege Patrick Harker aus Philadelphia sagte dort auf einer Veranstaltung, für ihn seien drei Prozent vermutlich die Obergrenze, 2,5 Prozent wären ihm lieber. "Wir wollen nicht, dass die Inflation außer Kontrolle gerät."

* HAUSHALT - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Schuldenbremse ab 2023 wieder einhalten und bis 2030 die Stabilitätskriterien des EU-Stabilitätspakts wieder erfüllen. "Wenn wir es klug anstellen, werden wir zum Ende des Jahrzehnts wieder alle Stabilitätskriterien erfüllen. Wir werden aus den Schulden herauswachsen genau wie nach der Finanzkrise", sagte Scholz der "Rheinischen Post". "Die nächsten Jahre werden eine Herausforderung.

* FED - Trotz eines positiven Wirtschaftsausblicks ist die US-Notenbank (Fed) nach Ansicht einer einflussreichen Direktorin noch weit weg von ihren Zielen. Die schwachen Arbeitsmarktdaten im April bekräftigten die Bereitschaft der Fed zu warten, bevor sie ihre Unterstützung für die Wirtschaft zurückfahre, sagte Notenbankdirektorin Lael Brainard.

rtr