* Der AUTOGIPFEL mit Regierungs- und Branchenvertretern hat keine Beschlüsse gefasst, will aber in Arbeitsgruppen weitere Hilfen für die angeschlagene Schlüsselindustrie prüfen. Bis zum nächsten Treffen im November sollten diese Konzepte zu einer möglichen Kapitalstärkung besonders von Zulieferern untersuchen, teilte das Kanzleramt nach dem Videogipfel unter Leitung von Angela Merkel mit. Geprüft werde ferner, welche weiteren der bereits im Corona-Konjunkturpaket genannten Aspekte bei Zukunftsinvestitionen berücksichtigt werden sollten. Die vor dem Gipfel heftig diskutierte Kaufprämie für Benziner und Diesel wurde nicht genannt.

* BELARUS - Die ehemalige belarussische Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja hat zur Freilassung der führenden Oppositionellen Maria Kolesnikowa aufgerufen. "Ich hoffe, sie kommt bald frei, denn es wäre ein weiterer Fehler unserer Behörden, wenn sie ohne Grund ins Gefängnis gesteckt wird", sagte Tichanowskaja der Nachrichtenagentur Reuters in ihrem Hauptquartier in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Andernfalls werde das Volk nur noch wütender werden.

* DEUTSCHLAND muss dem "Handelsblatt" zufolge für die nächsten Jahre mit weniger Steuereinnahmen rechnen als bisher geplant. Diese würden bis einschließlich 2024 um 36 Milliarden Euro geringer ausfallen als noch bei der Steuerschätzung im Mai erwartet, berichtete die Zeitung. Sie berief sich auf erste Berechnungen für die laufende aktualisierte Steuerschätzung. Diese soll am Donnerstag bekanntgegeben werden.

* VIRUS - Der Pharmakonzern AstraZeneca setzt Spätstudien an seinem vielversprechenden Corona-Impfstoffkandidaten nach dem Auftreten einer möglichen Nebenwirkung freiwillig aus. Dies sei ein routinemäßiger Schritt, wenn bei einer der Testpersonen während der Studie eine unerklärbare Erkrankung auftrete, sagte das Unternehmen. Die mögliche Nebenwirkung sei ein Einzelfall in Großbritannien, dessen Überprüfung zügig vonstattengehen soll, um die Auswirkungen auf den Zulassungsprozess des Vakzins möglichst gering zu halten.

* SAP - Der weltgrößte Unternehmenssoftwarenanbieter steigert in der Corona-Krise offenbar seinen Geldfluss stärker als zuletzt prognostiziert. "Vielleicht gibt es weiteren Spielraum für eine Verbesserung", sagte Finanzchef Luka Mucic auf einer von der US-Bank Citi organisierten Online-Konferenz. Dies hänge unter anderem mit den geringeren Investitionsausgaben zusammen. Ende Juli hatte der Walldorfer Dax-Konzern seine Free-Cash-Flow-Erwartungen für 2020 auf rund vier Milliarden Euro angehoben von zuvor rund 3,5 Milliarden Euro.

* AIRBUS - Der europäische Flugzeughersteller hat in den ersten acht Monaten des Jahres 284 Maschinen ausgeliefert. Das sind 43 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Der US-Rivale BoeingBA.N liegt im Zeitraum bis August bei lediglich 87 Flugzeugen. Das ist weniger als ein Drittel des Werts vor einem Jahr. Boeing leidet neben der Corona-Krise unter dem Flugverbot für das Unglücksmodell 737 MAX, das nach zwei Abstürzen am Boden bleiben muss.

* QIAGEN - Das Biotechnologieunternehmen kündigt einen portablen Corona-Schelltest an. Dieser soll mittels eines kleinen digitalen Testsystems Antigene bei Menschen mit aktiven Infektionen innerhalb von 15 Minuten nachweisen und durchschnittlich rund 30 Abstriche pro Stunde verarbeiten können, wie das Management mitteilte. Der Test soll spätestens im vierten Quartal 2020 eingeführt werden. Die Firma sieht ihn als wichtigen Schritt "auf dem Weg zu der von Gesundheitsbehörden weltweit angestrebten dezentralen Massentestung auf das Coronavirus".

* APPLE dürfte seine neuen iPhones vermutlich am 15. September vorstellen. Zumindest lud der US-Technologiekonzern für diesen Termin zu einer Online-Veranstaltung ein, die aus der Zentrale in Cupertino im Internet übertragen werden soll. Details dazu nannte er wie so häufig vor der Präsentation neuer Produkte nicht. Apple stellt seine neuen iPhones üblicherweise im September vor.

* DEUTSCHLAND - Die Bundesregierung will am Mittwoch Änderungen im Wettbewerbsrecht beschließen und damit große Internetkonzerne ins Visier nehmen. Das Wirtschaftsministerium bringt dazu einen Gesetzentwurf ins Kabinett ein, der Reuters vorlag. Damit soll der Wettbewerb zwischen Onlinefirmen erleichtert und das Kartellamt gestärkt werden. Die Behörde soll eine marktbeherrschende Stellung von Unternehmen künftig leichter feststellen können, was auf Giganten wie Google, Amazon und Facebook abzielt. Auch soll sich das Kartellamt im Digitalbereich auf die Kontrolle größerer Fusionen konzentrieren und zudem den Umgang mit den Daten der Nutzer stärker berücksichtigen.

* USA/CHINA - Die USA planen weitere Handelsbeschränkungen für China. Betroffen sind insbesondere Baumwoll- und Tomatenprodukte aus der Unruheprovinz Xinjiang, die mit Hilfe von Zwangsarbeit hergestellt sein sollen, wie die US-Grenzschutzbehörde CBP mitteilt. Für die Volksrepublik handelt es sich um wichtige Exportgüter. Hintergrund ist der Streit über den chinesischen Umgang mit der muslimischen Minderheit der Uiguren, die in der Region lebt.

* Der Börsenwert von TESLA fiel am Dienstag um rund 80 Milliarden Dollar. Das ist mehr als die Marktkapitalisierung von Ford und General Motors zusammen. Die Aktie ging 21 Prozent tiefer aus dem Handel, nachdem S&P Dow Jones dem Elektroauto-Bauer die allgemein erwartete Aufnahme in den S&P 500 verwehrt hatte. Der Index-Anbieter gab Firmen mit einem deutlich geringeren Börsenwert, aber häufigeren Quartalsgewinnen den Vorzug.

rtr