* DAIMLER hat im zweiten Quartal dem Chipmangel getrotzt und die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Dank der steigenden Verkäufe, höherer Preise und Einsparungen erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 5,185 Milliarden Euro, wie der Auto- und Lkw-Bauer mitteilte. Analysten hatten den Stuttgartern zufolge im Schnitt nur 4,1 Milliarden Euro erwartet. "Wir erzielen in allen Divisionen weiterhin eine starke finanzielle Performance, trotz der anhaltend geringen Verfügbarkeit von Halbleitern, die sich im zweiten Quartal belastend auf unsere Produktion und unseren Absatz ausgewirkt hat", bilanzierte Vorstandschef Ola Källenius.

* SIEMENS ENERGY - Erneute Probleme mit der spanischen Windkraft-Tochter Siemens Gamesa durchkreuzen die Gewinnpläne des Energietechnik-Konzerns. Weil der Windanlagenbauer im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 (Ende September) operativ mit roten Zahlen rechnet, wird auch der Mutterkonzern sein Renditeziel nicht erreichen. Die operative Umsatzrendite vor Sondereffekten werde 2020/21 wohl unterhalb der angepeilten Spanne von drei bis fünf Prozent liegen, räumte Siemens Energy ein. Der Umsatz soll aber wie geplant um drei bis acht Prozent zulegen; hier hatte Siemens Energy bereits vor drei Monaten Abstriche gemacht.

* VIRUS - Der Anteil der besonders ansteckenden Delta-Variante an den Corona-Infektionen in Deutschland beträgt mittlerweile 74 Prozent. Das teilt das Robert-Koch-Institut in seinem Virusvarianten-Bericht mit. Seit Ende Juni ist Delta nach RKI-Angaben die dominierende Coronavirus-Variante in Deutschland. Sie hat die Variante Alpha verdrängt, die sich zuvor in Europa stark ausgebreitet hatte. Der Anteil von Alpha betrage hierzulande nur noch 22 Prozent, werde derzeit also in jeder fünften Probe nachgewiesen.

* VIRUS - Bislang sind mehr als 5000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Seit dem 1. Februar seien 5374 sogenannte Impfdurchbrüche - also symptomatische Coronainfektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung - registriert worden. Die Effektivität der Im­pfung bewertet das RKI dennoch als hoch. Die vom RKI geschätzte Impfeffektivität liegt bei Erwachsenen je nach Altersgruppe zwischen 88 und 89 Prozent.

* DRÄGERWERK - Der Medizintechnik-Konzern hat im ersten Halbjahr Ergebnis und Umsatz gesteigert. Das Ebit habe nach vorläufigen Zahlen auf 209 Millionen Euro von 102 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum zugenommen, teilt das Unternehmen mit. Der Umsatz legte währungsbereinigt um 17,3 Prozent auf rund 1,633 Milliarden Euro zu. Drägerwerk bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr, die es Ende Juni angehoben hatte. Danach wird ein währungsbereinigter Umsatzrückgang zwischen zwei und sechs Prozent erwartet. Die Ebit-Marge soll zwischen acht und elf Prozent liegen.

* NOVEM - Der nordbayerische Autozulieferer hat seinen Börsengang im Endspurt über die Ziellinie gebracht. Der Hersteller von Zierteilen für Oberklasse-Autos teilte knapp 15 Millionen Aktien zu 16,50 Euro zu, wie Novem mitteilte. Der Preis liegt am unteren Ende der Preisspanne, die bis 19,50 Euro gereicht hatte. Das Emissionsvolumen liegt bei knapp 250 Millionen Euro. Damit kann das Unternehmen aus Vorbach bei Bayreuth am kommenden Montag (19. Juli) sein Debüt an der Frankfurter Börse feiern - als 16. Börsenneuling in diesem Jahr.

* HOMETOGO - Die Berliner Ferienwohnungs-Suchmaschine HomeToGo wird bei ihrem Börsengang "durch die Hintertür" mit rund 1,2 Milliarden Euro bewertet. Das 2014 gegründete Start-up soll die leere Unternehmenshülle Lakestar SPAC I mit Leben füllen, die der deutsch-schweizerische Investor Klaus Hommels im Februar an die Frankfurter Börse gebracht hatte. Die Lakestar-Initiatoren einigten sich mit HomeToGo-Mitgründer Patrick Andrä und dessen Investoren auf die Konditionen für die Verschmelzung auf das SPAC ("Special Purpose Acquisition Company"), wie Lakestar SPAC und HomeToGo mitteilten.

* BARRY CALLEBAUT - Der Umsatz des Schweizer Schokolade- und Kakaoherstellers ist in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020/21 um 2,1 Prozent auf 5,35 Milliarden Franken gestiegen. Die Verkaufsmenge wuchs um 3,4 Prozent auf 1,6 Millionen Tonnen. Der Konzern aus Zürich zeigte sich zuversichtlich, die mittelfristig angepeilten Ziele zu erreichen.

* USA/FED - Trotz guter wirtschaftlicher Aussichten trüben Lieferengpässe das rosige Konjunkturbild in den USA. Zwar rechneten Unternehmen mit weiter anziehender Nachfrage, teilte die Fed in ihrem Konjunkturbericht Beige Book mit. Doch viele Kontakte aus der Wirtschaft klagten über Unsicherheit oder seien mit Blick auf ein Nachlassen der Engpässe skeptisch. Positiv vermerkt wird in dem Bericht, dass im Zuge des Aufschwungs der Stellenaufbau Anfang Juli auf breiter Front zugelegt habe - insbesondere auch bei Jobs mit niedriger Qualifikation.

* USA/FED - Trotz Immobilienboom und Hypothekenpapierkäufen der Notenbank sieht Fed-Chef Jerome Powell derzeit keine Gefahren wie beim Ausbruch der Finanzkrise heraufziehen. Die Häuserpreise stiegen zwar im gesamten Land in hohem Tempo, sagte er vor einem Kongressausschuss. Doch bislang zeichne sich nicht ab, dass der Markt durch eine "riskante Kreditvergabe" angetrieben werde. Die von der Fed im Rahmen ihrer Wertpapierkäufe erworbenen Hypothekenpapiere seien im Zusammenhang mit dem Preisanstieg der Häuserpreise nur ein Faktor unter vielen, jedoch kein besonders wichtiger.

* USA/FED - Die US-Notenbank Fed wird voraussichtlich im September in einem Arbeitspapier Vor- und Nachteile von digitalen Währungen und Zahlungssystemen abwägen. Fed-Chef Jerome Powell nannte diese Studie in einer Kongressanhörung einen wichtigen Schritt bei der Entscheidungsfindung, ob die Fed Digitalgeld ausgeben sollte. Dafür sprechen würde laut Powell, dass es gegenüber einem Spektrum vieler privater Initiativen für Kryptowährungen und Stable Coins womöglich eine sinnvollere Alternative wäre. Wenn es eine digitale US-Währung gäbe, bräuchte man die privaten Initiativen wohl auch nicht mehr, so der Fed-Chef.

rtr