* AFGHANISTAN - Der Bundesnachrichtendienst trägt Außenminister Heiko Maas zufolge eine erhebliche Mitverantwortung für die jüngsten Probleme beim Afghanistan-Einsatz. "Der BND hat offensichtlich eine falsche Lageeinschätzung vorgenommen, so wie andere Dienste auch", sagt Maas dem "Spiegel". Die Entscheidungen, die aufgrund fehlerhafter Berichte getroffen worden seien, seien nach bestem Wissen und besten Gewissen gefallen, im Ergebnis aber falsch gewesen. Die Dienste hätten falsche Einschätzungen voneinander übernommen. Das könne nicht ohne Konsequenzen für die Arbeitsweise der deutschen Nachrichtendienste bleiben.
* VIRUS - In Deutschland hat nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) die vierte Corona-Welle begonnen. Der Anteil der positiv getesteten Proben unter den PCR-Tests in Laboren habe auf sechs Prozent von vier Prozent zugenommen, heißt es im jüngsten Wochenbericht des Instituts. Es seien vor allem jüngere Altersgruppen von Infektionen betroffen. "Damit zeigt sich nun deutlich der Beginn der vierten Welle, die insbesondere durch Infektionen innerhalb der jungen erwachsenen Bevölkerung an Fahrt aufnimmt", schreibt das RKI. Die Zahl der hospitalisierten Fälle steige ebenfalls wieder an: die meisten hospitalisierten Fälle seien in der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen übermittelt worden. Das RKI schätze die Gefährdung für die Gesundheit der nicht oder nur einmal geimpften Bevölkerung in Deutschland insgesamt weiterhin als hoch ein. Für vollständig Geimpfte werde die Gefährdung als moderat eingeschätzt.
* BAHN - Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn will die Lokführergewerkschaft GDL am Vormittag über ihr weiteres Vorgehen informieren. GDL-Chef Claus Weselsky hatte dazu eine Pressekonferenz in Berlin angekündigt. Nach Stand der Dinge könnte es auf neue Bahnstreiks hinauslaufen. Denn der GDL-Chef hatte jüngst bereits mit weiteren Arbeitsniederlegungen gedroht, sollte die Bahn kein besseres Angebot vorlegen. "Doch der Arbeitgeber stellt sich weiterhin taub", hatte Weselsky am Donnerstag erklärt. "Bisher liegt kein verhandelbares Angebot vor, eine gütliche Lösung scheint nicht in Sicht."
* ZOOPLUS - Der börsennotierte Luxemburger Investor Luxempart schlägt beim 2,8 Milliarden Euro schweren Übernahmeangebot von Hellman & Friedman (H&F) für den Tierbedarfshändler ein. Luxempart werde H&F einen großen Teil seiner Zooplus-Aktien andienen, teilte das Unternehmen mit. Daraus rechne man mit einem Erlös von 93 Millionen Euro und habe den Einsatz innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt. Luxempart ist nach früheren Angaben mit 4,99 Prozent an Zooplus beteiligt.
* N26 - Die Finanzaufsicht Bafin erwägt laut "Handelsblatt" eine Beschränkung des Neugeschäfts der rasant wachsenden Berliner Smarktphone-Bank. Die Zeitung beruft sich auf "mit dem Thema vertraute Personen". Die Behörde sei verstimmt über Mängel in der Organisation sowie bei der Bekämpfung von Geldwäsche. Die Bafin wolle sich zu den Informationen nicht äußern, so die Zeitung. Ein N26-Sprecher sagte der Zeitung, das Institut könne "Einzelheiten zu unserer Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden" nicht kommentieren.
* Tesla-CEO Elon Musk hat die Markteinführung des Prototyps eines humanoiden Roboters namens "Tesla Bot" verkündet. Musk sprach am Donnerstag (Ortszeit) anlässlich des vom Unternehmen veranstalteten "AI Day" davon, dass der Roboter in Zukunft gefährliche, sich wiederholende oder langweilige Aufgaben übernehmen könne. Der Roboter mit dem menschenähnlichen Aussehen würde tiefgreifende Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, so der Unternehmer. Tesla stellte auf der Veranstaltung außerdem Computerchips für das Training seines automatisierten Fahrsystems vor.
* Tesla - Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will die Arbeit an einem 2,9 Milliarden Dollar schweren Auftrag für eine Mondlandefähre, der an SpaceX, ein Unternehmen von Tesla-CEO Elon Musk, vergeben wurde, bis zum ersten November vorübergehend einstellen. Grund dafür sei laut einer NASA-Sprecherin, dass die rivalisierende Firma des Amazon-Gründers Jeff Bezos, Blue Origin, die US-Regierung verklagt habe. Ein US-Richter hat für den 14. Oktober eine Anhörung in dieser Sache angesetzt.
* MORRISONS - Die britische Supermarktkette stimmt einem Übernahmeangebot in Höhe von 7 Milliarden Pfund (9,54 Milliarden Dollar) der amerikanischen Private-Equity-Gruppe Clayton, Dubilier & Rice (CD&R) zu und lässt damit die Empfehlung eines niedrigeren Angebots (6,7 Milliarden Pfund) des Konsortiums unter Führung der zur Softbank gehörenden Fortress Investment Group fallen.
* JOHNSON & JOHNSON - Das Pharmaunternehmen gibt bekannt, dass der stellvertretende Vorsitzende des Exekutivkomitees, Joaquin Duato, ab dem dritten Januar den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernehmen und damit Alex Gorsky ablösen wird.
* APPLIED MATERIALS - Beim Chip-Zulieferer Applied Materials brummen die Geschäfte dank der starken Nachfrage nach Elektronikgeräten in der Corona-Pandemie. Im dritten Geschäftsquartal bis zum 1. August konnte der US-Konzern den Nettogewinn binnen Jahresfrist auf 1,72 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln. Der Umsatz stieg um 41 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar.
* ADOBE - Der US-Softwarekonzern übernimmt für rund 1,3 Milliarden Dollar die Cloud-basierte Video-Kollaborationsplattform Frame.io. Der Abschluss der Transaktion wird für das vierte Quartal erwartet.
* FACEBOOK - Die US-Kartellbehörde FTC geht mit einer nachgebesserten Klage gegen die Marktmacht von Facebook vor. Die Behörde habe eine geänderte Fassung ihrer zuletzt abgewiesenen Klage gegen die Monopolstellung des weltgrößten sozialen Netzwerkes bei einem Bundesgericht eingereicht, teilte die FTC mit. Die Kartellwächter erhoffen sich von den Richtern ein Urteil, demzufolge Facebook gezwungen sein könnte, seinen weltweit beliebten Messenger-Dienst Whatsapp und die Foto-Plattform Instagram zu verkaufen.
* DEUTSCHLAND/STEUERN - Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind auch im Juli kräftig gestiegen. Sie summierten sich auf gut 60 Milliarden Euro, das sind 12,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. In den ersten sieben Monaten stiegen die Einnahmen um 6,8 Prozent binnen Jahresfrist auf 407 Milliarden Euro. Dies waren allerdings 1,7 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2019 - und damit vor der Virus-Pandemie. Die mit dem Abflauen der Corona-Krise anziehende Konjunktur dürfte sich positiv beim Fiskus niederschlagen.
* AFRIKA/MALI/ANSCHLAG - Bei einem Überfall auf einen Militärkonvoi im Zentrum Malis sind am Donnerstag (Ortszeit) 15 Soldaten getötet und mehrere verwundet worden. Wie das Militär über Twitter mitteilte explodierte eine Autobombe, als der Konvoi vorbeifuhr. Nach der Explosion sei zusätzlich noch auf die Soldaten geschossen worden. Bisher ist noch unklar, wer den Anschlag verübt hat. In der Region kämpfen malische, französische und europäische Streitkräfte, sowie UN-Friedenstruppen seit langem gegen Aufständische, die mit dem Islamischen Staat und Al-Qaida in Verbindung stehen. Durch deren Angriffe wurden in den vergangenen Jahren Tausende von Zivilisten getötet und Millionen zur Flucht gezwungen.
rtr