* MYANMAR - Rund eine Woche nach dem Militärputsch in Myanmar wollen die Streitkräfte die immer lauter werdenden Demonstrationen verstummen lassen. Nachdem seit dem Wochenende täglich Zehntausende gegen die gewaltsame Machtübernahme sowie die Inhaftierung der faktischen Regierungschefin Aung San Suu Kyi auf die Strasse gegangen waren, wurde nun nach Angaben der US-Botschaft eine Ausgangssperre zwischen 20.00 Uhr bis 4.00 Uhr (Ortszeit) in den beiden größten Städten - Rangun und Mandalay - verhängt. Auch Menschenansammlungen von mehr als vier Personen wurden verboten. Nach Berichten von Einwohnern der Stadt Rangun sind die Brücken gesperrt, die in das Zentrum der Stadt führen. Bei Kundgebungen setzte die Polizei erneut Wasserwerfer gegen die Demostranten ein.

* EU/USA - Im Streit zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA über Subventionen für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing pochen die EU und Großbritannien mit Blick auf China auf eine schnelle Lösung. Eine Einigung und die Abschaffung der Zölle, die derzeit auf Maschinen des US-Flugzeugherstellers und des europäischen Herstellers erhoben werden, würde die Märkte beflügeln, sagte der EU-Botschafter Stavros Lambrinidis auf einer Handelskonferenz. Es würde ein starkes Signal an die Arbeitnehmer einer Branche senden, die von der Corona-Pandemie erschüttert wurde. China subventioniere seine Flugzeugindustrie zu 100 Prozent und könne bald den Weltmarkt überschwemmen, so Lambrinidis.

* HEIDELBERGCEMENT - Der Baustoffkonzern treibt die Trennung von unprofitablen Standorten voran und kommt seinen Renditezielen schneller näher als gedacht. Nach dem Verkauf seines Geschäfts in Kuwait zu Jahresbeginn seien fünf weitere Desinvestitionen im Köcher, sagte Vorstandschef Dominik von Achten in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Der ein oder andere Abschluss könne im ersten Halbjahr realisiert werden. "Wir schalten jetzt einen Gang hoch. Und das geht schneller, als wir ursprünglich gedacht haben", betonte der Konzernchef. Gleichzeitig sollten die Kernmärkte durch Zukäufe gestärkt werden. "Vorwärtsgang heißt eindeutig nicht, dass wir jetzt auf Großwildjagd gehen", betonte von Achten. "Grundsätzlich sehen wir in allen Fokusmärkten die Möglichkeit für kleinere Transaktionen, die das Portfolio weiter verbessern."

* QIAGEN - Der US-Diagnostik-Spezialist Quidel prüft einem Medienbericht zufolge einen milliardenschweren Zusammenschluss mit dem Biotech-Unternehmen Qiagen. Die Amerikaner hätten erste Annäherungsversuche unternommen, um das Interesse Qiagens auszuloten, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Beratschlagungen befänden sich allerdings noch in einem frühen Stadium. Ob die Verhandlungen am Ende in einer Vereinbarung mündeten, sei deshalb ungewiss. Qiagen ist derzeit mehr als zehn Milliarden Euro an der Börse wert.

* METRO-Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann verspricht sich vom neuen Konzern-Chef Steffen Greubel einen Ausbau der Marktstellung des Großhandelskonzerns. "Wir sind für alle Kanäle gut aufgestellt, ob stationär oder digital. Mit den Kundengruppen aus Händlern, Hotels, Restaurants und Caterern haben wir einen klaren Fokus", sagte Steinemann der "FAZ". "Wir wollen in den Ländern, in denen wir stark sind, stärker wachsen."

* FACEBOOK will schärfer gegen Falschinformationen über die Pandemie und Impfungen vorgehen. Zudem soll es den Nutzern leichter gemacht werden, sich über Möglichkeiten für eine Impfung zu informieren, heißt es in einem Blog-Posting des US-Konzerns.

* USA/JOBS - Die Pläne von US-Präsident Joe Biden zur Erhöhung des Mindestlohns werden unabhängigen Kongress-Experten zufolge mehr als eine Million Jobs kosten und das Defizit erhöhen. Der Congressional Budget Office (CBO) geht einer Studie zufolge von 1,4 Millionen weniger Arbeitsplätzen bis 2025 und ein um 54 Milliarden Dollar höheres Defizit in den zehn Jahren bis 2031 aus. Allerdings werde die geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Dollar die Stunde auch 900.000 Amerikaner aus der Armut heben.

* EZB - Eine konjunkturstützende Geldpolitik ist aus Sicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde weiter entscheidend für eine Erholung der Wirtschaft von den Pandemie-Folgen. "Dies stellt sicher, dass die Finanzierungsbedingungen günstig bleiben, um die wirtschaftliche Erholung auf einen selbsttragenden Pfad zu bringen", sagte Lagarde im EU-Parlament.

* EU/ANLEIHEN - Die Anleihen der Europäischen Union zur Finanzierung des Corona-Wiederaufbaufonds stoßen bei Investoren sowohl in Europa wie auch in Asien auf großes Interesse. "Wir gehen davon aus, dass der Markt monatlich 15 bis 20 Milliarden Euro an Anleihen der EU aufnehmen kann", sagte EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn dem "Handelsblatt". Bereits die Bonds im Rahmen des EU-Kurzarbeiterprogramms Sure seien teilweise bis um das 16-Fache überzeichnet gewesen. "Deshalb ist es mir hinsichtlich weiterer Anleihen keineswegs bange."

* TRUMP/IMPEACHMENT - Vor dem Beginn des zweiten Amtsenthebungsverfahrens gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump haben dessen Anwälte die Anklage scharf zurückgewiesen. Die Verhandlung sei ein "dreister politischer Akt" mit dem Ziel, "einen politischen Gegner und eine Minderheitspartei mundtot zu machen", hieß es in einer Stellungnahme. Trump habe in seiner Rede vor der Erstürmung des Kapitols nicht zu Gewalt aufgerufen. Ohnehin erlaube es die Verfassung nicht, ein Amtsenthebungsverfahren gegen einen Präsidenten anzustreben, der gar nicht mehr im Amt sei.

rtr