* CORONA/DEUTSCHLAND - Bund und Länder verordnen Deutschland im November drastische Kontaktbeschränkungen. Angesichts der rascheren Ausbreitung des Coronavirus müssen ab dem 2. November Gastronomie sowie Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen für den kommenden Monat schließen. Man müsse einen nationalen Gesundheitsnotstand verhindern, sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nach den Beratungen mit den 16 Ministerpräsidenten. Die Kontakte der Menschen müssten um 75 Prozent reduziert werden, um das Virus zu stoppen. "Wir müssen den Trend brechen", forderte die Kanzlerin. "Wir verordnen eine Vier-Wochen-Therapie. Wir hoffen, dass die Dosis richtig ist", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) betonte, dass Wirtschaft, Handel, Schulen und Kitas aber unbedingt geöffnet bleiben sollten.

* EZB - Inmitten der zweiten Corona-Infektionswelle im Euro-Raum berät die Europäische Zentralbank heute über den geldpolitischen Kurs. Die meisten Experten erwarten, dass EZB-Chefin Christine Lagarde und die anderen Währungshüter zwar noch die Füße stillhalten, aber zugleich Hinweise auf möglicherweise noch kommende weitere Lockerungsschritte geben werden. Denn verschärfte Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Spanien, Frankreich und nun auch bald wieder in Deutschland lasten auf der angeschlagenen Wirtschaft. Lagarde und ihre Ratskollegen werden auf der Zinssitzung darüber beraten, wie die EZB zur Stabilisierung beitragen kann.

* Die DEUTSCHE BÖRSE hofft nach Rückgangen im dritten Quartal auf eine Belebung an den Finanzmärkten. Zwar erwartet der Konzern für 2020 weiterhin einen Anstieg des bereinigten Überschusses auf 1,2 (Vorjahr: 1,1) Milliarden Euro. Eine der Voraussetzungen für die Erreichung der Prognose sei jedoch, dass sich die Aktivität an den Märkten im vierten Quartal wieder etwas erhöht, teilte der Betreiber der Frankfurter Börse mit.

* Die DEUTSCHE POST AG erwartet wegen des boomenden Online-Handels eine Paket-Flut. "Fürs Gesamtjahr erwarten wir ein Plus von knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 1,8 Milliarden Pakete", sagte Tobias Meyer, Vorstand der Deutschen Post für den Bereich Post und Pakete, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".

* TRATON - Die Nutzfahrzeug-Holding von VOLKSWAGEN will sich angesichts der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten und der tiefroten Zahlen bei MAN nicht auf einen operativen Gewinn in diesem Jahr festlegen. Die operative Umsatzrendite von TRATON werde zwischen plus ein und minus ein Prozent liegen, teilte das Unternehmen mit. Der Absatz von Lkw und Bussen der Marken MAN, Scania und VW werde ebenso wie der Umsatz 2020 erheblich zurückgehen. Im vergangenen Jahr hatte Traton 26,9 Milliarden Euro Umsatz und eine operative Umsatzrendite von sieben Prozent erwirtschaftet. Allein die vor einem massiven Stellenabbau stehende Münchner Tochter MAN geht für das laufende Jahr von operativen Verlusten von 550 bis 750 Millionen Euro aus.

* AIRBUS - Die ums Überleben kämpfende Flugindustrie und der geplante Abbau von mehr als 15.000 Stellen haben den Konzern tief in die roten Zahlen gerissen. In den ersten neun Monaten lief ein Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 2,2 Milliarden Euro auf, wie der französisch-deutsche Flugzeugbauer berichtete. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres hatte Airbus operativ 3,4 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet. In dem Verlust enthalten sind Rückstellungen von 1,2 Milliarden Euro für den Stellenabbau, mit dem sich Airbus auf eine längere Absatzkrise einstellt. Der Umsatz brach um mehr als ein Drittel auf 30,2 Milliarden Euro ein. Von Januar bis September lieferte der Konzern 341 zivile Flugzeuge aus, 40 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

* ROCKET INTERNET/CROPENERGIES - Im SDax kommt es zu einem außerplanmäßigen Wechsel. Aufgrund des Delistings von Rocket Internet werde der Startup-Investor aus dem Index gelöscht, teilte die Deutsche Börse mit. Der Schritt erfolge zum 2. November auf Basis des letzten Kurses vom 30. Oktober. Nachfolger sei die Südzucker-Tochter CropEnergies AG. Der nächste Termin für die planmäßige Überprüfung der DAX-Indexfamilie ist der 3. Dezember.

* BIONTECH/PFIZER - Der Corona-Impfstoff des Mainzer Biotechunternehmens BioNTech und seines US-Partners Pfizer könnte einem Medienbericht zufolge noch vor dem konkurrierenden Vakzin von AstraZeneca verfügbar sein. Das berichtet die "Times" unter Berufung auf britische Regierungskreise. Die Regierung in London gehe davon aus, dass der Impfstoff noch vor Weihnachten verteilt werden könnte, heißt es in dem Bericht.

* EBAY - Der Online-Händler meldet einen Quartalsumsatz und -gewinn über Erwartungen und erhöht den Ausblick für das laufende Vierteljahr. Durch die Coronavirus-Pandemie kauften mehr Menschen über das Internet ein, begründet das US-Unternehmen die Entwicklung. Im abgeschlossenen dritten Quartal sei der Umsatz auf 2,61 Milliarden Dollar gestiegen statt auf 2,48 Milliarden wie von Experten erwartet.

* VISA - Die Zurückhaltung vieler Verbraucher bei Käufen in der Coronavirus-Pandemie hat den US-Kreditkartenanbieter fast ein Viertel seines Gewinns gekostet. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im abgelaufenen Quartal mit 2,4 Milliarden Dollar 23 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Der Nettoumsatz sank 17 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar.

* FORD - Eine starke Nachfrage nach Pickup-Trucks und SUV beschert dem Autobauer einen höheren Quartalsgewinn als vorhergesagt. Auch für das ganze Jahr würden nun schwarze Zahlen erwartet statt rote, teilte der US-Konzern mit. Der Nettogewinn stieg demnach im dritten Quartal auf 2,4 Milliarden Dollar nach 400 Millionen im Vorjahreszeitraum. Ohne Sondereffekte lag der Gewinn je Aktie damit bei 65 Cent, während von Refinitiv befragte Experten 19 Cent vorhergesagt hatten.

* Die Europäische Zentralbank (EZB) hat keine Einwände gegen eine Ernennung des niederländischen Notenbankers Frank Elderson zum Mitglied ihres Direktoriums. Elderson sei eine in Währungs- oder Bankfragen anerkannte und erfahrene Persönlichkeit, teilte die EZB mit. Der 50-jährige Jurist ist seit 2011 Direktor für Bankenaufsicht bei der niederländischen Notenbank. Er muss sich noch dem Europa-Parlament stellen und könnte dann beim EU-Gipfel im Dezember ernannt werden.

rtr