Grund für den Rückschlag sind Bilanzeffekte. Während der globalen Finanzkrise ab 2007 hatte die Deutsche Bank Milliardenverluste angehäuft, die sie steuerlich geltend machen konnte. Nun sinkt die Körperschaftssteuer für Unternehmen in den USA deutlich von 35 auf 21 Prozent. Die Deutsche Bank kann daher die Altlasten nicht mehr so stark nutzen, um ihre Steuerlast zu drücken. Mit dem Problem steht die Deutsche Bank nicht alleine da: In den vergangenen Wochen hatten bereits mehrere Großbanken Belastungen gemeldet.
Zudem bereitete die Deutsche Bank Anleger auf ein schwaches viertes Quartal vor. So seien die Schwankungen an den Kapitalmärkten zuletzt gering gewesen, was den wichtigen Handel mit festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen, Aktien, Währungen sowie das Finanzierungsgeschäft schwer belaste. Dort dürften die Erträge gemessen am Vorjahreszeitraum um 22 Prozent geringer ausfallen, hieß es. Das sei deutlich schlechter als vom Markt erwartet und lasse ähnliche Resultate der Konkurrenz erwarten, kommentierte ein Händler. Die Konsensschätzung habe bei plus 7 Prozent gelegen.
In der Folge rechnet die Bank im vierten Quartal mit einem Vorsteuerverlust. Auch werde die Kapitaldecke gegen Krisen gemessen an der harten Kernkapitalquote leicht um rund 0,1 Prozentpunkte sinken. Die Bank könne aber Zahlungen auf bestimmte Nachranganleihen weiter bedienen, versicherte sie. Damit sind Forderungen von Gläubigern gemeint, die im Falle einer Insolvenz erst spät ausbezahlt werden. Im Herbst 2016 waren die Kurse dieser Papiere in die Höhe geschossen, da Anleger nach einer milliardenschweren Geldstrafe für die Deutschen Bank in den USA nervös wurden.
An der Börse kamen die Nachrichten den Geldhauses am Freitag schlecht an. Die Aktie brach am Nachmittag um gut 4,5 Prozent ein. Ihre vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr teilt die Bank am 2. Februar mit./als/DP/jha