"Es bleibt dabei: Den Investoren reichen die Kostensenkungen nicht", sagte ein Händler. "Es muss auch mal wieder ein Umsatzanstieg her, der ist aber nicht abzusehen. Deswegen verkaufen die Anleger weiter." Den bisherigen Tiefststand hatte die Deutsche Bank-Aktie Ende Juni mit 8,75 Euro erreicht. Seit Jahresanfang verlor sie 44 Prozent.

Analysten der Schweizer Bank Credit Suisse senkten ihr Kursziel für die Aktien auf 9,50 Euro von 10,00 Euro und bestätigten ihr Rating mit "neutral". Solange es auf der Ertragsseite keine wesentliche Verbesserung gebe, sei nur wenig Aufwärtspotenzial für die Aktien zu erkennen, schrieb Analyst Jon Peace in einem Kurzkommentar. Der Kursrückgang müsse aber auch im Zusammenhang mit einem generell negativen Marktumfeld für Bankaktien gesehen werden. Die Experten der Bank RBC sehen das Kursziel für die Aktien der Deutschen Bank bei 8,00 Euro. Sie bestätigten zudem ihr Rating mit "underperform".

Im sich aktuell verschlechternden Umfeld für das Investmentbanking brauche der Umbau der Deutschen Bank Zeit, schrieb HSBC-Analyst Alevizos Alevizakos in einer Studie. Das dritte Quartal sei ordentlich ausgefallen, aber der Markt habe dem Institut die nach unten revidierten Renditeziele 2021 und die Kostenziele übel genommen. Dem Analysten zufolge waren diese Ziele aber ohnehin nicht erreichbar.

"Es ist schwierig, etwas Positives zu finden, alle Geschäftsbereiche haben geschwächelt", fasste Octavio Marenzi vom Analysehaus Opimas zusammen.

Die Deutsche Bank peilt zwar erstmals seit 2014 wieder einen Gewinn an und fuhr in den ersten drei Quartalen unter dem Strich bereits 750 Millionen Euro ein. Die Einnahmen sollten dieses Jahr aber leicht zurückgehen.

fh/ak/rtr/dpa-AFX