Als Bankvorstand habe er gelernt, "niemals nie zu sagen", sagte Cryan auf die Frage nach einer Kapitalerhöhung. "Es bleibt abzuwarten, was die Ungewissheiten für uns bringen." Dann werde der Vorstand die Kapitalposition bewerten und die bestmögliche Entscheidung für das Institut treffen.
Die
Deutsche Bank hatte erst in der Nacht auf Mittwoch eine ihrer größten Altlasten vom Tisch geräumt. Das US-Justizministerium bestätigte offiziell einen 7,2 Milliarden Dollar schweren Vergleich wegen unsauberer Geschäfte auf dem amerikanischen Immobilienmarkt. Weitere potenziell teure Fälle schwelen allerdings noch: der Geldwäsche-Skandal in Russland, mutmaßliche Sanktionsverstöße bei Iran-Geschäften sowie Tricksereien auf dem billionenschweren Devisenmarkt.
Über die Aufräumarbeiten innerhalb der Bank äußerte sich Cryan zufrieden. Das Geldhaus habe die Risiken abseits des Kerngeschäfts 2016 wie angepeilt reduziert und Beteiligungen und Sparten verkauft. Das soll 2017 so weitergehen. "Wir wollen in den nächsten zwölf Monaten einige kleinere Geschäfte zum Verkauf stellen", kündigte der Brite an. Ziel sei es, die Deutsche Bank einfacher zu machen und sich stärker zu fokussieren.