Insgesamt stand wegen Milliardenkosten für den Konzernumbau nach Steuern ein Verlust von 3,15 Milliarden Euro zu Buche, wie das die Deutsche Bank am Mittwoch mitteilte. Das ist etwas mehr, als die Bank mit der Bekanntgabe ihrer neuen Strategie Anfang Juli bereits in Aussicht gestellt hatte.
"Wir haben bereits wichtige Schritte unternommen, um unsere Strategie umzusetzen und die Deutsche Bank zu transformieren", sagte Vorstandschef Christian Sewing. "Das schlägt sich auch in unseren Ergebnissen nieder." Ohne die Belastungen für den Umbau, für den die Bank insgesamt mehr als sieben Milliarden Euro veranschlagt hat, wäre das Geldhaus profitabel gewesen.
Die Erträge in der Unternehmens- und Investmentbank brachen um 18 Prozent auf 2,94 Milliarden Euro ein. Vor Steuern fiel hier ein Verlust von 907 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 475 Millionen vor Jahresfrist. Im Aktienhandel, der im Zuge der Neuausrichtung aufgegeben werden soll, brachen die Erträge sogar um 32 Prozent auf 369 Millionen Euro ein. Aber auch im Beratungs- und Emissionsgeschäft, auf das die Deutsche Bank auch in Zukunft setzt, gingen die Erträge um knapp ein Drittel zurück.
Die Vermögensverwalter-Tochter DWS machte im zweiten Quartal dagegen Boden gut. Der bereinigte Gewinn vor Steuern stieg um 21 Prozent auf 185 Millionen Euro. Dabei half aber auch ein strenger Sparkurs.
Zur Neuausrichtung gehört auch der Abbau von weltweit 18.000 Jobs. Ein Fünftel der gesamten Bilanzrisiken werden in einer internen "Bad Bank" gebündelt.
rtr