Rund 18 Mio. Euro Nettogewinn blieben im zweiten Quartal 2016 hängen, ein Jahr später waren es 466 Mio. Euro und damit deutlich mehr als erwartet. Die Reaktion an der Börse fiel dennoch sehr verhalten aus, die Aktie stand zuletzt kräftig unter Druck. Vor allem die geringen Schwankungen an den Märkten im Frühjahr setzten der Bank zu. Im Handel mit festverzinslichen Papieren und Devisen stand ein Minus von zwölf Prozent in den Büchern, der Aktienhandel sackte um 28 Prozent ab. Nüchtern betrachtet fiel der Gewinnsprung vor allem deshalb so kräftig aus, weil das Vorjahresquartal und damit die Vergleichsbasis sehr schwach waren.

Umbauprozess läuft

In der jüngst präsentierten Bilanz gab es aber auch Lichtblicke. Unprofitable Geschäftsbereiche wurden verkauft, die Kostenquote sank von 91 auf 86 Prozent. Hier besteht natürlich noch viel Luft, gerade im Vergleich zur Konkurrenz. Doch der Umbauprozess ist längst noch nicht abgeschlossen, erst die Hälfte der geplanten Stellenkürzungen wurden umgesetzt. Auf das Management warten noch große Brocken, besonders die Eingliederung der Postbank wird eine Herkulesaufgabe. Sollten dann die Zinsen wieder steigen, dürfte die Deutsche Bank verstärkt profitieren. Auch der geplante Börsengang der Tochter Deutsche Asset Management bietet mittelfristig Fantasie. Schätzungen zufolge könnte das Listing rund zwei Mrd. Euro einbringen und je nach Marktlage im Frühjahr 2018 erfolgen.

Doch bis es soweit ist, sollten sich Anleger auf etwas turbulentere Zeiten einstellen. Die Aktienmärkte stehen nicht nur auf Grund der zunehmenden geopolitischen Spannungen vor schwierigen Zeiten, auch die Saisonalität lässt bis weit in den Oktober fallende Kurse erwarten. Dies wäre für die Deutsche Bank durchaus positiv, weil so die Handelsaktivitäten wieder zunehmen. Auf der anderen Seite sind bei größeren Kurskapriolen sichere Häfen wie Anleihen gefragt, die Zinsen würden sinken. Je niedriger allerdings das Zinsniveau, desto weniger verdienen die Banken. Gerade die Deutsche Bank-Aktie reagierte zuletzt sehr sensibel auf fallende Renditen am Anleihemarkt.

Auf Seite 2: Attraktive Kennzahlen





Attraktive Kennzahlen



Beruhigt sich die Nordkorea-Krise und entwickeln sich die Welt- und Euro-Konjunktur robust, könnte auch die EZB in 2018 eine etwas straffere Geldpolitik verfolgen. Die Banken würden dann von steigenden Zinsen profitieren. Vorerst aber bleiben die meisten Analysten noch skeptisch, die Schätzungen für den Gewinn je Aktie in 2018 sind in den vergangenen Monaten sogar gesunken auf aktuell 1,55 Euro. Die Deutsche Bank bleibt mit einem KGV von knapp zehn einer der günstigsten Titel im DAX, auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,5 deutet auf eine Unterbewertung.

Gerade im kurzfristigen Bereich werden die eigentlich attraktiven Daten aber kaum Käufer anlocken. Entscheidend bleiben die Zinsen als Spiegelbild der Risikobereitschaft internationaler Investoren. Charttechnisch wurde in der vergangenen Woche bereits das Tor Richtung Süden geöffnet: Mit dem Ausbruch aus der seit Anfang 2015 bestehenden Seitwärtsspanne lieferte die Aktie ein klares Verkaufssignal. Alle Anleger, die seitdem eingestiegen sind, liegen nun im Verlust. Erholungen dürften somit zum Ausstieg genutzt werden. Zudem zeigt der Tageschart auf der Unterseite keine verlässlichen Kaufzonen in unmittelbarer Umgebung. Damit ist das Risiko weiterer Verluste bis an den nächsten soliden Bereich bei 12 bis 12,40 Euro recht groß. Dies entspricht einem Abwärtsrisiko von rund 15 Prozent.

Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion





Empfehlung der Redaktion



Kurzfristig ist mit weiter fallenden Kursen zu rechnen, zu Beginn des vierten Quartals und vor allem ab dem Jahreswechsel dürfte es für den Wert aber wieder aufwärts gehen. Der Börsengang könnte sich als zusätzlicher Katalysator erweisen.



Trader nutzen die Chance und greifen zu Knock out Bear Papieren. Da die Aktie bereits recht volatil ist, sollte der Hebel nicht zu sportlich ausfallen. Passend erscheint die WKN CX8J8R, die Kursveränderungen um den Faktor 4,3 verstärkt. Fällt die Aktie bis in den Bereich um 12,30 Euro, legt der Schein um rund 70 Prozent zu. Eine Absicherung bietet sich knapp über der 200-Tage-Linie an. Geht der Trade auf, können Optimisten den Gewinn zum Jahreswechsel in Aktien investieren und so auf einen aussichtsreichen DAX-Wert mit Nachholpotenzial setzen.


Basiswert


Deutsche Bank

Kurs Basiswert


14,66 EUR

Produkt


Knock out Bear

WKN


CX8J8R

Emittent


Citi

Fälligkeit


endlos

Hebel

4,3

Basispreis


18,06 EUR

Knock Out


17,55 EUR

Kurs Zertifikat


3,88 EUR

Spread


0,5 %