Mit einem Nettogewinn von 236 Millionen Euro im ersten Quartal 2016 hat die Deutsche Bank die Erwartungen deutlich übertroffen. Eigentlich hatte der Markt rote Zahlen erwartet, nicht nur zuletzt nach den schlechten Vorgaben anderer Bankhäuser vor allem aus den USA, insbesondere sondern auch nach den Warnungen der Deutschen Bank selbst vor den "schlechtesten jemals erlebten Anfangsmonaten".
Ein Lichtblick des ersten Quartals sind in der Tat die gesunkenen Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten. Auch wenn neue Hiobsbotschaften hier nicht auszuschließen sind, scheint sich die Lage zumindest allmählich zu klären - es ist immerhin eine der großen Baustellen, die die Bank abzuarbeiten hat.
Im eigentlichen Geschäft bläst dem Geldhaus aber der Wind entgegen: in fast allen Sparten sinken die Erlöse, zweistellig vor allem in den kapitalmarktnahen Bereichen. Teilweise sind die Erlösrückgänge auch beabsichtigt, weil sich die Bank aus bestimmten Ländern und Geschäften zurückzieht. Als potenzielle Schwachstelle erscheint erneut die Kapitalausstattung, die leicht rückläufig war. Das könnte Befürchtungen einiger Marktteilnehmer neuen Auftrieb geben, dass hier doch noch einmal Kapitalmaßnahmen anstehen könnten.
Empfehlung: Die Deutsche Bank macht Fortschritte beim Abbau ihrer Rechtsprobleme und bei der Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells. Sie steckt jedoch weiter mitten im Umbau, mit der Entkonsolidierung der Postbank und dem Umbau des Deutschland-Geschäfts sind in den nächsten Monaten schwere Brocken zu bewältigen. Die Aktie bleibt als Finanzwert ein stark volatiles Investment und ist deshalb wenn überhaupt nur sehr risikoorientierten, branchenerfahrenen Anlegern zu empfehlen.
Generell: kein Kauf.