Wie die Frankfurter Fondsgesellschaft am Mittwoch weiter mitteilte, stieg das verwaltete Vermögen um 28 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 820 Milliarden Euro. DWS-Chef Asoka Wöhrmann zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung und betonte, weiter in Wachstum investieren zu wollen. DWS will demnach in erster Linie aus eigener Kraft zulegen, sieht sich aber auch aktiv nach Übernahmezielen um.

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing will die Tochter, an der Deutschlands größtes Geldhaus rund 80 Prozent hält, zu einem der zehn führenden Vermögensverwalter weltweit machen. Der Abstand der DWS zu Branchenführern wie Blackrock ist allerdings riesig: Das verwaltete Vermögen von Blackrock beträgt mit umgerechnet rund 7,5 Billionen Euro (neun Billionen Dollar) mehr als das Neunfache des DWS-Werts.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Finanzchefin Claire Peel, dass die DWS den Anspruch habe, ein führender Fondsmanager mit globaler Reichweite zu sein. Die Gesellschaft habe ihre Wurzeln in Europa, sagte Peel. Ziel sei es, hier die Marktanteile auszubauen, aber auch Wachstum vor allem in Asien voranzutreiben. "Der Fokus auf organisches Wachstum zahlt sich absolut aus", so Peel. Übernahmen kämen aber durchaus infrage, wenn sie strategisch Sinn ergäben.

WÖHRMANN: SEHEN UNS AKTIV NACH ÜBERNAHMEZIELEN UM


Zuletzt war über ein Interesse der DWS an Zukäufen in der Asset-Management-Branche spekuliert worden. Dazu sagte DWS-Chef Wöhrmann in einer Telefonkonferenz mit Analysten, es gebe zahlreiche Marktgerüchte, die er aber nicht kommentiere. "Ich erwarte aber nach fast eineinhalb Jahren Covid, dass die Konsolidierung im Asset Management an Fahrt aufnimmt", sagte Wöhrmann. "Deshalb sehen wir uns aktiv um."

Den jüngsten Anstieg des verwalteten Vermögens führte die DWS auf positive Marktentwicklungen und günstige Wechselkursbewegungen, aber auch auf Nettomittelzuflüsse zurück. Diese beliefen sich insgesamt auf eine Milliarde Euro. Vor allem börsengehandelte Produkte wie ETFs seien gefragt gewesen. Nettoabflüsse gab es dagegen bei Barprodukten mit niedrigen Margen. Die Funktion solcher Produkte als sicherer Hafen verliere angesichts sich verbessernder Marktbedingungen an Bedeutung, so die DWS. Die Erträge stiegen im Vergleich zum ersten Quartal 2020 um 21 Prozent auf 634 Millionen Euro. Die Gesellschaft bestätigte ihren Ausblick für das Gesamtjahr.

Die DWS-Aktie gab gut drei Prozent nach.

rtr