Die Aktionäre von Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE) sollen erst nach der Abstimmung über den Verbleib Großbritanniens in der EU über den gut 25 Milliarden Euro schweren Zusammenschluss entscheiden. Die Hauptversammlung der LSE, auf der die Aktionäre der Briten über die Verschmelzung abstimmen, werde im Juli stattfinden, teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit und bestätigten damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters.. Auch für die Deutsche-Börse-Aktionäre ende die Frist für die Annahme des Aktientauschangebots im Juli.
Da die Abstimmung erst nach dem Referendum am 23. Juni stattfindet, können bei einem Verbleib Großbritanniens in der EU auch Aktionäre für den Zusammenschluss stimmen, die die Fusion im Falle eines "Brexit" skeptisch sehen. Gerade in Frankfurt gibt es Kritiker, die die Verschmelzung im Falle eines Austritts Großbritanniens ablehnen, zumal der Sitz des fusionierten Konzerns in London sein soll.
Deutsche Börse und LSE machten "weiterhin gute Fortschritte bei der Vorbereitung der relevanten Unterlagen für ihre Aktionäre", erklärten die Unternehmen. Sie wollen diese im Juni veröffentlichen. Zuvor müssen die Unterlagen von der Finanzaufsicht BaFin, von der United Kingdom Listing Authority sowie von beiden Unternehmen abgesegnet werden. Am Markt kamen die Nachrichten gut an: Deutsche-Börse-Aktien legten um 0,3 Prozent zu und zählten damit zu den größten Dax-Gewinnern.
Reuters