Europäische Aktien scheinen nach wie vor auf einer Achterbahnfahrt gefangen zu sein, in der sich Hoffnungen und Ängste immer wieder abwechseln. So zumindest beschreibt die Baader Bank die Ausgangslage in ihrem aktuellen Research-Bericht zu den eigenen Top-Aktien-Ideen für das intern beobachtete DACH-Länderuniversum (Deutschland (D), Österreich (A) und Schweiz (CH)).
Wie es darin weiter heißt, dominierten aus fundamentaler Sicht nach wie vor die Anzeichen einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, während die Zentralbanken weiterhin signalisieren, dass sie bei ihren bisherigen geldpolitischen Ankurbelungsprogrammen zurückrudern wollen. Neben diesen konjunkturellen Gegenwinden bestünden zudem politische Risiken (US-Zwischenwahlen, Brexit-Gespräche).
Weil die Analysten davon ausgehen, dass dieser Hintergrund bis in den Herbst hinein bestehen bleibt, dürfte die Volatilität an den Aktienmärkten weiter steigen und die Differenz bei der Performance einzelner Aktien hoch bleiben. Trotz des jüngsten Anstiegs der Renditen von Staatsanleihen erwarte man hier eine erneute Entspannung, sobald klarer wird, dass die Zinserhöhungen hinter den Erwartungen zurückbleiben werden.
Basierend darauf hält die Baader Bank an der defensiven Wachstumsorientierung des Portfolios mit Fokus auf qualitäts- und zinssensitiven Themen fest sowie an einer breiten Diversifizierung. Seit Auflegung am 7. Januar 2013 erwirtschaftete die gesamte Top Picks-Liste bis zum 05. August einen Wertzuwachs von 180,0 Prozent in absoluten Zahlen und 120,0 Prozent in relativen Zahlen gegenüber dem Vergleichsindex STOXX Europe 60.
Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir aus der Liste vier deutsche Aktien mit großen Kurspotenzial vor. Wobei sich die Kursziele zwischen 21 Prozent und 55 Prozent über den aktuellen Notierungen bewegen.
Auf Seite 2: Brenntag
Brenntag-Aktie
In der Top Picks Liste der Baader Bank sind die Aktien von Brenntag enthalten. Der zuständige Analyst Christian Obst hat die Kaufeinstufung und das Kursziel von 62,00 Euro in der Vorwoche in Reaktion auf Geschäftszahlen bestätigt. Die Ergebnisse des zweiten Quartals hätten das Wachstumspotenzial des Chemikalienhändlers in seinen Kernbereichen erneut unterstrichen, so Obst. Das Kursziel lässt dem Titel bei einer aktuellen Notiz von 51,20 Euro gut 21 Prozent Luft nach oben.
Allgemein heißt es ansonsten, der Chemiedistributionsmarkt sollte zumindest mit dem Bruttoinlandsprodukt wachsen. Hinzu kämen weitere Outsourcing-Aktivitäten auf der Produzentenseite. Der fragmentierte Markt, insbesondere in der Region Asien-Pazifik, und der geringe Marktanteil selbst der führenden Distributionsunternehmen biete genügend Raum für externes Wachstum.
Ein weiteres Wachstumsfeld seien spezialisierte Dienstleistungen für bestimmte Kundenindustrien. wie Lebensmittel, Körperpflege, Pharma oder Öl & Gas. Das Geschäftsmodell sei "Asset Lean" und generiere einen ausreichen hohen operativen Cashflow zur Finanzierung des internen und externen Wachstums und lasse außerdem eine stetige Erhöhung der Dividende zu.
Das Unternehmen dürfte dank eines größer werdenden Netzwerkes von positiven Skaleneffekten profitieren. Positiv sei auch, dass eine weitgehend reibungslose Integration von Akquisitionen gelungen sei. Das wichtigste Bewertungsinstrument für dieses stabil wachsende Unternehmen sei ein abgezinstes Cashflow-Modell. Zwischen 2018 und 2025 kalkuliere man mit einem Bruttogewinnwachstum von 3,9 Prozent, was sich am unteren Ende der Unternehmensprognose von vier bis sechs Prozent beim organischen Wachstum bewege.
Auf Basis diverser Bewertungsmultiplikatoren notiere Brenntag derzeit am unteren Ende des langfristigen Bandes. Basierend auf den hauseigenen Schätzungen für 2019 beim Gewinn je Aktie von 3,24 Euro bewege sich das KGV bei etwa 15,8. Für 2020 beträgt die Gewinnschätzung 3,50 Euro je Aktie.
Charttechnik
Der Aktienkurs von Brenntag bewegte sich nach dem am 29. März 2010 vollzogenen Börsengang stramm gen Norden. Bereinigt um einen zwischenzeitlich vorgenommenen Aktiensplit stand im April 2015 beim Rekordhoch von 58,91 Euro ein Ausgabepreis von 16,67 Euro gegenüber. Seit Februar 2015 hat sich aber letztlich ein Seitwärtstrend entfaltet und für nachhaltig neue Chartsignale bedarf es erst eines Ausbruchs aus der dabei ausgebildeten Spanne, die von 40,38 Euro bis zur genannten Bestmarke reicht.
Profil
Die Brenntag AG gehört zu den Weltmarktführern in der Chemiedistribution und erfüllt innerhalb des Konzerns eine Holdingfunktion. Ihr obliegt die Verantwortung für die strategische Ausrichtung der Gruppe, das Risikomanagement sowie die zentrale Finanzierung. Operativ fungiert Brenntag als Bindeglied zwischen Chemieproduzenten und der weiterverarbeitenden Industrie. Zum Kerngeschäft gehören weltweite Business-to-Business-Lösungen für Industrie- und Spezialchemikalien.
Das Unternehmen bezieht von seinen Lieferanten große Mengen an Chemikalien, die kommissioniert und in bedarfsgerechten Größen weltweiten Kunden angeboten werden. Hinzukommen Mehrwertleistungen wie Just-in-time-Lieferung, Mischungen & Formulierungen, Neuverpackungen, Bestandsverwaltung und technische Serviceleistungen. Der Kundenstamm besteht aus Unternehmen in den Branchen Beschichtungen, Nahrungsmittel, Öl & Gas, Pharma, Körperpflege und Trinkwasseraufbereitung.
Auf Seite 3: All for One Steeb
All for One Steeb-Aktie
Ein weiteres Mitglied in der Top Picks Liste der Baader Bank ist All for One Steeb. Die Kaufempfehlung für den IT-Dienstleister ist mit einem Kursziel von 74,00 Euro ausgestattet. Das ist eine Vorgabe, die sich um rund 23 Prozent über den aktuellen Notierungen von 57,00 Euro bewegt. Als fair wird dabei mit den Schätzungen für 2019 als Basis ein Unternehmenswert/Umsatz-Multiplikator von 1,0x und ein Unternehmenswert/EBITDA-Multiplikator von 10,5x unterstellt.
Nach den in der Vorwoche von dem Unternehmen vorgelegten Geschäftszahlen räumte der zuständige Analyst Knut Woller allerdings ein, dass diese vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal hinter seinen Schätzungen zurückgeblieben sind. Angesichts der natürlichen Volatilität beim Lizenzgeschäft sowie einer hohen Zahl von Feiertagen im Berichtsquartal sei er aber nicht allzu besorgt über die schwächer als erwartete Umsatzentwicklung.
Gleichzeitig zeige der bestehende Rückstand beim EBIT aber, dass das Unternehmen einen soliden Jahresabschluss benötige, um beim EBIT zumindest das untere Ende der vorgegebenen Prognose zu erreichen. Vor dem Hintergrund einer soliden Erfolgsbilanz in den vergangenen Jahren beim Erreichen von Zielvorgaben, ist man bereit, dem Management in dieser Hinsicht im Zweifelsfall einen Bonus zu gewähren.
Dennoch mussten die eigenen Rentabilitätsschätzungen nach dem dritten Quartal nach unten korrigiert werden, was auch Auswirkungen auf das Kursziel hatte. Denn dieses würde nach der Zahlenvorlage von bisher 63,00 Euro auf die oben genannten 74,00 Euro nach unten genommen. Während Woller für 2019 eine Stabilisierung der EBIT-Margen erwartet (plus zehn Basispunkte im Jahresvergleich auf 6,3 Prozent), rechnet er damit, dass das Unternehmen die Vorteile aus den Investitionen zu einer Margenausweitung von 50 Basispunkten auf 6,8 Prozent im Jahr 2020 nutzen kann.
Auch bei der Schätzreihe für den Gewinn je Aktie von 2016/17 bis 2019/20 kam es zu Abwärtskorrekturen auf 2,63 Euro, 2,75 Euro, 3,11 Euro und 3,69 Euro. Denn die Schätzreihe zuvor lautete wie folgt: 2,63 Euro, 2,91 Euro, 3,40 Euro und 4,06 Euro. Das aktuelle Kursniveau sieht Woller trotz der jüngsten Enttäuschung als Kaufgelegenheit.
Ganz allgemein betrachtet sieht Woller in All for One Steeb einen Titel, der mit seinen mehr als 2.000 Kunden über den größten SAP-Mittelstandskundenstamm im deutschsprachigen Raum verfügt und daher eine ideale Investition darstelle, um am S/4 HANA-Zyklus auf der Midcap-IT-Services-Seite teilzuhaben. Das Unternehmen sei ein hochwertiger Name, der seit 2010 eine mehr als solide Erfolgsbilanz vorweisen könne.
Charttechnik
Die Aktie von All for One Steeb hat für die vergangenen Jahre eine sehr gute Performance-Bilanz auszuweisen. Für den Zeitraum von März 2009 bis November 2015 steht ein Anstieg von 1,50 Euro auf 75,67 Euro angeschrieben. Weil das letztgenannte Rekordhoch damit aber schon eine Weile zurückliegt, ist auch klar, dass die frühere Dynamik zuletzt verloren gegangen ist. Seit drei Jahren besteht ein Seitwärtstrend, bei dem derzeit eher die Gefahr eines Tests der unteren Begrenzung bei 49,50 Euro besteht als ein Ausbruch nach oben.
Profil
Die All for One Steeb AG bezeichnet sich als die Nr. 1 im deutschsprachigen SAP-Markt, führendes IT-Haus und 360 Partner für Digitalisierung im Mittelstand. Das Portfolio des Komplettdienstleisters umfasst ganzheitliche Lösungen und Services entlang der gesamten IT-Wertschöpfungskette - von Management- und Technologieberatung über SAP-Branchenlösungen und Cloud-Anwendungen bis hin zu hoch skalierbaren Multi Cloud Services aus deutschen Rechenzentren. So orchestriert All for One Steeb den hochverfügbaren Betrieb aller geschäftsrelevanten IT-Systeme - für SAP genauso wie etwa für Microsoft.
Daher zählen Marktbeobachter All for One Steeb auch etwa bei Cloud Transformation, SAP HANA und SAP S/4HANA, Business Analytics und Performance Management, Human Capital Management, Customer Engagement & Commerce, Application Management Services oder Communications und Collaboration zu den führenden IT-Dienstleistern. Als SAP Platinum Partner ist All for One Steeb Generalunternehmer und betreut mit über 1.600 Mitarbeitern mehr als 2.000 Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz - vorwiegend aus der mittelständischen Fertigungs- und Konsumgüterindustrie.
Auf Seite 4: Deutsche Beteiligungs AG
Deutsche Beteiligungs-Aktie
Zu einem ihrer Topfavoriten hat die Baader Bank auch die Aktien der Deutsche Beteiligungs AG erklärt. Das Kursziel für den Beteiligungs-Spezialisten beträgt 49,40 Euro. Folglich verfügt dieser Titel bei einem aktuellen Kurs von 37,20 Euro theoretisch über 32,8 Prozent Luft nach oben.
Der Kurs dieses Titels litt in diesem Jahr bisher unter einer Gewinnwarnung und der Meldung, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht dem Unternehmen einen Verstoß gegen Rechnungslegungsvorschriften vorwirft. Die Baader Bank hat in Reaktion auf die aktuellen Geschäftszahlen und den von der BaFin geforderten Änderungen in der Bilanzierung von Beteiligungen die Gewinnschätzung für 2017/18 revidiert. Mit 33,9 Millionen Euro entspricht diese aber der Prognose des Konzerns, wonach der Jahresüberschuss für das laufende Geschäftsjahr deutlich unter dem Vorjahresreferenzwert von 43,0 Millionen Euro liegen wird.
Weil sich die Änderungen in der Rechnungslegung des Konzerns jedoch nur auf den Zeitpunkt des Ansatzes der bilanzierten Zinsen beziehen, werden die Schätzungen für die Folgejahre entsprechend erhöht, da ein Teil der bilanzierten Zinsen bereits im Abschluss 2017/18 verbucht wurde. Umgekehrt bestehe für den DBAG-Fonds VII im Prognosezeitraum die Möglichkeit einer frühzeitigen Erfassung von Carried Interest. Dies führe zu einer Erhöhung der Ergebnisprognose um jeweils rund 1,2 Millionen Euro für 2018/19 bzw. 2019/20. Die hauseigene Bewertung orientiere sich aber nicht an den kurzfristigen Ergebniszahlen des Konzerns und sei erwartungsgemäß auch nicht durch die von der BaFin geforderten zahlungsunwirksamen Bilanzierungsänderungen beeinflusst.
Vielmehr handele es sich bei der Aktie aus der Sicht des zuständigen Analysten Tim Dawson um ein hochattraktives Investment mit langfristig großen Chancen. Dahinter stehe die strategische Sichtweise, dass das verfolgte Private-Equity-Geschäftsmodell durch Geschäftsoptimierung und -entwicklung für die Investoren solide und nachhaltige Renditen generiert. Die DBAG bündele dies mit einem marktführenden Engagement im begehrten Segment "Mittelstand" der DACH-Region.
Dawson ist der Ansicht, dass der Markt auf die kurzfristig niedrigere Gewinnprognose stark überreagiert hat. In den vergangenen Wochen habe der Aktienkurs aber bereits damit begonnen, sich zu erholen, weil die Anleger zusehends bereit seien. Über diese kurzfristigen Einflussfaktoren hinwegzuschauen und es gebe erheblichen Spielraum für eine Fortsetzung dieser Erholung.
Beim Gewinn je Aktie kalkuliert man für 2017/18 mit 2,45 Euro und für die beiden kommenden Jahre mit 3,79 Euro bzw. mit 4,09 Euro. Bei der Dividende wird für die genannten drei Geschäftsjahr jeweils einen Anhebung von 0,10 Euro gegenüber den für 2016/17 gezahlten 1,40 Euro je Aktie vorhergesagt.
Charttechnik
Beim Aktienkurs der Deutsche Beteiligungs AG geht es traditionell ziemlich volatil zu. Dieses Muster hat sich bisher auch in diesem Jahr weiter fortgesetzt. Denn ausgehend von einem noch am 15. Januar markierten Rekordhoch von 52,10 Euro setzte es unangekündigt einen Rückschlag, der die Notiz im Jahrestief bis auf 33,40 Euro zurückwarf. Inzwischen versucht sich der Titel zwar an einer Erholungsbewegung, bisher steht für dieses Jahr aber ein dickes Performance-Minus zu Buche.
Profil
Die Deutsche Beteiligungs AG stellt Unternehmen Eigenkapital zur Verfügung. Sie trägt dabei das unternehmerisches Risiko im Bereich Private Equity. Die Deutsche Beteiligungs AG erwirbt wachstumsstarke und profitable Konzerntöchter und mittelständische Unternehmen, die in ihrem Markt etabliert sind - in Deutschland, in ausgewählten europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten von Amerika. Beim Management-Buy-outs werden Unternehmen gemeinsam mit ihrem Management übernommen. Die Wachstumsfinanzierung bedeutet, dass sich die Deutsche Beteiligungs AG an Unternehmen als Minderheitsgesellschafter beteiligt, die Kapital benötigen, um ihre Wachstumsziele verfolgen zu können. Bei den Fondsbeteiligungen engagiert sich das Unternehmen hauptsächlich im Ausland.
Auf Seite 5: Corestate Capital Holding
Corestate Capital Holding-Aktie
Bei den ebenfalls in der Top Pick Liste enthaltenen Aktien der Corestate Capital Holding hat der zuständige Baader Bank-Analyst Andre Remke das Kursziel auf 68,00 Euro festgezurrt. Das heißt nichts anderes, als das dieser Kaufempfehlung für den an der Frankfurter Wertpapierbörse notierten Luxemburger Investmentmanager bei einem aktuellen Kurs von 43,85 Euro ein Aufwärtspotenzial von rund 55 Prozent inne wohnt.
Für den zuständige Analysten Andre Remke ist Corestate Capital ein schnell wachsender Asset Manager, der sich auf die Schaffung und Realisierung von immobilienbezogenen Investments in Europa (hauptsächlich in Deutschland) für private und institutionelle Kunden konzentriert hat. Die Assets under Management seien von drei Milliarden Euro im Jahr 2017 auf derzeit rund 22 Milliarden Euro gestiegen. Neben der Beschleunigung des ursprünglichen Geschäfts sei die erfolgreiche Durchführung von drei bedeutenden Akquisitionen (Hannover Leasing, HFS und ATOS Capital) für dieses Expansionstempo ausschlaggebend gewesen. Die erweiterte Plattform biete die gesamte Palette an Asset-, Fonds- und Property-Management-Dienstleistungen sowie die dazugehörigen Anlageprodukte, die alle wichtigen Immobilien-Assetklassen und -Produkte einschließlich Mezzanine-Finanzierungen abdeckten.
Für das laufende Geschäftsjahr erwarte die Gesellschaft ein Umsatzwachstum von rund 20 Prozent und ein bereinigtes Nettogewinnwachstum von rund 35 Prozent. Damit zeichne sich eine anhaltende Margenausweitung ab auf voraussichtlich 53 Prozent im Jahr 2018, nach 33 Prozent im Jahr 2016. Der starke Start in das Jahr habe die diesjährigen Wachstumsperspektiven unterstrichen und wie Remke richtig unterstellt hat, bestätigte das Unternehmen bei der Vorlage der Halbjahresergebnis am 14. August diesen Ausblick.
Nach der Begebung einer 200 Millionen Euro Wandelanleihe im November 2017 habe Corestate im März die erste vorrangige unbesicherte Anleihe im Volumen von 300 Millionen Euro begeben. Der Erlös werde zur Refinanzierung bestehender Kredite verwendet und reduziere die durchschnittlichen Finanzierungskosten des Unternehmens, verlängere das Fälligkeitsprofil und finanziere das Lagerhaus-Geschäft. Sowohl die operative Performance als auch eine verbesserte finanzielle Flexibilität und Kapitalmarktposition würden es dem Unternehmen ermöglichen, potenzielle M&A-Möglichkeiten in einem nach wie vor stark fragmentierten Asset-Manager-Sektor zu nutzen.
Basierend auf der Ergebnisprognose ergebe sich für 2018 ein KGV von unter acht und eine Dividendenrendite von rund sechs Prozent unter der Annahme einer Ausschüttungsquote von 45 Prozent, so wie das für 2017 der Fall gewesen sei. Damit handele es sich bei Corestate um ein attraktives Investment. Die diesjährige Aufnahme in den SDAX und ein Streubesitz von rund 64 Prozent machten den Wert für ein breiteres Investorenspektrum interessant.
Charttechnik
Bei der Corestate Capital Holding begann der Börsenhandel am 04. Oktober 2016 mit einem Anfangspreis von 17,40 Euro. Danach präsentierte sich der Titel gleich in Topform und die Notiz stieg bis September 2017 auf ein Rekordhoch von 57,03 Euro. Allerdings ist seitdem der Ofen aus und es hat sich ein flacher Abwärtstrend breit gemacht. Dieser ist nach wie vor intakt und momentan geht es zunächst einmal vor allem darum, das im Juli markierte Jahrestief von 42,05 Euro zu verteidigen.
Profil
Corestate Capital Holding S.A. ist ein Investmentmanager und Co-Investor mit einem verwalteten Vermögen von 20 Milliarden Euro. Als eine voll integrierte Immobilien-Plattform bietet Corestate seinen Kunden Expertise in den Bereichen Investment- und Fonds Management sowie Immobilien-Management Services aus einer Hand. Das Unternehmen ist international als Geschäftspartner für institutionelle Investoren sowie vermögende Privatanleger tätig. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Luxemburg und verfügt über 29 weitere Büros unter anderen in Frankfurt, London, Madrid, Singapur und Zürich. Corestate beschäftigt über 470 Mitarbeiter und ist an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.