Der Logistikriesen DHL kämpft mit seiner Profitabilität, aber es gibt einige Zeichen der Hoffnung…
…Übernahmen, Insiderkäufe, Erhöhungen der Preise für DHL-Dienstleistungen sowie Kostenoptimierungen wurden dieses Jahr schon umgesetzt, bzw. in die Wege geleitet.
Letzte Entwicklung der Geschäftszahlen der DHL
Die Deutsche Post DHL hat im ersten Halbjahr 2025 einen operativen Gewinn (EBIT) von 2,8 Mrd. Euro erzielt. Gleichzeitig sank der Umsatz leicht um 0,6 % auf 40,6 Mrd. Euro. Die Nettogewinnmarge blieb sowohl aufs Quartal betrachtet wie auch bei jährlicher Betrachtung positiv, auch wenn sie deutlich schwächer als zu den «Traumzeiten» der Pandemiejahre 2020 / 21 ist. Insgesamt besteht jedoch weiterhin eine robuste Rentabilität, trotz rückläufiger Erlöse.
DHL auf Kurs? Erweiterungen des Angebots, Übernahmen & Kostensenkung 2025
Mit neuen Partnerschaften und Beteiligungen forciert DHL die strategische Weiterentwicklung.
Die DHL-Gruppe hat das Unternehmen CRYOPDP, das auf den Transport von medizinischen Produkten spezialisiert ist. Dieses Nischengebiet ist hoch profitabel. Neben dem Know-How-Zuwachs ergeben sich auch Synergieeffekte, von denen die DHL profitieren kann.
DHL Global Forwarding kooperiert mit Hapag-Lloyd, um die Seefracht über nachhaltige Schiffskraftstoffe zu dekarbonisieren. Bereits 25.000 Tonnen CO₂e wurden eingespart – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen bis 2050. Kunden profitieren von innovativen Kompensationslösungen über das „Book and Claim“-Verfahren, das Emissionseinsparungen auch unabhängig vom eigenen Transport ermöglicht.
Parallel stärkt DHL eCommerce seine Präsenz im Nahen Osten: Mit einer Minderheitsbeteiligung am saudischen Logistiker AJEX sichert sich der Konzern Zugang zu einem schnell wachsenden Markt. AJEX betreibt über 60 Standorte mit 1.200 Fahrzeugen und 2.000 Beschäftigten. Die Partnerschaft soll schnellere und zuverlässigere Paketdienste in der Region bieten und die Marktposition im Rahmen der saudischen Vision 2030 ausbauen.
Auch Kostendisziplin bleibt im Fokus. Der Konzern setzt auf Effizienzprogramme in Verwaltung und Netzwerken, um trotz schwächerer Nachfrage eine stabile Profitabilität zu sichern. Damit schafft DHL Spielraum für Investitionen in Digitalisierung und nachhaltige Transportlösungen.
Bald wird's teurer: Geplante Preiserhöhungen der DHL
Preisanpassungen bleiben ein zentrales Steuerungsinstrument. Bereits zu Jahresbeginn 2025 hatte die Deutsche Post das Porto für Briefe und Postkarten erhöht. Nun fordert das Unternehmen eine weitere Anpassung ab 2026 – denkbar sind 1,10 € oder 1,20 € pro Standardbrief.
Zudem kündigte DHL Express in Österreich für 1. Januar 2026 eine Anhebung der Paketpreise um 4,9 % an. Damit reagiert der Konzern auf steigende Kosten und finanziert zugleich Investitionen in Service und Nachhaltigkeit.
Analystenmeinungen und Insiderkauf beim DAX-Konzern
Bei den Analystenmeinungen zeigte sich in den letzten drei Monaten ein duchwachsenes Bild mit einem leicht positiven Überhang zu «Kaufen» oder «Starkem Kauf» und einer Konsensschätzung von rund 43 Euro (also einem Kurspotential von rund 14%). Aber: der CEO der DHL Group, Tobias Meyer, hat kürzlich im Rahmen eines Insiderkaufs selbst Aktien im Wert von 187'000.- Euro zu einem Durchschnittskurs von 37.49 Euro erworben – und bekanntlich gibt es für solche privaten Investitionen nur einen vernünftigen Grund: Die Erwartung steigender Kurse, auch wenn es charttechnisch derzeit nicht besonders prickelnd aussieht!
Fazit:
Kurzfristig ist es sehr fraglich, ob die DHL-Aktie ein gutes Investment ist, mittel- und langfristig ist die Aktie (auch unter dem Gesichtspunkt der meist sehr guten Dividendenrendite von in der Regel 4 bis 5%) sehr interessant.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.