M&M hatte kalkuliert, um wie viel Prozentpunkte die jährliche Rendite durch Kosten schrumpft. Ergebnis: Bei Cosmos Direkt sind es gerade mal 0,20 Prozent, bei Europa 0,34 Prozent und bei Hannoversche 0,36 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen WGV (0,43 Prozent) und HUK24 (0,44 Prozent). Alle fünf führenden Unternehmen sind Direktversicherer, sind also lediglich via Internet, Telefon, Fax oder Brief erreichbar. Am teuersten unter den 31 untersuchten Gesellschaften sind Helvetia (1,30 Prozent), HDI (1,24 Prozent) und Allianz (1,15 Prozent). Grundlage der Untersuchung war eine private Rentenversicherung mit Garantiezins für einen 40-Jährigen, der 27 Jahre lang einbezahlt.
Die Studie zeigte außerdem, dass die vom Gesetzgeber zum Jahresbeginn angestrebte Preistransparenz bislang nicht erreicht wird. Die Kostenabzüge bei privaten Rentenpolicen werden zwar anhand einer neuen Maßzahl - den Effektivkosten - ausgewiesen, doch die Rechenmethoden der Anbieter unterscheiden sich ganz erheblich. Für Kunden seien "Angebote mit der neuen Kostengröße nicht vergleichbar", urteilt M&M-Chef Joachim Geiberger gegenüber "Capital".
M&M hatte nachgerechnet und die tatsächlichen Kostenabzüge festgestellt. Hohe Abzüge fanden die Analysten insbesondere bei aktuellen Rentenversicherungen mit kurzer Laufzeit. Bei Verträgen über zwölf Jahre wird der Ertrag vor Kosten durch Gebühren teils sogar um die Hälfte gedrückt. Auch abseits der unterschiedlichen Kostenberechnung erleichtert die Branche laut "Capital" Kaufinteressenten nicht gerade die Orientierung. Oft seien die Effektivkosten in den bis zu 70-seitigen Kundenunterlagen nur mit Mühe zu finden.