Dies habe dazu geführt, dass Wagen der Baureihen Panamera, Cayenne und Macan mit V6- und V8-Diesel-Motoren nicht den Abgasvorschriften entsprachen. Für einen Teil dieser Fahrzeuge - circa 99.000 Stück - lägen Bescheide des Kraftfahrt-Bundesamtes vor, überwiegend handelt sich dabei um Rückrufe. Porsche habe das Bußgeld akzeptiert.

Die Höhe des Bußgelds setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Mit 531 Millionen wird der wirtschaftliche Vorteil abgeschöpft, den Porsche durch den Verkauf der manipulierten Autos hatte. Die kleinere Summe von vier Millionen Euro entfällt auf die Ahndung der Ordnungswidrigkeit. Porsche selbst stellt keine Dieselmotoren her, sondern bezog diese von der Schwestermarke Audi. Die Ingolstädter gelten als Technikschmiede der Abgasmanipulation und waren bereits zu einem Bußgeld von 800 Millionen Euro verdonnert worden. Gegen Volkswagen selbst wurde vor einiger Zeit bereits ein Bußgeld von einer Milliarde Euro wegen der millionenfachen Dieselmanipulation verhängt. Insgesamt summierten sich die Kosten für die Wiedergutmachung von "Dieselgate" zuletzt auf 30 Milliarden Euro.

GEWINN ABGESCHÖPFT

Das vergleichsweise hohe Bußgeld gegen Porsche erklärt sich dadurch, dass der Sport- und Geländewagenbauer sehr profitabel ist und der wirtschaftliche Vorteil damit entsprechend hoch ausfällt, der abgeschöpft wird. Volkswagen hatte im ersten Quartal knapp eine Milliarde Euro zusätzlich für Rechtsrisiken im Zusammenhang mit der Dieselaffäre zur Seite gelegt. Den Verwendungszweck hatte der Mutterkonzern nicht näher erläutert. Wie sich nun herausstellt, entfiel ein Teil der Summe auf Porsche. Porsche selbst teilte mit, das Bußgeld schlage als Sonderbelastung im zweiten Quartal zu Buche.

Die Staatsanwaltschaft betonte, dass der Bußgeldbescheid keine Auswirkungen auf die laufenden Ermittlungen gegen Personen im Zusammenhang mit der Manipulation an der Motorsteuerung von Dieselfahrzeuge von Porsche habe. Die Strafverfolger ermittelten bei Porsche wegen Betrugs zuletzt gegen drei Beschuldigte, darunter den amtierenden Entwicklungsvorstand Michael Steiner. Ein ehemaliger Motorenchef des Stuttgarter Autobauers kam vorübergehend in Untersuchungshaft.

rtr