Der Münchner Versicherungsriese Allianz hat zusammen mit dem französischen Kreditversicherer Euler Hermes eine neue Studie erstellt. Darin werden erstmalig die deutschen Wirtschaftsindikatoren als Grundlage verwendet, um die Dynamik des Welthandels zu messen. "Exportsektorgröße, Offenheit beim Handel und starke Diversifizierung bei Handelspartnern und Branchen machen Deutschland zu einem guten Frühindikator", so Euler Hermes.
Die Ergebnisse der Studie sind aber wenig erfreulich. Vor allem der schwelende Handelskrieg zwischen den USA und China bedroht den Welthandel. Aber auch ein drohender ungeregelter Brexit, der durch die Wahl von Boris Johnson zum neuen britischen Premierminister wahrscheinlicher geworden ist, setzen der Stimmung zu. "Durch den großen Exportsektor und die Offenheit beim Handel spürt Deutschland globale Entwicklungen meist schneller als viele andere Nationen. Umgekehrt kann die schwächelnde deutsche Wirtschaftsdynamik aber auch als ein Indikator für die globalen Entwicklungen dienen - und das sind keine guten Vorzeichen. Wenn sich hier nicht bald Verbesserungen zeigen, müssen sich alle warm anziehen." sagt Ron van het Hof, Leiter bei Euler Hermes für die Regionen Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die gefundenen Ergebnisse nämlich sprechen für eine Fortsetzung der Handelsrezession im zweiten Quartal 2019. Demnach wird der Welthandel zum vergleichbaren Vorjahresquartal um 0,8 Prozent schrumpfen. "Tritt nicht bald eine Verbesserung ein, wird der Welthandel für das Gesamtjahr 2019 einen Rückgang verzeichnen - den ersten seit der großen Finanzkrise", resümiert die Studie.