"Über Nacht hat sich dann leider noch (Kim) Jong Un hinzugesellt, der die Koreakrise auf ein neues Eskalationsniveau gebracht hat." Nordkorea hatte in der Nacht erneut eine Rakete abgefeuert, die über Japan hinweg flog. Ministerpräsident Shinzo Abe sprach von einer beispiellosen und ernsthaften Bedrohung.
Schon am Montag war der Euro gefragt gewesen, da Händler das Schweigen von EZB-Chef Mario Draghi zum Kursanstieg des Euro beim Notenbank-Gipfel in Jackson Hole als Kaufsignal gewertet hatten. Auch seine Fed-Kollegin Janet Yellen hatte darauf verzichtet, die Zinsspekulationen der Märkte zu steuern und damit den Dollar geschwächt. Die US-Währung hat allerdings auch mit Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen des Wirbelsturms "Harvey" zu kämpfen. Darüber hinaus belastet der innenpolitische Lage in Washington die US-Währung.
Auch der japanische Yen, der in Krisenzeiten als sicherer Hafen angesehen wird, zog an. Der Dollar rutschte auf 108,35 Yen und lag damit nur noch knapp über dem im April erreichten Jahrestief von 108,14 Yen. Der Dollar-Index, der den Kurs des Greenback gegenüber einem Währungskorb abbildet, fiel um 0,6 Prozent.
Viele Börsianer rechnen nun mit weiteren Kursverlusten des Dollar. So sagen die Währungsstrategen von Morgan Stanley voraus, dass der Euro bald bei 1,2280 Dollar liegen könnte. Der Euro sei gemessen an seiner Kaufkraft extrem unterbewertet gewesen. "Langfristig orientierte Anleger haben nach unserer Ansicht den Euro immer noch unterbewertet." Auch zum Pfund zog der Euro an und notierte mit 93,03 Pence so hoch wie zuletzt im Oktober 2016.
rtr