Für den MDAX der mittelgroßen Werte ging es um 0,76 Prozent auf 21 416,39 Punkte nach oben. Der Technologiewerte-Index TecDAX rückte um 0,63 Prozent vor auf 1811,12 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 gewann zur selben Zeit 1,35 Prozent auf 3668,17 Punkte.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Morgen weiter unter Druck geraten und noch tiefer unter 1,09 US-Dollar gerutscht. Nach leicht enttäuschend ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten erholte sich die Gemeinschaftswährung allerdings wieder etwas, woraufhin die zeitweise kräftigen Gewinne im Dax leicht abbröckelten. Zuletzt wurde der Euro mit 1,0902 US-Dollar gehandelt.
US-ZINSWENDE STÄRKT DEN DOLLAR UND SCHWÄCHT DEN EURO
Eine Folge des schwachen Euro ist, dass sich die Leitindizes der Euroländer im Vergleich zur Wall Street spürbar besser entwickeln. "Ein ähnliches Bild war bereits im ersten Quartal zu sehen", erklärte Marktstratege Andreas Paciorek von CMC Markets. In Kombination mit niedrigen Ölpreisen beginne der Dax erneut, der Wall Street davonzulaufen.
Mit Blick auf einen bald erwarteten ersten Zinsschritt der US-Notenbank nach der Finanzkrise hatte Dennis Lockhart, Chef der regionalen Notenbank von Atlanta, am Dienstagabend gesagt, dass er den September für einen angemessenen Zeitpunkt halte. Dies hatte den Dollar gefestigt.
Der im Juli etwas schwächer als erwartet ausgefallene Stellenaufbau im Privatsektor dürfte allerdings laut der Helaba die Zinserwartungen zunächst "nicht weiter forcieren". Der komplette Arbeitsmarktbericht für Juli steht allerdings noch aus. Er wird am Freitag veröffentlicht. Die US-Notenbank hatte nach ihrer jüngsten Zinssitzung mitgeteilt, dass sich der Arbeitsmarkt vor einem ersten Zinsschritt noch etwas verbessern müsse.
BEIERSDORF-AKTIE WIEDER AUF DEM WEG IN RICHTUNG REKORDHOCH
Hierzulande standen jedoch zunächst einmal weitere Quartalszahlen auf der Agenda: Im Dax konnte an diesem Tag Beiersdorf die Anleger mit seinem Geschäftsbericht überzeugen. Der Konsumgüterkonzern legte im zweiten Quartal einen Zahn zu und punktete vor allem bei den Pflegeprodukten, zu denen die Marke Nivea gehört. Besonders angetan zeigten sich Börsianer von der Gewinnentwicklung des Konzerns. Die Aktie sprang um 3,06 Prozent hoch auf 82,43 Euro und ist damit wieder auf dem Weg in Richtung ihres Ende Mai erreichten Rekordhochs bei 84,28 Euro.
Darüber hinaus gab es jede Menge Geschäftszahlen aus der zweiten Reihe: Während die Papiere der Autozulieferer Norma und ElringKlinger die Spitze im MDax für sich beanspruchten, waren die Aktien der Hannover Rück und die des Roboterspezialisten Kuka die Schlusslichter.
ElringKlinger (ElringKlinger) profitierte im zweiten Quartal erneut von der Euroschwäche und einer starken Nachfrage in den USA, was der Aktie ein Plus von 6,21 Prozent bescherte. Norma wuchs zwar nur dank Zukäufen und der Euroschwäche weiter, allerdings waren die vorgelegten Zahlen besser als vom Markt erwartet ausgefallen. Der Anteilsschein legte um 4,38 Prozent zu.
HANNOVER RÜCK ENTTÄUSCHT TROTZ ANGEHOBENER GEWINNZIELE
Wenig Überraschungen gab es beim Roboter- und Anlagenbauer Kuka, der seine endgültige Quartalsbilanz präsentierte. Ein Händler begründete die Kursschwäche von aktuell 1,35 Prozent unter anderem mit der hohen Bewertung der Aktie im Vergleich zu den Wettbewerbern.
Mit minus 3,14 Prozent wurde der Anteilsschein der Hannover Rück (Hannover Rueck) abgestraft: Zwar schraubte der weltweit drittgrößte Rückversicherer zur Bilanzvorlage seine Gewinnprognose für das laufende Jahr nach oben, das war für die meisten Marktteilnehmer aber keine Überraschung. Analysten hatten zudem beim Gewinn im ersten Halbjahr noch etwas mehr erwartet./ck/das
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---