Die Zusammenarbeit mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi macht sich für das Biotechunternehmen Evotec bezahlt. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal um 74 Prozent auf 37,5 Millionen Euro - der beste Jahresauftakt in der Firmengeschichte, wie Evotec am Dienstag mitteilte. Dazu trug maßgeblich ein ehemaliger Sanofi-Forschungsstandort in Toulouse bei, den Evotec im Rahmen der Allianz von den Franzosen übernommen hatte. Ohne diesen hätte das Umsatzplus 16 Prozent betragen. Dabei profitierte das Hamburger Unternehmen von einem starken Servicegeschäft mit der Pharmaindustrie und Meilensteinzahlungen aus Forschungskooperationen.
Im Frühjahr 2015 hatten Evotec und Sanofi vereinbart, bei der Erforschung neuer Krebsmedikamente zusammenzuarbeiten. Die Kooperation garantiert Evotec Zahlungen von mindestens 250 Millionen Euro innerhalb von fünf Jahren. Der Betriebsgewinn (Ebitda) lag im ersten Quartal bei gut sieben Millionen Euro, nachdem vor Jahresfrist noch ein Minus von 300.000 Euro verbucht wurde. Unter dem Strich machte Evotec noch einen Verlust von 1,17 (Vorjahreszeitraum: minus 1,07) Millionen Euro, was vor allem einem deutlich gestiegenen Steueraufwand geschuldet war. Für das Gesamtjahr bekräftigte der Vorstand die Prognose, die einen Umsatzanstieg von mehr als 15 Prozent und ein positives, deutlich höheres Betriebsergebnis als im Vorjahr vorsieht.
Evotec bekommt zudem einen neuen Finanzchef. Diesen Posten übernimmt Mitte Juli Enno Spillner, zuvor Vorstandschef und Finanzvorstand bei der bayerischen Biotechfirma 4SC war. Sein Vorgänger Colin Bond verlasse Evotec auf eigenen Wunsch, wenn sein Vertrag Ende Juni ausläuft.
Reuters