"Yellen hat klar gemacht, dass eine baldige Zinserhöhung vorerst nicht ansteht", sagte ein Händler. Auch für die Wall Street signalisierten die US-Futures zur Eröffnung weiter steigende Kurse. Der Bericht zum US-Arbeitsmarkt vom privaten Dienstleister ADP fiel in etwa wie erwartet aus und bewegte die Kurse kaum noch. Im deutschen Handel sorgte der Handelsriese Metro mit seinem Aufspaltungsplänen für Furore.

"Während die überwiegend im Offenmarktausschuss (FOMC) nicht stimmberechtigten US-Notenbanker in den letzten zehn Tagen den Eindruck vermittelten, die Fed können bereits Ende April an der Leitzinsschraube drehen, kassierte die Fed-Chefin diese Einschätzungen kurzerhand vorerst ein", kommentierten die Analysten der Essener National-Bank. Dies drückte den Dollar zum Euro und zum Yen und verbesserte damit die Aussichten für die weltgrößte Volkswirtschaft in den USA. Der Anstieg des Euro auf Kurse über 1,13 Dollar wurde dagegen am Aktienmarkt zunächst ignoriert. Der höhere Wechselkurs machte es für die europäischen Unternehmen auf den Weltmärkten etwas schwieriger. "Im Moment überwiegt aber die Erleichterung, dass eine Zinserhöhung nicht unmittelbar zu erwarten ist", sagte ein Börsianer.

Yellen hatte am Dienstagabend erklärt, zwar würden globale Wirtschaftsrisiken voraussichtlich nicht groß auf die USA ausstrahlen. Es sei aber nach wie vor angemessen, dass die Fed "vorsichtig" mit ihren Zinsschritten fortfahre.

"PAUKENSCHLAG" BEI METRO



Größtes Thema am Markt war die geplante Aufspaltung des Metro -Konzerns. So soll eine neue Gesellschaft entstehen, die das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft um die Cash&Carry-Märkte und die Real-Supermärkte umfasst. Europas größte Elektronikhandelskette Media-Saturn soll dagegen bei der Metro bleiben. Die seit einigen Jahren im MDax für die Nebenwerte gelisteten Aktien schnellten um 14,3 Prozent auf 28,08 Euro in die Höhe und notierte damit so hoch wie seit Anfang Januar nicht mehr. "Das ist ein Paukenschlag", sagte ein Händler. "Wir sehen das positiv", erklärte auch Bernstein-Analyst Bruno Monteyne. Zwischen den beiden Geschäftsbereichen gebe es nur begrenzte Synergien. Der Abschlag für ein Konglomerat werde nun ausgepreist.

Im Dax führten die Aktien von ThyssenKrupp mit einem Plus von 7,5 Prozent die Gewinnerliste an. Händlern zufolge kursierten Spekulationen über politischen Rückhalt für die deutsche Stahlbranche im Kampf gegen billige Importe aus China. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel unterstütze die Forderung der Industrie nach weltweit gleichen und fairen Wettbewerbsbedingungen, teilte sein Ministerium mit. Salzgitter gewannen 5,1 Prozent, die Titel des in Amsterdam und Paris gelisteten Branchenprimus ArcelorMittal legten um vier Prozent zu. Der Branche halfen laut Händlern auch Fusionsfantasien, nachdem sich Tata Steel von seinem Geschäft in Großbritannien trennen will. Das könnte eine Kombination von Tata Steel und Thyssen ermöglichen, hieß es in einem Kommentar der Analysten der Berenberg Bank.

Das Ende der Dividendenflaute bei SMA Solar schob die Aktien des Solartechnikunternehmens um rund elf Prozent an. Damit führten sie die Gewinnerliste im TecDax an. Nach zwei dividendenlosen Jahren sollen die Aktionäre nun 14 Cent je Aktie erhalten.