Die Citigroup hatte als Kreditverwalter des Kosmetikherstellers Revlon insgesamt 893 Millionen Dollar an mehrere Gläubiger überwiesen und schien damit einen Kredit zurückzuzahlen, der eigentlich erst 2023 fällig wurde. Tatsächlich wollte die Citigroup damals nach eigenen Angaben aber nur 7,8 Millionen Dollar Zinsen überweisen, die zu dem Zeitpunkt fällig waren.

Die Bank hatte dann von menschlichem Versagen gesprochen und das Geld zurückgefordert. Mehrere Kreditgeber stimmten dem zu, zehn weigerten sich aber. Dies sei rechtens, sagte Furman nun: zu glauben, dass die Citigroup als eines der fortschrittlichsten Finanzinstitute der Welt einen solch großen Fehler mache, wäre irrational gewesen. In seiner Entscheidung nach dem sechs Tage andauernden Prozess vom Dezember schrieb der Richter, die Kreditgeber seien berechtigt gewesen, zu glauben, dass die Zahlungen beabsichtigt gewesen seien. Die Bank hatte hingegen erklärt, die Empfänger des Geldes hätten gewusst oder zumindest wissen können, dass es sich um einen Fehler gehandelt habe.

Branchevertreter hatten zuletzt erklärt, sollte die Entscheidung gegen die Citi ausfallen, könnte das Banken künftig übermäßige Haftungsrisiken aussetzen und den 1,2 Billionen Dollar schweren US-Markt für Konsortialkredite destabilisieren.

Die Citigroup kündigte Berufung gegen das Urteil an.

rtr