Heute ist kein guter Tag für die Fielmann-Aktie. Nach einer Gewinnwarnung des Optik-Unternehmens sackt die Aktie um rund zehn Prozent ab. Die hohe Inflation belastet. Womit Anleger jetzt bei Fielmann rechnen müssen. Von Marian Kopocz
Wie Reuters berichtet, strich Fielmann am Montag die Prognose für das laufende Jahr und kündigte Maßnahmen zur Erhaltung der Ertragskraft an. Denn verunsicherte Verbraucher, hohe Kosten und ein hoher Krankenstand bei den Angestellten sorgen für einen trüben Ausblick beim Optik-Unternehmen.In der Folge bricht der Aktienkurs an der Börse ein. Teilweise geht es um über zehn Prozent auf unter 42 Euro bergab.
Das sind die Gründe für den Absturz bei Fielmann
Anleger sind enttäuscht und werfen die Fielmann-Aktie aus ihren Depots. Denn wegen hoher Kosten sank der Vorsteuergewinn bei Fielmann im zweiten Quartal um 28 Prozent auf 39 Millionen Euro. Zwar legte der Umsatz um rund sieben Prozent auf 437 Millionen Euro zu, doch dies deutet nur auf eine schlechtere Profitabilität hin. Zwar begründete der Konzern die Zahlen mit angehobenen Gehältern für Mitarbeiter, den vermehrten Verkauf von Sonnenbrillen und Kontaktlinsen, bei denen die Marge niedriger sei, sowie Werbemaßnahmen und Initiativen für die Ukraine. Doch am Ende steht dennoch ein schlechtes Ergebnis für Aktionäre.
Denn statt eines angekündigten kräftigen Wachstums rechnet Fielmann im Gesamtjahr nun nur noch mit einem Umsatz von 1,8 Milliarden Euro nach 1,68 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Vorsteuergewinn soll sogar von 209,7 Millionen Euro auf etwa 190 Millionen Euro sinken. Für Fielmann-Aktionäre wichtig: Am 14. Juli will das Management über weitere strategische Maßnahmen informieren.
Einschätzung zur Fielmann-Aktie
Durch den Absturz der Aktie nach den neuen Ankündigungen notiert die Fielmann-Aktie momentan rund 47 Prozent unter ihrem Allzeithoch. Diese Kursbewegung hat Fielmann in eine gefährliche Position gebracht. Denn auf demselben Niveau notierte die Aktie im Corona-Crash. Die aktuelle Schwäche könnte aber für ein neues Tief sorgen und somit vorerst im Chart für ein bärisches Zeichen sorgen. Sollte an der jetzigen Marke von 41 Euro bis 42 Euro kein schneller Turnaround erfolgen, für den aktuell die Fantasie fehlt, dann wird als nächstes die Zone um 35 Euro sehr wichtig. Hier könnten Anleger dann einen ersten Einstieg vornehmen, sollte sich die geschäftliche Situation bessern.
Aktuell kaufen Anleger noch nicht nach. Sie warten die neuen Vorstöße des Konzerns am 14. Juli sowie eine Bodenbildung im Chart ab. Mit einem KGV von immer noch 24 ist die Fielmann-Aktie zudem nicht günstig. Zwar raten bei Bloomberg neun Analysten zum Kauf der Aktie, drei zum Halten und nur einer zum Verkaufen mit einem durchschnittlichen Kursziel von 57 Euro. Doch diese Analysen stammen alle noch von vor dem heutigen Tag. Auch hier warten Anleger also neue Analystenkommentare ab und halten aktuell die Füße bei Fielmann eher still.