von Andreas Büchler

Ausgangssituation und Signal

Um herauszufinden, welche Aktien auch in kritischen Börsenzeiten zuverlässig nachgefragt werden, nutzen wir die Methode der Relativen Stärke. Zusammen mit den Experten des Statistik-Magazins Index Radar haben wir für alle wichtigen deutschen Indizes ermittelt, welche Wertpapiere weit über ihrem langfristigen Durchschnittskurs verlaufen und damit momentan noch besonders stark gekauft werden. Für den DAX haben wir in diesem Beitrag eine Tabelle erstellt, deren Spitzenreiter Fresenius am weitesten über dem 200-Tage-Mittelwert notiert - ein RSL-Wert von 1,184 Punkten bedeutet einen Abstand von 18,4 Prozent über diesem Durchschnittspreis.

Tabellenschlusslicht RWE hat einen RSL-Wert von 0,596 und kostet damit nur 59,6 Prozent seines 200-Tage-Mittels, notiert also 40,4 Prozent darunter. Eigentlich ein Schnäppchen, könnte man meinen. Doch die Rangveränderung der vergangenen Wochen zeigt, dass die Aktie schon seit 14 Tagen das Schlusslicht bildet, und innerhalb der vergangenen vier Wochen sogar um fünf Plätze gefallen ist. Auch der kurzfristige Trend, gemessen über einen Monat, zeigt nach unten - dies symbolisiert der rote Pfeil neben den Kennzahlen. Doch dieser zeigt momentan, was extrem selten ist, bei allen 30 Indextiteln nach Süden.

Empfehlung

Welche Schlüsse können Anleger nun aus der Tabelle ziehen? Spannend sind insbesondere Papiere an der Spitze der Tabelle, aber - für Mutige - auch Aktien die auf dem aufsteigenden Ast sind, wie beispielsweise Lanxess, die im Vergleich vor 1,2 und 4 Wochen im Rang gestiegen sind. Auf den Spitzenreiter Fresenius stellen wir ein Zertifikat vor, das mit einem Basispreis von 42 Euro erst wertlos verfällt, wenn die Aktie diese Schwelle noch einmal erreicht. Im Gegenzug für das erhöhte Risiko hebelt es Gewinne um den Faktor 3. Die Aktie kann zunächst bis 68,10 / 69,30 Euro steigen (wobei das Zertifikat um 20 bis 26 Prozent zulegen würde). Dort verläuft eine Aufwärtstrendlinie, an der sich viele Anleger mit Gewinnmitnahmen orientieren dürften. Auch hätte sich das Papier um 11 Prozent von seinem Monatsdurchschnittskurs nach oben abgesetzt, was in diesem Jahr bereits ein Extremwert war, der nicht mehr überboten wurde. Ein Stoppkurs sollte knapp unter der Zone um 53,50/55 Euro liegen, dort befinden sich die 200-Tage-Linie und eine weitere Aufwärtstrendgerade, ebenso mehrere Zwischentiefs.

Tabelle



Tageschart der Aktie mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %



Auf Seite 2: Produktidee





Produktidee























Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

www.index-radar.de