Für Fuchs Petrolub fing das Jahr gut an. Überraschend berichtete der Hersteller von Schmierstoffen in der zweiten Januarwoche, die Prognosen für das Geschäftsjahr 2016 übertroffen zu haben. Vor allem das Geschäft in Europa und Asien lief im vierten Quartal besser als erwartet. Die Mannheimer gehen nun von einer Umsatzsteigerung von neun Prozent aus. Das Ebit soll um acht Prozent zulegen. Noch im November ging das Unternehmen von einem Ertragsanstieg von lediglich sechs Prozent aus. Der Spezialchemiehersteller, das mehrheitlich im Besitz von der Familie Fuchs ist, ist ein lukrativer Nischenspieler. Die hochwertigen Schmierstoffe und Spezialöle werden in vielen Wirtschaftssektoren eingesetzt, in vielen Bereichen ist Fuchs mit Abstand Weltmarktführer.

In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen beständig über Firmenkäufe seine Geschäfte weltweit ausgebaut. Der Markt für Schmierstoffe ist stark zersplittert. Die kleineren Anbieter rund um den Globus schlüpfen lieber unter das Dach des Marktführers als mit ihm zu konkurrieren. Die großen Ölkonzerne ziehen sich vermehrt aus den für sie wegen des geringen Volumens wenig attraktiven Nischen zurück. Die jüngsten Zukäufe waren die Deutschen Pentosin-Werke und Statoil Fuel & Retail Lubricants, letztere verstärkt die Präsenz in Skandinavien und ist der Markteintritt für das Baltikum.

Die Käufe kann Fuchs locker stemmen. In den ersten neun Monaten wurde ein freier Cash-Flow von 145 Millionen Euro erzielt, trotz hoher Investitionen. Fuchs Petrolub verfügt über Bargeld-Reserven, die es immer wieder gezielt für Zukäufe nutzt, um so in einem stagnierenden Markt jährlich auf ein Wachstum von über drei Prozent zu kommen.

Die Anhebung der Prognose wirkte auf den Aktienkurs wie ein Befreiungsschlag. Nach einem volatilen Jahresverlauf überwand die Notiz den technischen Wiederstand bei 41 Euro. Damit rücken alte Hochs wieder in greifbare Nähe. Der Impuls dafür könnte von Seiten der Wechselkurse kommen. Fuchs Petrolub verbucht 40 Prozent seines Umsatzes in US-Dollar. So locken Windfall-Profits.

Die Analysten von Equinet haben kürzlich das Coverage der Aktie mit einem Kursziel von 47 Euro für die Vorzugsaktie wieder aufgenommen. Sie loben den hohen Cash-Flow , der über die vergangenen Jahre nie versiegte. Als mögliche Kursimpulse sehen die Experten einen höheren Ölpreis. Fuchs könnte dann auch höhere Preise für die eigenen Produkte durchsetzten. Nicht zuletzt dürfte Fuchs auch von einer Erholung des Energie- und Bergbausektors profitieren, wo die Produkte eingesetzt werden.

Der Aktienkurs hat ein bewegtes Jahr hinter sich mit Kursschwankungen zwischen 34 und 41 Euro. Aktuell startet der Aktienkurs einen Ausbruchsversuch über den technischen Widerstand. Mutige Anleger steigen mit Hebel ein. Der Call der Citigroup läuft bis September 2017. Erreicht die Aktie bis Anfang April das Kursziel legt der Wert des Calls um rund 90 Prozent zu.

Basiswert Fuchs Petrolub
Produkt Klassischer Call
WKN CX88RR
Emittent Citi
Laufzeit 11.09.17
Kurs des Calls 0,56 €
Basispreis 37,00 €
Innerer Wert 0,51 €
Omega 5,8
Aufgeld 1,22%