Noch stehen die Gespräche zwar im Anfangsstadium. Laut Wirtschaftsdienst Bloomberg bereitet Aon aber ein Übernahmeangebot vor, das in den kommenden Wochen abgegeben werden soll. Entstehen würde ein echter Gigant mit einem Börsenwert von rund 35 Milliarden Euro. "Die potenzielle Transaktion von Aon und Willis Towers würde zwei sehr große globale Versicherungsmaklerunternehmen verbinden, die auch in einer Reihe von Personal- und Managementberatungsdiensten tätig sind ", sagt Harry Fong, Analyst bei der Unternehmensberatung MKM Partners.
Die Aktien von Willis Towers haben auf die Nachricht bereits mit einem kräftigen Kursanstieg reagiert, während Aon ebenso massiv an Wert einbüßt. Und die Allianz-Aktie? Die zeigt sich unbeeindruckt. Kein Wunder, schon jetzt arbeiten die Münchner mit Aon zusammen und entwickeln dabei innovative Versicherungen, etwa im Bereich der digitalen Sicherheit. Zudem könnte Aon durch den den Zusammenschluss Marktführer Marsh & McLennan Cos. überholen und weltweit die Nummer Eins werden. Damit würden dann die beiden Unternehmen auf Augenhöhe stehen, das könnte den Münchnern in die Karten spielen getreu dem Motto: "Konkurrenz belebt das Geschäft". Die Marktmacht der Allianz (Börsenwert 84 Milliarden Euro) dürfte da ein zusätzlicher Vorteil sein.
Die Allianz-Aktie ist fundamental günstig bewertet: Das KGV liegt bei zehn, die Dividendenrendite bei 4,8 Prozent. Und pro Euro Umsatz werden an der Börse gerade mal 0,80 Euro bezahlt. Auch die Analysten sind der Aktie gegenüber ausgesprochen positiv eingestellt. Von 30 bei Bloomberg gelisteten Analysten raten 21 die Aktie zu kaufen, und neun, sie zu halten. Zum Verkauf rät kein einziger.
Empfehlung: Kaufen.
Anmerkung der Redaktion: Aon hat die Übernahme des Versicherungsmaklers Willis Tower Watson mittlerweile wieder abgeblasen. An unserer Kaufempfehlung für die Allianz-Aktie ändert das nichts.