Die Gesamtleistung, also Verkaufsumsätze und Werbeerlöse auf der Internetseite, schoss nach Firmenangaben vom Donnerstag im vergangenen Jahr um 27 Prozent auf 426 Millionen Euro in die Höhe. Die Tochter des Medien- und Online-Konzerns Burda hatte erst im Oktober ihr Ziel für die Gesamtleistung auf mindestens 415 Millionen Euro erhöht. Nun war das vierte Quartal mit 119 Millionen Euro überraschend einträglich. Die Aktie war am Morgen mit einem Plus von 6,6 Prozent mit Abstand größter Gewinner im Kleinwerteindex SDax.

Weil Hunde- und Katzenhalter immer mehr Haustierbedarf im Internet bestellen, arbeitete sich Zooplus nach eigener Einschätzung im Gesamtjahr wie geplant vor Steuern in die Gewinnzone vor: "Die sehr erfreuliche Entwicklung der Gesamtleistung wird sich in den Ergebniskennzahlen mit einem positiven EBT widerspiegeln und damit die Prognose bestätigen", erklärte das Unternehmen. Dazu hätten nicht nur eine hohe Kundenzufriedenheit, sondern auch sparsames Wirtschaften beigetragen. Die Ergebniszahlen sollen erst mit dem Geschäftsbericht am 26. März veröffentlicht werden.

Reuters

Einschätzung der Redaktion:

Die charttechnische Unterstützung bei 50 Euro hat die Serie der Gewinnmitnahmen seit November beendet. Die überwiegende Skepsis der Analysten ist geblieben. Von den neun auf Bloomberg gelisteten Experten gibt es nur eine Kaufempfehlung. Drei raten sogar zum Verkauf der Aktie. Der Grund dafür ist die hohe Bewertung des Papiers und Zweifel, dass der bislang unangefochtene europäische Marktführer für Haustierartikel im Web, in den kommenden Jahren den Gewinn nachhaltig steigern kann. Dass Zooplus jetzt mit den Umsatzzahlen für 2013 auch einen Gewinn vor Steuern in Aussicht gestellt hat, weckt neue Zuversicht bei Optimisten. Hohe zweistellige Steigerungen bei Umsatz sind offensichtlich bis auf Weiteres auch mit etwas Profit möglich. Menschen geben gerne viel Geld für ihre Haustiere aus und das zunehmend häufiger im Web. Ebenbürtige Konkurrenten für Zooplus sind weiter nicht in Sicht. Der Aufbau einer vergleichbaren Logistik-Infrastruktur ist teuer und für Amazon scheint der Haustiermarkt bisher nicht wichtig genug. Die "The Winner takes it all" Strategie im Internet, gilt für Zooplus also weiterhin. Nach der Serie von deutlichen Gewinnmitnahmen ist der Zeitpunkt für einen Kauf optimal. Die Aktie bleibt dennoch ein stark volatiles Investment. Anleger sollten sich darüber im Klaren sein.

Klaus Schachinger