FvS Multiple Opportunities R.: 134 Prozent Wertzuwachs seit Auflegung
· Börse Online RedaktionEs gibt nicht viele Fonds, deren Vermögen die 10-Milliarden-Marke überschritten hat. In Deutschland sind das nur einige wenige. Der Flossbach von Storch Multiple Opportunities R gehört dazu. Im März 2016 hat der Vorzeigefonds des Kölner Investmenthauses Flossbach von Storch gemeinsam mit seinem sechs Jahre jüngeren Klon, dem Flossbach von Storch Multiple Opportunities II R, diesen Ritterschlag erhalten. Doch der Zustrom geht unaufhörlich weiter, sodass der große Bruder allein inzwischen schon 10,9 Milliarden Euro schwer ist. Gemeinsam disponieren sie derzeit 12,4 Milliarden Euro an Kundengeld.
Der FvS-Fonds ist bei Fondsvertrieben ebenso beliebt wie bei Anlegern. Mit seiner Multi-Asset-Strategie trifft er den Nerv der Zeit: In Aufwärtsphasen an den Finanzmärkten kräftig mitmischen, von Abwärtsphasen jedoch nur eingeschränkt getroffen werden. Das passt. Und tatsächlich kann Fondsverwalter Bert Flossbach auf eine ordentliche Erfolgsbilanz verweisen. Nach einem schleppenden Start kennt der Anteilswert seit 2009 praktisch nur einen Weg - aufwärts! Seit Auflegung im Oktober 2007 hat sich der Fonds mit einem Wertzuwachs von 134 Prozent mehr als verdoppelt (per 23.12.2016). In den vergangenen fünf Jahren hat er im Durchschnitt in jedem Jahr knapp zehn Prozent zugelegt. Dafür ist er von Börse online mit Euro-FondsNote 2 bewertet.
"Unser oberstes Ziel ist es, nachhaltig attraktive Renditen zu erwirtschaften", erklärt Unternehmensgründer Flossbach. Er ist an keine Benchmark gebunden, kann also sehr flexibel jeweils in die Wertpapiere investieren, die sein Team als attraktiv eingeschätzt hat. Dabei gehen die Spezialisten sehr elektiv vor, wie das Fondsportfolio zeigt, das derzeit nur aus 55 Titeln besteht, davon 42 Aktien. Das größte Gewicht haben die Aktien von Nestlé, Unilever, Berkshire Hathaway, Novo Nordisk und Daimler. Insgesamt machen Aktien gut zwei Drittel des Fondsvermögens aus, Edelmetalle sind mit rund zwölf Prozent berücksichtigt, Anleihen mit acht Prozent und elf Prozent des Vermögens werden als flüssige Mittel gehalten - einerseits, um Anteilsrückgaben bedienen zu können, wichtiger aber noch, um bei Kaufgelegenheiten sofort zuschlagen zu können.
"Wir gehen davon aus, dass die Märkte in den kommenden Monaten volatil bleiben werden", schreibt Elmar Peters, der Stellvertreter von Chefmanager Flossbach, auf der Homepage. Dabei will er "deutliche Rücksetzer" für Zukäufe nutzen. Gleichwohl sind die Einschätzungen nicht so, dass man verstärkt auf Zinspapiere setzen würde. Im Gegenteil: Es sei nicht zu erwarten, dass sich am Niedrigzinsumfeld in weiten Teilen der Welt allzu bald etwas ändern werde, ahnt Flossbach. Schon allein aufgrund der gewaltigen Staatsschulden, die sich ansonsten gar nicht dauerhaft finanzieren ließen.
"Die Lösung muss eine Anlagestrategie sein, mit der Krisen weitgehend unbeschadet überstanden werden können, ohne dabei einen Großteil des Renditepotenzials zu opfern", erklärt Flossbach sein Vorgehen. Er präferiert ein Portfolio mit genügend Risikopuffer wie etwa Goldinvestments sowie Qualitätsaktien und Unternehmensanleihen mit überschaubaren Laufzeiten. "Es muss liquide sein, um flexibel agieren zu können, und es sollte möglichst keine fragilen Anlagen wie Bankaktien, illiquide Fondsanteile oder Staatsanleihen beinhalten, deren Verhältnis von Chance zu Risiko ausgesprochen unattraktiv ist."
Gerade das Chance-Risiko-Verhältnis ist für jede Anlageentscheidung maßgeblich, betont Flossbach, wobei das Renditepotenzial etwaige Verlustrisiken deutlich übersteigen müsse. So etwa bei Qualitätsaktien. Darunter versteht Bert Flossbach "Aktien von Unternehmen, die verlässlich Gewinne erzielen, nachhaltig wachsen, global aufgestellt und gering verschuldet sind". Anleihen wiederum berücksichtigt er im Rahmen eines opportunistischen Investmentansatzes, um das Portfolio zu stabilisieren und die Flexibilität zu erhöhen. Und Gold? Gold bezeichnet er als "Währung der letzten Instanz". Das Edelmetall sei eine Versicherung gegen die bekannten und die unbekannten Risiken des Finanzsystems und gehöre in jedes Depot. "Wir sind fest davon überzeugt, dass Anleger in den kommenden Jahren noch froh sein werden über diese Versicherung", sagt er.
Um attraktive Titel zu finden und die jeweils passenden Anlagestrategie einzuschlagen, hat der Vermögensverwalter hauseigene Instrumentarien entwickeln, wie das Länderrating und das Unternehmensresearch. Sie dienen dazu, zu überprüfen, ob die jeweiligen Investments für den Fonds attraktiv sind - oder nicht. Gleichzeitig folge die Anlagestrategie klaren Regeln, die an fünf sogenannten Postulaten ausgerichtet sind: Diese Postulate bestehen in hohen Anforderungen an Diversifikation, Qualität, Flexibilität, Solvenz und Wert, was im Flossbach-von-Storch-Pentagramm zusammengefasst ist und das Fundament der Anlagestrategie bilden. Letztlich sollen die Postulate dazu dienen, "unsere Kunden und auch uns vor der eigenen Fehlbarkeit zu schützen", wie Flossbach immer wieder betont. Damit meint er neben der Auswahl interessanter Investments auch die ständige Herausforderung für das Fondsmanagement, Aktien von guten Unternehmen nicht zu früh zu verkaufen und gleichzeitig permanent nach Kaufgelegenheiten Ausschau zu halten.
Der Flossbach von Storch Multiple Opportunities R wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5,0 Prozent angeboten, die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,68 Prozent, zusätzlich wird ein Erfolgshonorar von bis zu 10 Prozent der Wertentwicklung erhoben. Der mit €uro-FondsNote 2 bewertete Fonds schüttet seine ordentlichen Erträge regelmäßig an die Anleger aus (ISIN: LU0323578657). Der im Oktober 2013 aufgelegte Flossbach von Storch Multiple Opportunities II R wird ebenfalls mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5,0 Prozent angeboten. Die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,78 Prozent und auch bei ihm wird ein Erfolgshonorar von bis zu 10 Prozent der Wertentwicklung erhoben (ISIN: LU0952573482). Die Wertentwicklung seit Auflegung beläuft sich auf rund 29 Prozent (per 23.12.2016).
Fazit: Die Multi-Asset-Anlagestrategie der Kölner Vermögensverwaltung ging bislang auf, trotz stark gestiegenem Fondsvolumen. Und so lange es gelingt, attraktive Investments ausfindig zu machen, dürfte die Erfolgsstory weitergehen.