Die überraschend reibungslose Erneuerung der Kreditverträge - der zweitgrößte deutsche Wohnungskonzern Gagfah zahlt auf 4,1 Milliarden Euro künftig nur noch 3,1 statt 4,35 Prozent Zinsen - zeigt, viel schnell es Vorstandschef Thomas Zinnöcker gelingt, das Vertrauen in den Konzern zu steigern.

Noch vor wenigen Jahren hatte sich Gagfah, mehrheitlichen Besitz von US-Finanzinvestor Fortress, einen spektakulären Rechtsstreit mit der Stadt Dresden geliefert und damit einen erheblichen Imageschaden verbucht. Mit Zinnöcker holte Fortress jedoch einen der Besten der Immobilienbranche in Deutschland an Bord. Zuvor hatte der Manager Gagfahs Konkurrenten Deutsche Wohnen bei Investoren zu dem am meisten geschätzten Immobilienkonzern aufgebaut.

Zinnöcker sieht Gagfah jetzt schon bald im Angriffsmodus. In den nächsten Jahren sei auf jeden Fall mit Gagfah zu rechnen. Ein größerer Wohnungskonzern könne neue Investoren anziehen. Da gebe es kaum einen Weg um Gagfah herum, ist der Konzernchef überzeugt. Man wolle Muskeln ansetzen, um aus einer Position der Stärke heraus handeln zu können. Das trauen Investoren Zinnöcker zu. In diesem Jahr soll der Gewinn zunächst um mindestens 35 Prozent steigen. Mutig stellt Zinnöcker für das laufende Jahr schon jetzt 20 bis 25 Cent Dividende pro Aktie in Aussicht. Um die Ziele zu erreichen sollen zunächst 4000 bis 4500 Wohnungen in Randlagen verkauft werden. Zukäufe werden es nur dann geben, wenn etwas Günstiges auf dem Weg liege. Mehrheitsaktionär Fortress nutzt den steigenden Aktienkurs bereits um seinen Anteil zu reduzieren. Aktuell sind es noch 41 Prozent. Mögliche Kursrückschläge daraus, sollten Anleger zum Kauf nutzen. Der Neue an der Spitze bringt den Konzern auf Erfolgskurs.

Reuters