Der Immobilienkonzern Gagfah scheint eine Last nach der andern abzuwerfen. Nachdem der Großaktionär seinen Anteil auf unter 50 Prozent reduziert hat, finden mehr Investoren Zugang zu der lang verschmähten Aktie. Zwar zahlt Gagfah für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende, dafür wird aber die Substanz gestärkt. Für das laufende Jahr ist wieder eine Dividendenzahlung von rund 40 Cent vorstellbar. Weitgehend unterschätzt wird das Potenzial, den Cashflow zu steigern. Die EZB wird die Zinsen noch eine Weile niedrig halten. Das sorgt dafür, dass auch die Refinanzierungskosten der Immobilienfirmen weiter fallen. Gleichzeitig steigen die Mieten. Dieser Hebel wird dadurch verstärkt, dass auch die Multiplikatoren bei der Bewertung der Immobilien steigen. Unter diesen Rahmenbedingungen ist die Aktie eine der preiswertesten Arten, Immobilienvermögen in Deutschland zu erwerben. LA
All for One Steeb: Dienstleister will größer werden
Für den Mittelstand ist All for One Steeb bereits der größte Softwaredienstleister. Zumindest wenn es um den Service rund um die Programmierung von SAP-Software im deutschsprachigen Raum geht. Jetzt arbeitet das Unternehmen daran, seine Dienstleistungspalette zu vergrößern, und übernimmt dazu für rund fünf Millionen Euro die Firma Avantum Consult. Das kleine Unternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von gut zehn Millionen Euro und soll hochprofitabel sein. Letzteres ist interessant, da All for One Steeb in seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2013/2014 (per 30.9.) nur ein stabiles operatives Ergebnis (Ebit) in Aussicht stellt. Ebenfalls positiv ist, dass Avantum vor allem Großkonzerne als Kunden betreut. Damit öffnet sich für All for One Steeb die Tür zu einem neuen Klientenkreis. Angesichts dieser Perspektiven sollten sich Anleger vom jüngsten Kursrücksetzer nicht verunsichern lassen. PRL
Sulzer: Spekulation um Marktführer
Beim Verkauf der Tochter Metco an OC Oerlikon hat Sulzer 850 Millionen Franken eingenommen. Der Deal kam an der Schweizer Börse allerdings gar nicht gut an, weil der russische Oligarch Victor Vekselberg bei beiden Gesellschaften Aktienpakete hält. Der darauf folgende Kursrückgang bei Sulzer bietet nun eine Einstiegschance. Die Schweizer sind führend im Pumpengeschäft. Ein neues Management soll nun die Renditen steigern. Gleichzeitig weist Sulzer in der Bilanz eine Nettoliquidität von mehr als 1,2 Milliarden Franken aus. Werden diese Mittel, die immerhin gut ein Viertel des Börsenwerts ausmachen, nicht für teure Akquisitionen verschwendet, könnten sie über Dividenden und Aktienrückkäufe auch an die Aktionäre fließen. Wir können uns auch vorstellen, dass der Oligarch Vekselberg "die Braut für den Verkauf schön machen lässt". In diesem Fall könnte die Aktie mehr als 160 Euro wert sein. LA
Construction & Materials: Die wichtigsten Baukonzerne im Paket
Für einen echten Paukenschlag sorgten Holcim und Lafarge mit der Ankündigung ihrer geplanten Fusion (siehe Seite 31). Kein Wunder: Gemeinsam kommen die beiden weltweit führenden Zementhersteller auf einen Umsatz von 32 Milliarden Euro und einen Gewinn von rund 6,5 Milliarden Euro. Die Fusion könnte die sich abzeichnende Konsolidierung in diesem Sektor beschleunigen. Analysten rechnen bei einer geringeren Anbieterzahl mit steigenden Absatzpreisen, Gewinnen und Bewertungen. Entsprechend positiv hat sich zuletzt der Stoxx Europe 600 Construction & Materials Return Index entwickelt, der die Aktien der 20 wichtigsten europäischen Baukonzerne und Baustoffhersteller zusammenfasst. Das dazu passende Indexzertifikat von der Commerzbank ist für Anleger geeignet, die an den guten Perspektiven der Baubranche teilhaben wollen, ohne das Risiko von Einzelinvestments eingehen zu müssen. CS