Das Aktien-Research-Team von Baader Helvea hat jüngst die Liste mit den hauseigenen Top-Picks zur DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) aktualisiert. Darin erinnern die Analysten zunächst daran, dass man im Mai für den Sommer über Gegenwind an den Aktienmärkten prognostiziert hatte.

Diese Vorhersage ging im Juli und August auch auf, doch die jüngsten Anzeichen einer möglichen Entspannung der politischen Risikofaktoren hätten dann zuletzt zu einer Erholung der Aktienkurse geführt.

Mit Blick auf die weiteren Aussichten heißt es, die konjunkturellen und politischen Unsicherheiten seien noch nicht vollständig verschwunden. Die Belastungen daraus dürften die Aktienmärkte daher noch etwas länger beschäftigen. Insgesamt bezeichnet man den Ausblick für Aktien jedoch als ausgewogener, da im Frühjahr des kommenden Jahres mit einer Erholung bei den konjunkturellen Frühindikatoren zu rechnen sei.

Bei der Auswahl interessanter Einzeltitel geht man vor diesem Hintergrund relativ ungezwungen und opportunistisch vor. Wobei es aber nach wie vor auch eine Fokussierung auf qualitativ hochwertige Aktien gebe, die in letzter Zeit aufgrund eines überproportionalen Kursrückgangs oder verbesserter Fundamentaldaten wieder attraktiv geworden sind. Sobald sich konkrete Hinweise für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ergeben, ist ein verstärktes Investment in Zykliker und Werten mit Erholungschancen angedacht.

In der so genannten Top-Pick-Liste mit den am meisten favorisierten Werten sind inklusive von fünf Aufsteigern derzeit 13 Titel enthalten. Seit der letzten Aktualisierung sind mit Deutsche Wohnen, Fuchs Petrolub, Huber & Suhner, Krones, Siegfried, Vifor Pharma und Zooplus sieben Aktien abgestiegen. Wir stellen nachfolgend aus der Favoritenliste jene fünf Titel mit dem größten Kurspotenzial vor.

Erwähnenswert ist noch, dass es die Top-Pick-Liste mit Stand 17. Oktober seit der Auflage am 07. Januar 2013 auf ein Plus von 181,6 Prozent gebracht hat. Das entspricht in dieser Zeit gegenüber dem als Vergleichsmaßstab dienenden STOXX Europe 600 Index einer sehr deutlichen Outperformance.

Clariant-Aktie


Einer der Aufsteiger in die Top-Pick-Liste von Baader Helvea ist Clariant. Bei dem Schweizer Chemie-Konzern hat der zuständige Analyst Markus Mayer das Kursziel auf 31,50 Euro festgezurrt. Gemessen am aktuellen Kurs von 20,42 Euro ergibt sich daraus die Chancen auf einen Anstieg von gut 54 Prozent für den Fall, dass die Rechnung aufgeht.

Zur Begründung für das Kaufvotum heißt es ganz allgemein, im Zuge von Desinvestitionen könnte der Wert künftig höhere Bewertungsmultiplikatoren zugestanden bekommen. Das heißt, es könnte zu einer Neubewertung des Titels kommen. Zudem sei Clariant nach wie vor ein potenzielles Übernahmeziel.

Nach enttäuschend ausgefallenen Halbjahreszahlen sei die Notiz zwischenzeitlich unter Druck gekommen. Für viele offene Fragen unter den Anleger habe zudem der Rücktritt des Vorstandschefs in Verbindung mit der Beendigung des HPM-Joint-Ventures mit Großaktionär Sabic gesorgt.

Mayer hofft jetzt aber darauf, dass Clariant deutlich höhere Preise für die Veräußerungskandidaten aus dem Konzernverbund erhalten könnte als vom Markt derzeit erwartet. Das wiederum könnte zu einer Beschleunigung des Re-Ratings führen. Auch geht er nicht von einem Verkauf der 25-prozentigen Beteiligung von Sabic aus, so dass es kein Aktienüberhangs-Risiko gebe. Vielmehr bekräftigt der Analyst seine Ansicht, dass Clariant weiterhin zu den wahrscheinlichsten Übernahmezielen im EU-Chemiebereich gehört.

Das genannte Kursziel basiert auf der Kombination der Durchschnitte aus normalen Bewertungsmodellen (30 Prozent Gewicht) sowie den im Falle einer Übernahme zu erwartenden Relationen (70 Prozent Gewicht). Derzeit sei unter Berücksichtigung der Nicht-Kernanlagen das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA auf unter acht anzusiedeln und damit trotz eines weiterhin hochwertigen Portfolios nur auf Höhe des Durchschnitts in der europäischen Chemiebranche.

Nach Meinung von Baader Helvea sollte die "neue Clariant" aber mindestens mit dem elffachen Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA handeln. Denn das neue Firmenkonstrukt sollte für das Jahr 2020 auf eine EBITDA-Marge von 17 Prozent kommen und auf eine etwas geringere Kapitalintensität, sowie eine geringere Zyklizität aufweisen. Die Nicht-Kernanlagen von Clariant sollten zu deutlich höheren Multiplikatoren verkauft werden können als Clariant aktuell an der Börse handelt, was wiederum zu einer Neubewertung führen sollte.

Erwähnenswert ist noch, dass Clariant in der Vorwoche Quartalszahlen vorgelegt hat, die am Markt zu einer gewissen Enttäuschung führten. Laut Mayer ist es den Verantwortlichen in einer Telefonkonferenz zu den Zahlen aber gelungen deutlich zu machen, dass es im vierten Quartal 2019 gelingen sollte, den erlittenen Rückstand wieder wettzumachen.

Charttechnik

Das Chartbild von Clariant gestaltet sich langfristig betrachtet etwas dürftig. Von einem im Juni 1998 markierten Hoch von 92,56 Franken ging es anschließend bis März 2009 bis auf 3,71 Franken nach unten. Davon hat sich die Notiz zwar anschließend wieder deutlich gelöst. Für die vergangenen Jahre ist letztlich unter dem Strich aber nicht mehr als ein auch nach wie vor intakter Seitwärtstrend zu konstatieren.

Profil

Die Clariant AG ist ein weltweit führender Hersteller von Fein- und Spezialitätenchemikalien. Zum Portfolio gehören Farben, Oberflächenstrukturen und Veredelungschemikalien. Seit seiner Gründung legt Clariant den Fokus auf kontinuierliche Expansion und beliefert mit seinen Produkten fast ausschließlich weiterverarbeitende Industrien, darunter die Branchen Automobil, Bau, Elektronik, Kunststoff, Pflanzenschutz, Pharma und Waschmittel.

Sulzer-Aktie


Ein weiterer Vertreter aus der Schweiz in der Top-Pick-Liste von Baader Helvea ist Sulzer. Der zuständige Analyt Jorg Schirmacher billigt den Aktien dieses Industriekonzerns einen Anstieg bis auf 140,00 Franken zu. Damit ergibt sich bei einer aktuellen Notiz von 104,20 Franken theoretisch die Chance auf einen Anstieg von 34,4 Prozent.

Der Optimismus, der bei diesem Titel zu einer Kaufempfehlung führt, basiert auf einer guten Visibilität zum Geschäftsverlauf bis in das Jahr 2020 hinein. Die vorlaufenden Indikatoren zeigten im Bereich Öl- und Gas jedenfalls nach oben. Das lassen Zuversicht für den Rest des Jahres 2019 sowie für 2020 zu.

Als Pluspunkt finden zur Untermauerung dieser These erstens ein starker Auftragsbestand (plus 8,3 Prozent im Jahresvergleich zum Halbjahr 2019) sowie eine anhaltend gute Nachfragedynamik in den Bereichen RES und Chemtec. Das sollte die bisherige Prognose für das Geschäftsjahr 2019 gut erreichbar machen.

Zweitens sei der Vorstandschef weiterhin zuversichtlich, dass es beim sich erholenden Öl- und Gas-Investitionszyklus zu einer Fortsetzung des Aufwärtstrends kommt. Man befinde sich hier noch im frühen Zyklus, nachdem in den Jahren 2015-2017 nur geringe Ausgaben zu registrieren gewesen seien.

Drittens dürfte sich die Erholung der Mengen und Preise bei Öl- und Gas-Pumpen (zehn Prozent des Umsatzes) positiv auf die Margen im zweiten Halbjahr 2019 sowie in 2020 auswirken. Zudem sei viertens damit zu rechnen, dass Sulzer weiterhin kleine, margenwirksame Geschäftsbereiche akquiriert.

Auch die jüngst gemachten Angaben zum Verlauf des dritten Quartals hätten diese Einschätzungen bestätigt. Darüber hinaus ist Schirmacher der Ansicht, dass die Bewertung von Sulzer wenig anspruchsvoll ist. Dabei beziffert er basierend auf seinen Prognosen das KGV für 2020 auf 14 und das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA auf acht.

Hinzu komme eine Rendite auf den freien Cashflow von sieben Prozent. Im Vergleich mit den Durchschnittsrelationen im Schweizer Industriesektor seien das vorteilhafte Relationen. Denn diese bewegten sich beim geschätzten KGV bei 20, beim Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA bei 10 und die Rendite auf den freien Cashflow bewege sich zwischen vier und fünf Prozent.

Bei der Dividende rechnet man für die Geschäftsjahre 2019 bis 2021 mit Zahlungen von 3,67 Franken, 3,89 Franken und 3,99 Franken je Aktie. Damit sei dieser Wert auch unter Renditeaspekten durchaus interessant.

Charttechnik

Beim Blick auf das langfristige Chartbild bei Sulzer stick neben dem Einbruch nach der Jahrtausendwende vor allem der starke Anstieg von März 2003 bis November 2007 hervor, als es mit der Notiz von 13,60 Franken auf 190,60 Franken nach oben ging. Die zuletzt genannte Bestmarke konnte der Titel anschließend aber nie mehr verbessern und aktuell handelt der Wert davon klar entfernt. Für die vergangenen Jahre ist letztlich wie bei Clariant nicht mehr als ein übergeordneter Seitwärtstrend zu attestieren.

Profil

Das Kerngeschäft von Sulzer umfasst Flow Control und Applikatoren. Das Schweizer Unternehmen ist auf Pumpen, auf Services für rotierende Maschinen sowie auf Trenn-, Misch- und Applikationstechnologien spezialisiert. Die Kunden können sich auf ein Netz von über 180 Produktions- und Servicestandorten in rund 50 Ländern auf der ganzen Welt mit rund 15.500 Mitarbeitern verlassen. Der Umsatz im Jahr 2018 belief sich auf 3,4 Milliarden Franken.

Die Divisionen bestehen aus Pumps Equipment - Pumpentechnologie und -lösungen, Rotating Equipment Services - Servicelösungen für rotierende Maschinen, Chemtech - Trenn- und Mischtechnologie und damit verbundene Services, Applicator Systems - Systeme für das Applizieren von Flüssigkeiten. Bedient werden damit die Märkte Öl und Gas, Energie und Wasser sowie Industrien, wie Zellstoff und Papier, Metall, Werkzeuge, Elektronik, Bergbau, Bau, Schifffahrt, Eisenbahn, Kosmetik, Gesundheit, Industrieklebstoffe und Lebensmittel.

Deutsche Post-Aktie


Aus Deutschland sind in der Top-Pick-Liste von Baader Helvea unter anderem die Aktien der Deutschen Post vertreten. Der zuständige Analyst Christian Obst nennt als Kursziel für den DAX-Vertreter 40,00 Euro. Das ist eine Vorgabe für den Logistik- und Postkonzern, die sich um gut 23 Prozent über der aktuellen Notiz von 32,48 Euro bewegt.

Obst hat seine Kaufempfehlung im Oktober zwar bereits bestätigt, nach einem von dem Unternehmen veranstalteten Kapitalmarkttag senkte er aber sein bisheriges Kursziel von 46,00 Euro um sechs Euro. Zu erklären ist das damit, dass sich die Gesellschaft etwas vorsichtiger als erwartet zu den längerfristigen Geschäftszielen geäußert hat.

Bei Baader Helvea ist man aber zuversichtlich, dass die Deutsche Post ihre Ziele für 2020 erreichen und die Mindestvorgaben für 2022 sogar übererfüllen kann. Bei der Errechnung des Kursziels hält man für das Jahr 2021 ein geschätztes KGV von 15 für angemessen. Die dem Titel zugebilligten Bewertungsrelationen dürften steigen, sobald in der Analystengilde die Zuversicht mit Blick auf eine Zielerreichung zunehme.

Der Konzern strebt den aktuellen Angaben zufolge in diesem Jahr einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von fünf Milliarden Euro an und in den folgenden beiden Jahren soll das operative Ergebnis auf über 5,3 Milliarden Euro steigen. Der kombinierte freie Cashflow dürfte zwischen 2020 und 2022 rund 4,5-5,5 Milliarden Euro erreichen.

Fasse man die einzelnen Ziele der Geschäftsbereiche zusammen, so ergebe sich für 2022 ein Gewinn vor Steuern und Zinsen von über 5,5 Milliarden Euro und ein freier Cashflow von über 1,8 Milliarden Euro. In Zeiten von großen wirtschaftlichen Unsicherheiten seien das respektable Ziele.

Obst geht davon aus, dass der Bereich Post + Parcel Germany seine prognostizierte EBIT-Steigerung erreichen kann, die auf Restrukturierungsmaßnahmen, Paketvolumen und Preiserhöhungen basiert. Der überwiegende Teil der hier angestrebten Verbesserungen sollte Selbsthilfe-Maßnahmen zu verdanken sein. Die Lieferkette sollte weiter wachsen und ihre branchenführende Marge verteidigen können. Im Speditionsbereich dürfte es ebenfalls zu Verbesserungen kommen. Dieser Bereich berge aber das Hauptrisiko in einem sich eventuell beschleunigenden wirtschaftlichen Abschwung.

Als Marktführer in den meisten beackerten Bereichen verfüge das Unternehmen aber über genügend inneres Potenzial, um die Ziele zu erreichen, selbst wenn es keine Unterstützung durch das Umfeld geben sollte. Darüber hinaus sei man dabei die Preisgestaltungstools zu optimieren.

Bei der Dividende rechnet Obst im Übrigen für die Jahre 2019 bis 2021 mit Zahlungen von 1,20 Euro, 1,25 Euro sowie 1,30 Euro, so dass recht attraktive Renditen winken.

Charttechnik

Seit dem Börsengang haben die Aktien der Deutschen Post nicht unbedingt große Bäume ausgerissen. Denn der Ausgabepreis betrug 21,00 Euro und so ergibt sich seit November 2000 derzeit ein Kursplus von rund 53 %. Wobei die geleisteten Dividendenzahlungen die Gesamtbilanz noch aufhübschen. Kurzfristiger betrachtet ist es so, dass es nach dem im Dezember 2017 bei 40,99 Euro markierten Schlussrekordhoch danach zu einer heftigen Korrekturbewegung gekommen ist. Seit diesem Jahr läuft es aber wieder deutlich besser und frisch markierte Jahreshoch sprechen aus charttechnischer Sicht zunächst für eine Fortsetzung der diesjährigen Aufwärtsbewegung.

Profil

Die Deutsche Post AG ist ein weltweit führender Post- und Logistik-Konzern. Das Unternehmen stellt Logistiknetze für die globalen Post- und Warenströme sowie die damit verbundenen Informations- und Finanzaktivitäten bereit. Mit den Konzernmarken Deutsche Post und DHL verfügt die Gesellschaft über ein Leistungsspektrum rund um Logistik und Kommunikation (Paket-, Express-, Briefgeschäft). Zudem enthält das Angebot einfach zu handhabende Standardprodukte wie auch maßgeschneiderte Lösungen, die vom Dialogmarketing bis hin zur industriellen Versorgungskette reichen.

Die Deutsche Post unterstützt die Kunden in der Verteilung von Presseerzeugnissen sowie Werbe- und Katalogsendungen und bietet Gesamtlösungen für die Unternehmenskommunikation. Über den reinen Transport hinaus werden auch Zusatzleistungen erbracht und beispielswiese Software zur Adressverwaltung oder zur Verwaltung von Verteilgebieten von Postwurfsendungen bereitgestellt. Ende 2016 übernahm der Konzern den britischen Post- und Logistikdienstleister UK Mail.

Bayer-Aktie


Einer von zwei Neuzugängen aus Deutschland in der Top-Pick-Liste von Baader Helvea heißt Bayer. Der verantwortliche Analyst Markus Meyer hat die Aktie des Life Science-Unternehmens mit einem Kursziel von 123,00 Euro versehen. Damit er Recht behält, müsste dieser Titel gemessen an einer aktuellen Notiz von 71,28 Euro um 72,6 Prozent zulegen.

In der Vorwoche meldete der DAX-Vertreter für das dritte Quartal ein bereinigtes operatives Ergebnis von 2,29 Milliarden Euro. Das entsprach einem Plus von 7,5 Prozent und stellte die Marktteilnehmer zufrieden, zumal auch der Umsatz mit plus fünf Prozent auf 9,8 Milliarden Euro etwas besser ausgefallen ist als erwartet.

Auch nach Einschätzung von Meyer hat Bayer ein solides Zahlenwerk vorgelegt. Aus seiner Sicht dürfte das auch deshalb an der Börse gut ankommen, weil es nach einer schwachen Agrar-Saison im ersten Halbjahr 2019 Befürchtung hinsichtlich eines gekürzten Ergebnisausblickes gegeben haben dürfte.

Zur ebenfalls aus der Vorwoche stammenden Meldung, wonach sich die Zahl der Klagen im Zuge der Schadensersatzforderungen zum Unkrautvernichter Glyphosat binnen 3 Monate auf 42.700 verdoppelt hat ließ der Baader-Analyst wissen, dass sei keine ganz neue Nachricht mehr, könnte aber das Sentiment dennoch etwas drücken.

Die Chancen auf einen Vergleich sind aus seinem Blickwinkel heraus zuletzt aber gestiegen. Sollte man sich dabei auf eine Summe von unter 20 Milliarden Euro einigen, könnte das dem Kurs positiv zu Gute kommen. Schließlich sei der Börsenwert seit dem ersten Glyphosat-Urteil noch stärker gesunken.

Bei einem Vergleich in der genannten Maximalhöhe sieht Mayer die Dividendenzahlung nicht als gefährdet an. Denn wenn es wie in anderen Fällen, etwa im Tabak-Sektor laufe, dann dürfte sich die Zahlung über mehrere Jahre hinweg erstrecken und keine Einmalzahlung fällig werden. Außerdem wäre die Hälfte des Betrags durch den Verkauf von Assets aus dem Portfolio gedeckt.

Für 2019 rechnet Mayer derzeit mit einer Ausschüttung von 2,90 Euro je Aktie, was gemessen an der aktuellen Notiz eine Dividendenrendite von 4,07 Prozent bedeuten würde. Für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 rechnet er dann mit Zahlungen von 3,10 Euro bzw. von 3,15 Euro je Anteilsschein.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert er für die Jahre 2019 bis 2021 mit 3,76, 6,41 und 7,35 Euro. Auf letztgenannter Basis wäre das geschätzte KGV damit einstellig. Wobei Mayer den Titel auch auf Basis des Verhältnisses von Unternehmenswert zum EBITDA sowohl gemessen an der eigenen Historie als auch im Vergleich zum Branchendurchschnitt als deutlich unterbewertet ansieht.

Charttechnik

Nach einem Absturz in den Jahren 2001 und 2002 lief es für die Aktien von Bayer von März 2003 bis April 2015 ausgesprochen gut. Schließlich hat der Titel für diese Zeitspanne einen Anstieg von 9,63 Euro auf 143,88 Euro vorzuweisen. Nach dem letztgenannten Hoch trat die Notiz aber den Gang nach unten an. Das im Zuge dieser Abwärtsbewegung markierte Zwischentief beträgt 52,53 Euro und stammt vom Juni 2019. Davon hat sich der Wert zuletzt aber abgesetzt und die eben markierten höchsten Stände seit März 2019 nähren die Hoffnung auf eine Bodenbildung, solange es gelingt, nicht mehr auf neue Zwischentiefs abzurutschen. Und nach der jüngsten Kurs-Rallye sieht es in dieser Hinsicht momentan auch recht gut aus.

Profil

Die Bayer AG ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Gesundheit und Agrarwirtschaft. Das breite Sortiment an Produkten und die Forschungsschwerpunkte des Konzerns sind auf die Gesundheitsversorgung, den Pflanzenschutz und die Schädlingsbekämpfung ausgerichtet. Das operative Geschäft ist dabei in die Bereiche Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science inklusive Animal Health untergliedert.

Das Produktangebot erstreckt sich von verschreibungspflichtigen Medikamenten über Aspirin, Alka-Seltzer und anderen Schmerzmitteln, Dermatologika, Vitaminen, Blutzuckermessgeräten und Injektionssystemen bis hin zu Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie Produkten für Nutz- und Haustiere. Des Weiteren forscht die Bayer AG unter anderem an der Entwicklung neuer Medikamente in den Bereichen Herz-Kreislauf und verwandte Erkrankungen, Onkologie und gynäkologische Therapien.

Ende 2016 gliederte Bayer sein MaterialScience-Segment um High-End-Werkstoffe aus und notierte es als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Covestro an der Börse. Mitte September 2016 unterzeichneten Bayer und der US-amerikanische Agrarkonzern Monsanto eine Fusionsvereinbarung.

Wirecard-Aktie


Am meisten Kurspotenzial unter den in der hauseigenen Top-Pick-Liste enthaltenen Werten billigt die Baader Bank den Aktien von Wirecard zu. Aus der Sicht des zuständigen Analysten Knut Woller sind Notierungen von 230,00 Euro angemessen. Da die Anteilsscheine des deutschen Zahlungsdienstleisters derzeit bei 118,90 Euro notieren, verspricht das im Erfolgsfall einen satten Anstieg von 93,4 Prozent.

Zur Untermauerung seiner Zuversicht erinnert Woller daran, dass Wirecard am 08. Oktober bei einem Kapitalmarkttag die Erwartungen bis zum Jahr 2025 konkretisiert hat. Demnach rechnen die Verantwortlichen in dem Unternehmen mit einem beschleunigten organischen Wachstum und weiteren strategischen Partnerschaften.

Die Gesellschaft erwarte nun bis 2025 ein Transaktionsvolumen von mehr als 810 Milliarden Euro, was sich mit einem bisher genannten Volumen von mehr als 710 Milliarden Euro vergleiche. Beim Umsatz steht der Vorstand mehr als zwölf Milliarden Euro an statt wie bisher mehr als zehn Milliarden Euro sowie ein EBITDA von mehr als 3,8 Milliarden Euro. Die Konvertierung beim freien Cashflow wird unverändert bei mehr als 65 Prozent gesehen.

Die Ergebnisse für das dritte Quartal plant das DAX-Mitglied am 6. November zu veröffentlichen. Bei der Baader Bank geht man im Vorfeld davon aus, dass sich die solide operative Performance von Wirecard im ersten Halbjahr 2019 auch im dritten Quartal fortgesetzt hat. Man kann sich sogar vorstellen, dass sich die Konsensschätzungen für das dritte Quartal 19 als konservativ erweisen könnten.

Den Angaben zufolge bewegt sich die Durchschnittsschätzung der Analysten für das Umsatzwachstum bei 32 Prozent auf 720 Millionen Euro, beim EBITDA-Wachstum bei 37 Prozent auf 206,0 Millionen Euro. Die korrespondierenden Vorhersagen der Baader Bank bewegen sich bei 731,0 Millionen Euro und bei 212,3 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2019 kalkuliert man zudem mit einem Anstieg beim Gewinn je Aktie von 2,81 Euro auf 4,47 Euro. 2020 und 2021 sollen daraus dann sogar 5,96 Euro bzw. 7,98 Euro werden.

Trotz dieser von ihm unterstellten sehr guten Geschäftsaussichten befürchtet Woller, dass der Aktienkurs von Wirecard zunächst weiterhin durch die von der Financial Times erhobenen Vorwürfe bezüglich der Verlässlichkeit der angewandten Buchhaltungspraktiken belastet wird. Daher geht er davon aus, dass die Ergebnisse der unabhängigen Prüfung der Bilanz durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG der nächste wirklich wichtige Kurskatalysator sein werden.

Charttechnik

Der Aktienkurs von Wirecard hat von Februar 2003 bis September 2018 von 0,77 Euro auf 199,75 Euro zugelegt. Das war aller Ehren wert. Seit dem letztgenannten Rekordhoch musste die Notiz aber Boden preisgeben. Im Zwischentief ging es anschließend bis Februar 2019 auf 96,86 Euro nach unten. Inzwischen versucht sich der Titel an einer Bodenbildung. Definitiv abgeschlossen ist diese aber noch nicht und so fehlt es aktuell noch an neuen, nachhaltigen charttechnischen Kaufsignalen.

Profil

Die Wirecard AG ist einer der führenden internationalen Anbieter elektronischer Zahlungs- und Risikomanagementlösungen. Weltweit unterstützt Wirecard über 20.000 Kunden aus unterschiedlichen Branchen bei der Automatisierung ihrer Zahlungsprozesse und der Minimierung von Forderungsausfällen. Die Wirecard Bank AG bietet Konten- und Kreditkarten-Dienstleistungen sowohl für Geschäfts- als auch Privatkunden und ist Principal Member von VISA, MasterCard und JCB und als Kreditkarten-Acquirer weltweit aktiv.

Der Internetbezahldienst Wirecard ermöglicht Konsumenten sicheres Bezahlen bei Millionen von MasterCard Akzeptanzstellen. Zusätzlich können registrierte Nutzer in Echtzeit untereinander Geld versenden oder empfangen. Darüber hinaus bietet die Wirecard-Gruppe über die eigene Bank Lösungen in den Bereichen Corporate Banking, Prepaid- bzw. Co-branded-Karten- sowie Konten-Produkte; sowohl für Geschäfts- als auch für Privatkunden.