Die Antwort, über die bereits das "Handelsblatt" berichtet hat, lag der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vor. Grenkes Tagesgeschäft zeigt sich indes robust gegenüber den Vorwürfen Perrings. Der Investor verdächtigt Grenke des Betrugs und der Bilanzfälschung - und wettet gleichzeitig auf einen Kursverlust der Aktien.

"Die FIU hat gegenwärtig acht Verdachtsmeldungen identifiziert, die in einem möglichen Zusammenhang mit den aktuell gegen Unternehmen der Grenke-Unternehmensgruppe erhobenen Vorwürfe stehen könnten", hieß es in der Antwort des Finanzministeriums. Ob es diese Zusammenhänge gebe, könne noch nicht abschließend beantwortet werden. Fünf der acht Meldungen seien an die Strafverfolgungsbehörden abgegeben worden. Drei weitere Meldungen befänden sich bei der FIU in der Analyse. Die Finanzaufsicht BaFin hat ebenfalls eine Sonderprüfung begonnen. Grenke wies die Vorwürfe Perrings wiederholt zurück.

Im dritten Quartal ging das Leasing-Neugeschäft von Grenke um rund ein Viertel auf 518 Millionen Euro zurück, was nach Angaben des Konzerns an der Corona-Krise lag. Im zweiten Quartal hatte Grenke noch einen deutlich stärkeren Rückgang vorhergesagt. Der Deckungsbeitrag, eine wichtige Kennziffer zur Beurteilung der Profitabilität, stieg auf 18,4 Prozent (Q3 2019: 17,1 Prozent). "Dass sich unser Leasingneugeschäft trotz der COVID-19-Pandemie positiv entwickelt, ist ein starkes Zeichen", sagte Grenke-Chefin Antje Leminsky. Dies stimme Grenke vor dem Hintergrund der Attacke von Perring positiv. "Wir werden weiterhin alles daransetzen, die unberechtigten Anschuldigungen zu entkräften."

rtr