Die aktuelle Konsolidierung des Rüstungstitels eröffnet Einstiegschancen bei dieser Alternative zum deutschen DAX-Konzern Rheinmetall. Hier lohnt sich für Anleger ein genauerer Blick.
Vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 überrascht es kaum, dass die Aktie von BAE Systems zu den Dauerläufern der letzten Jahre zählt. Der britische Verteidigungskonzern profitierte von einer massiven Aufstockung der Verteidigungsbudgets, neuen Großaufträgen und einer breiten politischen Unterstützung für die Modernisierung westlicher Streitkräfte.
Zu Unrecht abgestraft?
Doch seit Anfang Oktober hat sich das Bild eingetrübt. Die BAE-Aktie verlor binnen weniger Wochen rund 20 Prozent an Wert. Auslöser waren Gewinnmitnahmen und eine Sektorrotation an den Börsen. Fundamentale Gründe für den Rücksetzer gibt es hingegen kaum. Im Gegenteil: Die Geschäftszahlen für das dritte Quartal fielen solide aus, und das Management bestätigte die Jahresprognose. Für Anleger eröffnen sich damit Einstiegsmöglichkeiten. Denn auch wenn ein Frieden in der Ukraine heute näher scheint als zu irgendeinem Zeitpunkt seit 2022, bleibt der Bedarf an Verteidigungstechnologie hoch, und BAE Systems ist in Schlüsselbereichen aussichtsreich positioniert.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Segmente Electronic Systems sowie Cyber & Intelligence. Beide Bereiche wachsen nicht nur überdurchschnittlich schnell, sondern liefern auch die höchsten Margen im Konzern. Im Zeitraum Januar bis September 2025 erzielte Electronic Systems einen Umsatz von rund 6,8 Milliarden britischen Pfund (GBP) und wuchs damit um fast zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Cyber & Intelligence kam auf etwa 2,5 Milliarden GBP Umsatz und legte sogar um fast 14 Prozent zu. Zum Vergleich: Die klassischen Plattformbereiche wie Air (Kampfflugzeuge) oder Maritime (Schiffe, U-Boote) wuchsen mit sieben bis neun Prozent deutlich langsamer. Auch die Margen sprechen für die neuen Technologiebereiche: Electronic Systems erzielte eine Ebit-Marge von fast 17 Prozent, Cyber & Intelligence von etwa zwölf Prozent.
In Zukunft viel Potenzial
Ein Blick auf die Marktprognosen unterstreicht die Zukunftsfähigkeit dieser Segmente. Der globale Markt für Electronic Warfare — also elektronische Kampfführung, Sensorik und Störsysteme — soll laut Mordor Intelligence von 18,1 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr auf 27,5 Milliarden in 2030 wachsen, was einer jährlichen Wachstumsrate von fast neun Prozent entspricht. Der Markt für Defence Electronics insgesamt wächst mit etwa sechs Prozent pro Jahr. Noch dynamischer entwickelt sich Cybersecurity im Verteidigungsbereich: Dort werden jährliche Wachstumsraten von bis zu 13 Prozent erwartet, getrieben von der zunehmenden Digitalisierung der Streitkräfte und der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe.
Die jüngste Kurskorrektur bei BAE Systems eröffnet für Anleger attraktive Chancen. Die Wachstumstreiber Electronic Systems und Cyber & Intelligence sind intakt und dürften auch weiterhin starke Impulse liefern.
Dieser Artikel erschien zuerst in der aktuellen BÖRSE ONLINE Ausgabe. Hier geht es zum Magazin.
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