Dies drückte auch auf die Ergebnisse. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das MDax-Unternehmen am Dienstag in Luxemburg. Die Aktie startete zu Handelsbeginn mit einem leichten Kursgewinn. Laut einem Händler fielen die Zahlen aus wie erwartet.
Im ersten Halbjahr legte das operative Ergebnis (FFO 1) im Jahresvergleich um drei Prozent auf 94,2 Millionen Euro zu, wie Grand City Properties berichtete. Die Nettomieteinnahmen fielen hingegen wegen des Verkaufs von Immobilien um zwei Prozent auf 183,1 Millionen Euro. Um diesen Effekt bereinigt legten die Mieteinnahmen auf vergleichbarer Fläche um zwei Prozent zu. Der Großteil des Wachstums stammt aus Mietsteigerungen, der Rest aus der Reduzierung von Leerständen.
Die durchschnittliche Vertragsmiete je Quadratmeter stieg im Jahresvergleich von sieben auf acht Euro Ende Juni. Dazu trugen vor allem höhere Mieten in London bei. In Berlin hingegen stagnierten die Mieten. Vor wenigen Monaten hatte das Bundesverfassungsgericht das seit mehr als einem Jahr geltende Berliner Mietendeckel-Gesetz in einem Beschluss für nichtig erklärt. Unter anderem hatten Vermieter in dieser Zeit ihre Mieten zum Teil deutlich senken müssen. Nun können sie diese wieder auf das ursprüngliche Niveau erhöhen.
In den ersten sechs Monaten verkaufte Grand City Properties vor allem in Halle, Gera, Plauen und Görlitz Immobilien im Volumen von rund 300 Millionen Euro. Im Gegenzug erwarb das Unternehmen Immobilien im Volumen von rund 300 Millionen Euro, unter anderem in der britischen Hauptstadt London und Berlin. Einige der Immobilien würden sich noch in der Vorvermietungsphase befinden, hieß es.
Unter dem Strich blieb im ersten Halbjahr unter anderem wegen Rückzahlungen einer Anleihe und Bankschulden, aber auch aufgrund geringerer Bewertungsgewinne bei Immobilien weniger übrig: Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss schrumpfte um 41 Prozent auf 120,7 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr 2021 peilt das Unternehmen weiter ein operatives Ergebnis (FFO 1) von 183 bis 192 Millionen Euro an nach 182 Millionen im Vorjahr. Die Mieten sollen auf vergleichbarer Basis um zwei bis drei Prozent zulegen. Für 2021 plant das Unternehmen eine Dividende von 81 bis 85 Cent je Aktie.
Bei dem bis zum Jahresende laufenden Aktienrückkaufprogramm kommt das Unternehmen gut voran. Es seien bereits in der ersten Jahreshälfte Aktien in einem Volumen von etwa 160 Millionen Euro zurückgekauft worden hieß es. Insgesamt will das Unternehmen eigene Anteilsscheine bis zu einem Umfang von 270 Millionen Euro erwerben.
Grand City Properties ist insbesondere in dicht besiedelten Gebieten Deutschlands aktiv, so etwa in Berlin, Nordrhein-Westfalen, in der Region Halle-Leipzig-Dresden sowie im Rhein-Main-Gebiet. Zudem ist Grand City Properties unter anderem auch in Metropolen wie London und München vertreten. Großaktionär bei dem Unternehmen mit Sitz in Luxemburg ist der Gewerbeimmobilienkonzern Aroundtown.
dpa-AFX