Daher vergrößert die Deutsche Börse diese beiden Indizes in einem weiteren Schritt. Vom 24. September an enthält der MDax 60 statt bisher 50 Werte. Der SDax wird von 50 auf 70 Werte aufgestockt.
Für den Dax ändert sich nichts. Ein Aufstieg von TecDax-Unternehmen in die erste Börsenliga war zumindest theoretisch immer möglich, auch wenn das praktisch nur einmal vorkam und auch kein echtes TecDax-Ereignis war. Damals stieg der Chiphersteller Infineon auf, nachdem er allerdings sechs Monate zuvor erst vom Dax in den TecDax abgestiegen war.
Inzwischen wächst die Spannung, mit welchen Unternehmen die Indizes in einem Monat zusammengesetzt werden. Bevor die Deutsche Börse darüber am Mittwoch, 5. September, informiert, gibt es erste Einschätzungen.
Als recht sicher gilt der Aufstieg des Zahlungsabwicklers Wirecard in den Dax, denn nach Börsenwert ist er mit seinen frei handelbaren Aktien im Wert von aktuell 18,8 Milliarden Euro längst mehr wert als so manches langjährige Dax-Mitglied. Als Absteiger wird das Papier der Commerzbank gehandelt, das dann im MDax landen dürfte.
Dort werden nach Berechnungen von Index-Experte Uwe Streich von der LBBW unter anderem dann wohl auch folgende Aktien aus dem TecDax zu finden sein: QIAGEN, Siemens Healthineers, United Internet, Sartorius (Sartorius vz), MorphoSys, freenet, Siltronic, Telefonica Deutschland (Telefónica Deutschland), 1&1 Drillisch, EVOTEC und Software AG (Software).
Chancen könnten zudem Cancom (CANCOM SE) haben. Die bisherigen MDax-Werte Grand City Properties, CTS Eventim, Salzgitter, Deutsche Euroshop und Fielmann könnten auf einen Verbleib hoffen. Im Nachrückverfahren könnte das IT-Unternehmen Bechtle Glück haben, dabei zu sein sowie die bisherigen MDax-Konzerne Alstria (alstria office REIT-AG) und Norma (NORMA Group SE).
"Der neue SDax 70 wird zu einer bunten Mischung aus bisherigen MDax-Mitgliedern sowie jeder Menge an Titeln aus dem alten SDax und dem TecDax", erwartet Streich. Aus dem MDax sieht er Talanx, Jungheinrich, LEONI, Ströer (Ströer SECo) und Ceconomy (Ceconomy St) absteigen.
Zudem dürften nach bisherigem Stand folgende TecDax-Unternehmen in den SDax kommen: Carl Zeiss Meditec, Nemetschek (Nemetschek SE), JENOPTIK, Aixtron (AIXTRON SE), S&T sowie die Compugroup (CompuGroup Medical SE), Dialog Semiconductor, Pfeiffer Vacuum, ISRA VISION, RIB Software (RIB Software SE), Xing (XING SE), Nordex, SMA Solar und Drägerwerk.
Neu in den SDax aufgenommen werden dürfte zudem der Börsenneuling Befesa als Profiteur des Recycling-Booms, und womöglich im Nachrückverfahren die Shop Apotheke (Shop Apotheke Europe NV).
Wieder im SDax dabei sein könnten darüber hinaus die ehemaligen Mitglieder Diebold Nixdorf und BayWa. Die SDax-Unternehmen KWS Saat (KWS SAAT SE) und Vossloh könnten über das Nachrückverfahren Glück haben, im Index zu bleiben.
In den weiterhin 30 Werte umfassenden TecDax, der künftig den Technologiewerten per Zweitmitgliedschaft ein Zuhause gibt, dürften die drei Dax-Unternehmen SAP (SAP SE), Deutsche Telekom und Infineon aufgenommen werden. Wirecard sollte bleiben, womit - zusammen mit den Schwergewichten United Internet und Qiagen - allein diese sechs Unternehmen rund 60 Prozent des Gesamtgewichts im TecDax ausmachen würden.
SLM Solutions (SLM Solutions), Medigene und Drägerwerk dürften nach bisherigem Stand im September herausfallen./ck/ajx/he