Viel Leid mussten China-Freunde im vergangenen Jahr ertragen. Im Juni keimte zwar die Hoffnung auf, dass nun endlich die lokalen A-Aktien in die großen MSCI Indizes aufgenommen werden, aber dies erwies sich abermals als Trugschluss. Aber im Juni 2017 gibt es die nächste Chance. Allerdings sieht es so aus, als ob trotzdem langsam chinesische Aktien wieder en vogue werden. Denn die Bodenbildung zieht sich nun schon fast über das ganze Jahr 2016 hin - ohne dass es größere Abstürze gab.
Daher scheint nun das Chance-Risiko-Verhältnis vernünftig zu sein. Zumal auch die Wirtschaft wieder in gutem Zustand zu sein scheint. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor konnte im Oktober überraschend zulegen und präsentiert sich damit so stark wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Zudem ist laut den Analysten der Nord/LB auffällig, dass die Dynamik hauptsächlich vom Binnenmarkt getrieben ist. Der Umbau vom exportorientierten Wachstum hin zu mehr Binnenkonsum kommt also voran. Inzwischen macht der Dienstleistungssektor mehr als 50 Prozent der Wirtschaftsleistung aus, und der Konsum ist laut Weltbank für 71 Prozent des BIP-Wachstums Chinas in den ersten neun Monaten dieses Jahres verantwortlich.
Und wer von diesem Binnenwachstum profitieren möchte, setzt am besten auf die in Shanghai und Shenzhen gelisteten Aktien. Hier hat man bei den breit diversifizierten Indizes die Wahl zwischen dem CSI 300 und dem MSCI China A. Der Vorteil des MSCI Index ist die größere Anzahl von Titeln. Er enthält 435 anstatt 300 beim CSI. Einzeltitel sind derzeit mit maximal zwei Prozent gewichtet. Zudem sind deutlich weniger Finanztitel enthalten - 28 anstatt 41 Prozent. Der Index wird halbjährlich umfassend neu angepasst.
Fazit: Wer jetzt bei chinesischen Aktien einsteigt, dürfte ein überschaubares Risiko haben. Der Markt ist sehr günstig bewertet. Das mindert das Risiko.