Ein Grund für den bei einem Autozulieferer derzeit eher ungewöhnlichen Kursverlauf dürfte das Produktportfolio sein. Als Experte für Licht und Scheinwerfer bieten die Lippstädter Komponenten, ohne die weder Benziner noch Elektroautos auskommen. Dank seiner Radarsensoren und Kamerasysteme besitzt der MDAX-Konzern zudem eine Portion Zukunftsfantasie rund um das autonome Fahren. Medienberichten zufolge aber kursiert derzeit das Gerücht um einen Verkauf des Sensorgeschäfts. Das Segment ist Teil des Elektronikbereichs der Autosparte und stand im Geschäftsjahr 2018/19, in dem Hella insgesamt 6,7 Milliarden Euro umsetzte, für rund 460 Millionen Euro Umsatz. Ein Ausstieg aus dem Sensorbereich dürfte daher mit Sicherheit einige Millionen einbringen. Mit dem Geld will Hella den Spekulationen zufolge das Kerngeschäft rund um seine Scheinwerfer stärken.
Obwohl PSI 2020 weiterhin mit fünf Prozent weniger Umsatz sowie einem bis zu 20 Prozent geringeren operativen Ergebnis rechnet, sieht die Softwarefirma Licht am Ende des Tunnels. So erklärte PSI-Chef Harald Schrimpf, eine Korrektur der Prognose werde er sich wegen der Geschäftsbelebung noch im Herbst vorbehalten. Dafür, dass die Aussichten besser werden, sprechen auch das Ende der Kurzarbeit bei PSI und die wieder erstarkte Stahlwirtschaft in China. Die Branche steuert ihren Materialfluss auch mit PSI-Programmen.
Autovermieter wie Sixt gehören zu den Verlierern der Corona-Krise. Dass Europcar, wie kürzlich angekündigt, seine Kredite neu strukturieren muss, zeigt nun, dass die Branchenerholung noch auf sich warten lässt. Anders als seine Konkurrenten aber könnte Sixt dank einer robusten Bilanz gestärkt aus der Krise hervorgehen. In den USA konnten von einem Konkurrenten Standorte übernommen werden, während Hertz in der Insolvenz steckt. Das antizyklische Investment wagen aber nur risikobereite Anleger.