Für Hans Van Bylen, der Henkel-Chef Kasper Rorsted am 1. Mai an der Spitze des Düsseldorfer Konzerns ablöst, wird es ein schwieriger Start. Rorsted, der vor Ablauf seines regulären Vertrags als Vorstandschef zu Adidas wechseln wird, hat beim Ausblick auf das laufende Jahr das 2012 festgelegte mittelfristige Umsatzziel für 2016 von 20 Milliarden Euro Umsatz bestätigt. Im abgelaufene Geschäftsjahr haben die Rheinländer allerdings erst rund 18 Milliarden Euro Umsatz erreicht - ohne einen größeren Zukauf wird es für den designierten Henkel-Chef deshalb schwierig die 20 Milliarden Euro Umsatzmarke bis Dezember zu erreichen.

Das aus Sicht von Henkel wichtigste Ziel bei den selbst gesetzten Vorgaben für 2016 - jährliche Gewinnsteigerungen von zehn Prozent während der vergangenen vier Jahre - sollten die Düsseldorfer schaffen. Im November wird Henkel seine Rendite- und Wachstumsziele für die nächste vier Jahre präsentieren.

Aus Sicht der Redaktion dürften Investoren darauf ihre Aufmerksamkeit richten, während das Nichterreichen des Umsatzziels für 2016 in den Erwartungen der Börsianer bereits enthalten sein dürfte. Um so deutlich dürfte deshalb eine positive Reaktion auf dem Parkett sein, wenn das Umsatzziel dennoch erreicht wird. Dass Henkel seine strengen Kriterien für Zukäufe zu Gunsten von Zukäufen lockern wird, schloss Finanzvorstand Carsten Knobel vor einigen Wochen gegenüber BÖRSE ONLINE aus.

Der scheidende Henkel-Lenker Rorsted hat den Konsumgüterriese, der inzwischen 50 Prozent des Umsatzes in seiner größten Sparte Klebstoffe einfährt, während seiner acht Jahre an der Spitze, erfolgreicher als ursprünglich erwartet, auf Rendite getrimmt. Investoren und Anleger erwarten, dass sein Nachfolger das für 2106 in Aussicht gestellte erwartete Niveau von 16,5 Prozent operativer Marge weiter steigern kann. Zur Einordnung: als Rorsted Vorstandschef wurde lag Henkels operative Rendite bei 10,3 Prozent.

Ein kleines Bonbon für Aktionäre ist die in Aussicht gestellte Erhöhung der Dividende um rund 12 Prozent auf 1,47 Euro (VJ: 1,31 Euro) je Vorzugsaktie. Das wirtschaftliche Umfeld für 2016 bleibt schwierig. Henkel stellt deshalb nur zwei bis drei Prozent organischen Umsatzwachstum in Aussicht. In der Vergangenheit lag die Spanne bei drei bis fünf Prozent. Beim bereinigten Ergebnis je Vorzugsaktie soll es ein Plus von acht bis elf Prozent werden.

Fazit

: Wir trauen Henkel zu, die mittelfristigen Ziel beim Gewinnwachstum und bei der operativen Marge zu die Ziele zu erreichen. Darüberhinaus gehen wir davon aus, dass für Investoren die neuen mittelfristigen Ziele für die kommenden vier Jahre wichtiger sind, als das Erreichen des Umsatzziels für 2016. Deshalb bestätigen wir unsere Kaufempfehlung.

Kursziel 115, 00

Stopp 74, 80