Es hatte sich bereits angedeutet, dass Coty der bevorzugte Bieter sein würde. Ein Grund ist offenbar, dass Coty ein ganzes Bündel von Kosmetik-, Parfüm- und Haarpflegemarken übernehmen wollen, während Henkel Insidern zufolge nur an der Haarpflegesparte Wella interessiert war, deren Wert Experten auf fünf bis sieben Milliarden Dollar taxieren.

Coty-Aktien stiegen vor Börsenstart in den USA um mehr als drei Prozent, P&G-Papiere legten knapp zwei Prozent zu. Henkel-Papiere tendierten in Frankfurt 1,7 Prozent höher.

Coty wurde 1904 von dem französischen Parfümeur Francois Coty gegründet und gehört heute den Reimanns - einer der reichsten Familien in Deutschland. Sie hat vergangenes Jahr über ihren niederländischen Konzern D.E Master Blenders (Senseo) für fünf Milliarden Dollar das Kaffeegeschäft des US-Konzerns Mondelez mit den Marken Jacobs und Tassimo übernommen. Die Reimanns haben ihr Vermögen mit dem Ludwigshafener Spezialchemiekonzern Benckiser und dessen Verkauf an den britischen Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser gemacht. An dem Hersteller von Calgon-Entkalker, Kukident-Zahnprothesenreiniger und Durex-Kondomen hält die Familie noch einen Minderheitsanteil.

Reuters