Die verschärften Sanktionen des Westens gegen Russland lasten am Montag auf den Kursen am deutschen Aktienmarkt. Kurz nach Handelsbeginn notiert der deutsche Leitindex DAX rund 2,3 Prozent tiefer. Seit Donnerstag flüchteten die Anleger flüchteten in Scharen aus risikoreicheren Investments wie Aktien und Kryptowährungen und legten ihr Geld in sogenannte "sichere Häfen" wie Bundesanleihen und Gold.
Aber nicht alle Aktien verloren: Rüstungsaktien profitierten enorm von den höheren Verteidigungsausgaben. Der Ukraine-Krieg sei ein Weckruf für die Nato, schreibt Analyst Salah-Eddine Bouhmidi vom Brokerhaus IG. Daher rechne er mit wachsenden Verteidigungshaushalten. "Wir gehen davon aus, dass die höheren Ausgaben vor allem für Ausrüstung und Technologie und nicht unbedingt für Truppen verwendet werden."
Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine will Deutschland die Bundeswehr massiv aufrüsten. Über ein Sondervermögen soll sie 100 Milliarden Euro erhalten. Das Geld werde mit dem Bundeshaushalt 2022 bereitgestellt, kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Sonntag im Bundestag an. Zugleich sagte er zu, Deutschland werde "von nun an - Jahr für Jahr - mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere Verteidigung investieren". Dies war seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr der Fall. Mit den geplanten Ausgaben könnte Deutschland mit geschätzten 33,5 Milliarden Euro pro Jahr rund viermal so viel in die Ausrüstung der Bundeswehr stecken als bisher, rechnen die Analysten vom Investmenthaus Stifel vor.
Unsere Einschätzung zur Hensoldt-Aktie
Zum Start in die neue Handelswoche explodierte der Kurs der Hensoldt-Aktie weiter. Mit 21,70 Euro markierte das Papier ein neues Allzeithoch. Der Rüstungselektronik-Hersteller profitiert von der unsicheren Lage. Kurz nach Handelsbeginn bröckelte der Kurs wieder ein wenig ab - notiert aber dennoch mit fast 47 Prozent deutlich im Plus.
Das aus dem Airbus-Konzern hervorgegangene Unternehmen stellt unter anderem Radare zur Überwachung, Aufklärung und Luftverteidigung her sowie optische Geräte für militärische Anwendungen. Neben Hensoldt stieg auch die Rheinmetall-Aktie deutlich - lesen Sie hier den gesamten Artikel dazu.
Die europäischen Verteidigungsausgaben in Zukunft viel höher ausfallen als bisher erwartet. Zudem könnten mit Blick auf Nachhaltigkeitskriterien mehr Investoren akzeptieren, dass "Verteidigung" notwendig sei, um Frieden und Demokratie zu bewahren. Wir empfehlen die Hensoldt-Aktie zum Kauf.
ak/dpa-AFX