Anleger, die bei Rheinmetall, Renk oder Hensoldt investiert sind, erleben derzeit ungewohnte Rückschritte: Momentan scheint es mit den Kursen nur abwärtszugehen.
Die Auftragsbücher in der Rüstungsbranche sind zwar prall gefüllt und die Verteidigungsbudgets hoch. Schaut man indes auf die Aktiencharts der deutschen Rüstungsindustrie, scheint dies niemanden mehr zu interessieren. Wir analysieren die Lage.
Die Entwicklung der Rheinmetall-Aktie:
Bereits in unserem Artikel "Erholungsversuch bei Rheinmetall, Renk und Co: Gelingt jetzt der Anstieg der Rüstungsaktien?" vom 25. November 2025 haben wir darauf hingewiesen, dass die Bewertung der Rheinmetall-Aktie (ISIN: DE0007030009) sehr ambitioniert ist. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt immer noch rund 80. Damals betonten wir, dass das Chartbild der Rheinmetall-Aktie "noch"(!) das stabilste der drei Rüstungswerte sei. Die damit verknüpften stillen Hoffnungen haben sich leider nicht erfüllt: Das Chartbild hat sich seither leider klar zum Schlechten hin verändert.
Die Rheinmetall-Aktie konnte die wichtige Unterstützung bei rund 1480 Euro nicht verteidigen. Mit dem nunmehr deutlichen Fall unter diese Marke ist leider das bärische Chartbild eines Doppel-Tops vollständig erfüllt.
Anleger, die in Rheinmetall investiert sind, müssen nun – aus charttechnischen Gründen und unabhängig von den Fundamentaldaten – mit einem weiteren Kursrückgang rechnen. Auch zahlreiche technische Indikatoren wie beispielsweise der viel beachtete MACD machen für die nächsten Wochen wenig Mut. Anlegern bleibt indes die Hoffnung, dass zumindest die Unterstützung bei rund 1350 Euro hält, wahrscheinlicher ist allerdings ein Kurssturz auf 1200 Euro. Ein solcher Rückgang würde auch das aktuelle KGV wieder etwas normalisieren.
Wie sieht das Chartbild bei der RENK-Aktie aus?
Bei der RENK-Aktie (ISIN: DE000RENK730) liegt im Grunde dieselbe Situation vor. Unabhängig von der fundamentalen Lage bei der RENK Group AG müssen Anleger hier aus technischen Gründen mit einem Kursrückgang auf 40 Euro, womöglich gar auf rund 31 Euro, rechnen, bevor sich die Lage wieder nachhaltig aufhellen kann.
Was erwartet die Anleger bei Hensoldt?
Abgesehen davon, dass Hensoldt von den drei analysierten Werten fundamental betrachtet wohl der schwächste Titel ist, sieht es auch für die Hensoldt-Aktie (ISIN: DE000HAG0005) charttechnischen derzeit überhaupt nicht gut aus. Investierte Anleger müssen mit einem Rückgang auf rund 61 Euro, realistischerweise aber mit einem Sturz auf 45 Euro, rechnen, bevor es technisch gesehen zu einer Erholung kommen könnte.
Das sagen die Analysten zu Rheinmetall, RENK und Hensoldt
Unabhängig von der (chart-) technischen Lage sehen die Analysten noch bei allen drei Titeln für die nächsten zwölf Monate reichlich Kurspotenzial. Die Konsenskursziele sehen wie folgt aus:
- Rheinmetall: 2235 Euro
- RENK: 71 Euro
- Hensoldt: 94 Euro
Fazit:
Fundamental sind Rheinmetall, RENK und Hensoldt zwar grundsätzlich gut unterwegs, aber aus Gründen der zwischenzeitlich sehr hohen Bewertung (KGV) und der (Chart-)Technik sind Anleger wahrscheinlich gut beraten, wenn sie die Titel vorerst auf der Watchlist lassen, engmaschig beobachten und erst bei einem klar gefundenen Boden - unter Berücksichtigung der dann geltenden Fundamentaldaten - einen Einstieg überlegen.
Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem «Globale Dividenden-Stars Index» glücklicher.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Renk.