Die Aktie zählt in diesem Jahr zu den stärksten deutschen Titeln, ist aber auch unter langfristigen Gesichtspunkten ein interessanter Wert. Auch, weil der Konzern breit aufgestellt ist.
Ein stark zyklisches Unternehmen wie Hochtief als Aktie für die Ewigkeit? Das mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen, doch überzeugt der MDAX-Titel — trotz zum Teil mehrjähriger Durststrecken wie beispielsweise zwischen 2017 und 2020 — mit einem Total Return von mehr als 200 Prozent auf Sicht der letzten zehn Jahre.
In Teilen geht dieser auch auf die starke Performance im laufenden Jahr zurück. Seit Anfang Januar haben die Papiere um fast 80 Prozent zulegen können und im Zuge dessen zuletzt bei 229,40 Euro ein neues Allzeithoch markiert. Der traditionsreiche Bau- und Infrastrukturdienstleister zählt damit zu den stärksten Titeln auf dem deutschen Kurszettel. Doch ist nach dieser fulminanten Rally noch weiteres Potenzial vorhanden? Die aktuellen Geschäftszahlen und der Blick auf die Zukunft sprechen eine klare Sprache.
Wachstum durch Infrastruktur-Boom
Hochtief profitiert wie kaum ein anderes Unternehmen von der weltweit wachsenden Nachfrage nach moderner Infrastruktur. Im ersten Halbjahr 2025 konnte der Konzern seinen Umsatz um mehr als ein Viertel auf 18,4 Milliarden Euro steigern. Der operative Gewinn legte um 18 Prozent auf 355 Millionen Euro zu. Für das Gesamtjahr erwartet das Management einen Gewinn von bis zu 730 Millionen Euro — ein Zuwachs von immerhin etwa 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders gefragt sind derzeit Projekte im Bereich Rechenzentren, die für volle Auftragsbücher sorgen.
Auch im internationalen Vergleich muss sich Hochtief nicht verstecken. Zwar erreicht der europäische Branchenprimus Vinci mit einem Umsatz von 74 Milliarden Euro eine ganz andere Dimension, doch Hochtief glänzt mit einer soliden Bilanz, niedriger Verschuldung und einer attraktiven Dividendenrendite von rund 2,6 Prozent. Die Eigenkapitalrendite von über 67 Prozent unterstreicht die Effizienz und die unternehmerische Stärke des Konzerns.
Damit setzt sich Hochtief auch gegenüber Wettbewerbern wie Quanta Services oder WSP Global positiv ab, die zwar höhere Margen, aber auch eine deutlich höhere Verschuldung aufweisen.
Globale Aufstellung als Stärke
Die breite internationale Aufstellung — insbesondere die starke Präsenz in den USA und Australien — macht Hochtief weniger anfällig für regionale Konjunkturschwankungen. Megatrends wie Digitalisierung, Energiewende und Urbanisierung spielen dem Unternehmen zusätzlich in die Karten. Analysten rechnen daher auch in den kommenden Jahren mit weiterem Wachstum bei Umsatz, Gewinn und Dividende.
Die Aktie ist nach ihrer Rally kein Schnäppchen mehr — das Kurs-Gewinn-Verhältnis für die nächsten zwölf Monate liegt bei knapp 22 —, doch die mittelfristigen Perspektiven bleiben exzellent. Wer auf einen globalen Infrastruktur-Champion mit Innovationskraft und solidem Geschäftsmodell setzen möchte, findet in Hochtief einen aussichtsreichen Kandidaten fürs Depot. Wir haben Ziel- und Stoppkurs angepasst.
Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (39/25), die Sie hier finden.
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