In der Vorwoche trug auch ein von US-Präsident Trump unterzeichnetes Memorandum zur Einführung von Zöllen für chinesische Importe im Wert von bis zu 60 Milliarden Dollar zu einem Ausverkauf an den Börsen. Denn weil China darauf mit der Ankündigung von Zöllen auf US-Importe reagierte, stieg deswegen die Angst vor einem sich ausweitenden Handelskrieg. In den USA lasteten darüber hinaus die Datenaffäre rund um Facebook sowie die Untersuchungen zum russischen Einfluss auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen auf der Stimmung.

Die Kursverluste blieben dabei nicht auf den US-Aktienmarkt beschränkt, sondern nachgebende Notierungen waren praktisch weltweit zu registrieren. Die Analysten von Julius Bär weisen in diesem Umfeld in einer aktuellen Markteinschätzung darauf hin, dass sie bereits früher vermutet hätten, dass die Börsen in diesem Jahr, ähnlich wie schon 2010, 2011 oder 2012, voraussichtlich vor einer holprigen Fahrt stehen werden. Noch gingen die hausinternen Volkswirte nicht von einem echten Handelskrieg aus, doch solange wie die Kursvolatilität so hoch bleibe wie zuletzt, dürften die Märkte verwundbar bleiben, so das Urteil.

Für das Gesamtjahr rechnet man aber nach wie vor mit einer positiven Kursperformance. Auf Branchenebene setzen die Aktienstrategen der Schweizer Privatbank dabei auf zyklische Sektoren wie Finanzen, Informationstechnologie, und Industrie. Im derzeit noch schwierigen Umfeld stehe die Absicherung des Aktien-Exposures zwar nach wie vor im Vordergrund, doch gleichzeitig gehe es auch darum, größere Rückschläge zu ausgewählten Käufen zu nutzen.

Für Kunden, die den jüngsten Ausverkauf bereits jetzt nutzen möchten, um ihr Portfolio aufzustocken, hat Julius Bär eine Liste mit 20 Aktien zusammengestellt, bei denen die hauseigenen Aktienanalysten derzeit besonders zuversichtlich sind. Jeweils drei davon stammen aus Deutschland sowie der Schweiz und diese sechs Werte stellen wir auf den nachfolgenden Seiten etwas näher vor.

Auf Seite 2: Helvetia





Helvetia-Aktie



Zu den Kaufempfehlungen von Julius Bär zählt die Aktie von Helvetia. Dem Schweizer Versicherungskonzern traut man einen Anstieg bis auf 630,00 Schweizer Franken zu. Bei einem aktuellen Kurs von 561,00 Franken verspricht das einen Anstieg von 8,7 Prozent.

Im Dezember wurde der Titel als einer der Top-Picks für das Jahr 2018 herausgestellt und als Alternative zum Branchenkonkurrenten Bâloise genannt, dessen Anteilsscheine Mitte November auf Reduzieren herabgestuft worden waren. Zur Begründung für die Einstufung hieß es, der Titel werde mit einem attraktiven Kurs-Buchwert von rund 1.0 gehandelt.

Günstige Bewertungsrelationen ergeben sich auch auf der Basis von Analystenschätzungen zum Gewinn je Aktie und zur Ausschüttung. So rechnet der Konsens für 2018 beim Ergebnis je Aktie mit 51,23 Franken und mit einer Dividendenzahlung von 24,45 Franken. Daraus errechnen sich ein geschätztes KGV von knapp elf und eine erwartete Dividendenrendite von 4,36 Prozent.

Den Mitte Dezember vollzogenen Rücktritt des ehemaligen Raiffeisen-Chefs Pierin Vincent als Verwaltungsratspräsident von Helvetia hatte der zuständige Julius Bär-Analyst Roger Degen begrüßt, was sicherlich mit dessen polarisierenden Persönlichkeit zu tun hat. Diese Personalie kam gerade noch zum richtigen Zeitpunkt, denn inzwischen wurde Pierin wegen fragwürdiger Geheimdeals in früheren Positionen verhaftet.

Grundsätzliches Lob erhält die Helvetia für eine starke Position in dem als attraktiv bezeichneten Schweizer Versicherungsmarkt. Hier gilt man als drittgrößter Branchenvertreter im Bereich der Lebensversicherung und als fünftgrößter Anbieter in der Nichtlebensversicherung.

Positiv Erwähnung finden zudem die solide Erfolgsbilanz des Managements in Bezug auf operative Leistung und anorganisches Wachstum, verbunden mit einer attraktiven und nachhaltigen Dividendenrendite. Allgemein zu beachten sei, dass rund zwei Drittel des Vermögens-Exposures und der Gewinngenerierung mit dem Schweizer Franken zusammenhängen.

Charttechnik





Zweigeteilt fällt das charttechnische Fazit zur Aktie von Helvetia aus. Zum einen ist es lobenswert, dass sich der Kurs auf Tuchfühlung mit dem Rekordhoch von 584,00 Franken hält. Zum anderen stammt diese Bestmarke aber vom Dezember 2015 und trotz der seitdem mehrfach unternommener Anläufe ist es bisher nicht gelungen, diese Marke zu knacken. Dadurch hat sich auf dem Niveau eine sich hartnäckig haltende Widerstandszone aufgebaut. Erst wenn diese nachhaltig geknackt werden kann, wäre das gleichbedeutend mit einem charttechnischen Kaufsignal.

Profil



Die Helvetia Holding AG ist eine Unternehmensgruppe, die in den Bereichen Leben-, Schaden- und Rückversicherungen wie auch Risiko- und Vorsorgelösungen tätig ist. Die Geschäftsbereiche sind in Nicht-Leben, Leben und übrige Tätigkeiten strukturiert. Nach der Übernahme im Oktober 2014 der Schweizerischen National-Versicherungs-Gesellschaft AG - Nationale Suisse ist die Helvetia einer der führenden Versicherungsdienstleister in der Schweiz und betreut mehr als fünf Millionen Kunden. Die Gruppe offeriert eine umfassende Produktpalette für Privatkunden, Unternehmen und öffentliche Verwaltungen.

Das Angebot beinhaltet unter anderem Versicherungen für Leben/Vorsorge, Unfall, Privathaftpflicht, Kfz, Gebäude, Hausrat und Wertsachen und Rechtschutz wie auch Versicherungen für Berufliche Vorsorge, Unfall, Flottenversicherung oder Firmenrechtsschutz sowie Specialty-Lines-Deckungen und Rückversicherungen und Hypotheken. Durch ihre Niederlassungen und Tochtergesellschaften ist die Versicherungsgruppe europaweit präsent und tätigt Teile ihrer Investment- und Finanzierungsaktivitäten über Tochter- und Fondsgesellschaften in Luxemburg und Jersey. Der Firmensitz der Helvetia Holding AG ist in St. Gallen, Schweiz.

Auf Seite 3: Lonza





Lonza-Aktie



Bei der Lonza Group hat Julius Bär das Kursziel im Zuge einer bestehenden Kaufempfehlung auf 270,00 Frankenfestgezurrt. Das ist eine Vorgabe, die dem Auftragsfertiger für die Pharma-, die Biotech- und die Consumer-Health-Industrie theoretisch fast 21 Prozent Luft nach oben lässt. Wobei zu bedenken ist, dass das Kursziel bis vor kurzem noch 295 Franken betrug.

Aus der Sicht von Analyst Terence McManus hat das Unternehmen im Bereich Biopharma eine Wachstumsstory zu bieten. Die Gesellschaft profitiere von einer positiven Marktentwicklung. Schnellere Entwicklungs- und Zulassungszeiten machten es für die Hersteller schwierig, die Produktion zunehmend komplexer werdender Medikamente auf ein marktreifes Niveau zu heben. Aufgrund der begrenzten Lebensdauer von Patenten sei jede Verzögerung bei der Markteinführung eines neuen Produkts kostspielig. Dies treibt die Biopharmazie hin zu spezialisierten Herstellern wie Lonza, was ein weiterhin starkes Umsatzwachstum verspreche.

Darüber hinaus erwartet er eine Margenausweitung, die durch operative Hebelwirkung, eine positive Veränderung des Geschäftsmix und Fusionssynergien getrieben werde. Lonza handele bewertungstechnisch weitgehend im Einklang mit mittelgroßen Pharmaunternehmen, weise aber ein aus seiner Sicht geringeres Risiko auf sowie ein besser kalkulierbares Ertragswachstum. Die seit Mai 2017 im Swiss Market Index enthaltene Aktie stelle für Investoren, die eine Diversifikation abseits der traditionellen Pharmatitel anstreben, eine rentable Wachstumsaktie dar.

Beim Gewinn je Aktie rechnet McManus für 2018 mit 11,84 Franken, was gleichbedeutend mit einem geschätzten KGV von 1,89 ist. Die Dividendenrendite taxiert man auf rund 1,2 Prozent.

Charttechnik





Die Aktie von Lonza konnte von Juni 2012 bis Ende Januar 2018 mit einer sehr überzeugenden Kursentwicklung aufwarten, stiegen die Notierungen in dieser Zeit doch von 32,81 Franken auf 275,10 Franken. Doch in den vergangenen Wochen kam es zu einer deutlichen Korrekturbewegung, die mit einem verletzten langfristigen Aufwärtstrend zu einem verschlechterten Chartbild beigetragen hat.

Profil



Lonza Group Ltd. gehört zu den weltweit führenden Produzenten von pharmazeutischen Wirkstoffen sowohl im chemischen wie auch biotechnologischen Bereich. Zum weiteren Angebot gehören Zwischenprodukte für den Nahrungs- und Agrarbereich. Als Zulieferer versorgt die Gruppe die Pharma-, Gesundheits- und Life Science-Industrie und ist in den Bereichen Wasseraufbereitung, Körperpflege, Gesundheit, Hygiene, industrielle Konservierung, Materialschutz sowie Holzbehandlung aktiv. Das Portfolio umfasst dabei Moleküle, Peptide, Aminosäuren sowie Nischenerzeugnisse von Bioprodukten, die eine wichtige Rolle in der Entwicklung neuartiger Arzneimittel und Gesundheitsprodukte spielen.

Des Weiteren bietet Lonza innovative, chemische und damit zusammenhängende Lösungen im Bereich mikrobielle Kontrolle an. Diese Lösungen dienen der Zerstörung beziehungsweise Wachstumshemmung von schädlichen Mikroorganismen. Weitere Tätigkeitsfelder bestehen in der zellbasierten Forschung, Endotoxin-Erkennung und Zelltherapie. Das Unternehmen verfügt weltweit über 45 zentrale Produktions- und Forschung-Standorte. Die Unternehmensstrategie fokussiert sich darauf, die Life-Sciences-Industrie mit zwei grundlegenden Technologien zu adressieren: Chemie und Biotechnologie. Dabei bietet Lonza sowohl Produkte als auch Custom-Manufacturing-Dienstleistungen für die Pharma-, Biotech- und Life-Sciences-Industrien an.

Auf Seite 4: Geberit





Geberit-Aktie



Mit 500,00 Franken gibt Julius Bär das Kursziel für die Aktie von Geberit an. Das heißt, dem Sanitärtechnik-Spezialisten wird ein Anstieg von gut 20 Prozent zugetraut.

Für die zuständige Analystin Britta Simon ist die Gesellschaft als ein Best-in-Class-Unternehmen einzustufen. Das heißt, es handele sich um einen Branchenführer. Dessen Aufstellung zeichne sich unter anderem durch ein attraktives Geschäftsmodell sowie hohen Eintrittsbarrieren aus. Hinzu kämen außerdem Preisfestsetzungsmacht und sehr gute Margen, was zu einer attraktiven freien Cash-Generierung führe und außerdem in einer starken Bilanz resultiere.

Die Akquisition von Sanitec im Jahr 2015, einem führenden Hersteller und Anbieter von Badkeramik in Europa, habe den Zugang zu den Endverbrauchern gestärkt und mache Geberit zum Marktführer in der Sanitärindustrie. Die Integration von Sanitec verlaufe nach Plan, wobei der Großteil der angestrebten Synergien früher als erwartet erreicht worden seien. Simon erwartet von Geberit weitere Umsatz- und Kostensynergien aus der weiteren Harmonisierung und Optimierung von Geschäftsprozessen etc., was wiederum weiteres Wachstums- und Ertragspotenziale eröffnen sollte.

Die Aussichten für die Baumärkte stuft die Analystin weiterhin als insgesamt solide ein - in der Geberit-Hauptregion Europa jedoch nur als gemischt. Doch Produktinnovation und umfassende Marketing-Aktivitäten sollten Wachstum und Profitabilität unterstützen und dazu beitragen, dass der Gegenwind durch hohe Rohstoffkosten zumindest teilweise ausgeglichen werden kann.

Beim angepassten Gewinn je Aktie kalkuliert Simon für 2018 mit 17,53 Franken, was gleichzusetzen wäre mit einem geschätzten KGV von 23,5. Die Dividendenrendite taxiert sie auf 2,45 Prozent.

Charttechnik





Mit einem von Oktober 2010 bis August 2017 verbuchten Anstieg von 29,40 Franken auf 483,40 Franken fällt die langfristige Kursbilanz der Geberit-Aktie sehr eindrucksvoll aus. Doch seit Mitte August 2016 besteht nun letztlich schon ein Seitwärtstrend, dessen untere Begrenzung mit 409,60 Franken deutlich näher an der aktuellen Notiz liegt als die obere Begrenzung, die aus dem bereits erwähnten Rekordhoch besteht.

Profil



Die Geberit Gruppe ist ein, in Europa marktführender, globaler Anbieter von Sanitärtechnik. Das Produktspektrum ist für Neubauten, Renovierungen und Modernisierungen konzipiert. Es umfasst sieben verschiedene Produktlinien: Installationssysteme, Spülsysteme, Public, Apparatanschlüsse, Hausentwässerungssysteme und Wasserentsorgungssysteme. Das breite Sortiment der Installationssysteme umfasst z.B. Montageelemente und Unterputzspülkästen für Vorwand- und Inwand-Installationen. Die Produktlinie Spülsysteme zeichnet sich besonders durch die Entwicklung von wassersparenden Technologien wie der Zweimengen- und Spül/Stop-Technik aus. Hygiene, Ökologie und Vandalidmudsicherheit sind die wichtigsten Merkmale der Produktlinie Public. Sie beinhaltet unter anderem elektronische und pneumatische Urinalsteuerungen und Waschtischarmaturen für den öffentlichen und halböffentlichen Bereich.

Die Linie Apparateanschlüsse sorgt für wartungsfreies und geräuscharmes Funktionieren mit Hilfe von Sifons und Abläufen für Badewannen, Duschen, Waschtischen und Spülen. Geberit bietet bei den Hausentwässerungssystemen ein komplettes Programm von Abwasserleitungen und Fittings aus Kunststoff für die Haus- und Dachentwässerung. Die Wasserversorgungssysteme werden durch die von Geberit entwickelten korrosionsbeständigen Mehrschicht-Metallverbundrohre abgedeckt. Die erdverlegten Rohrleitungssysteme aus Kunststoff sind universell für die Grundstücksentwässerung, Kanalisation sowie die Wasser- und Gasversorgung einsetzbar.

Auf Seite 5: SAP





SAP-Aktie



Zu dem von Julius Bär derzeit favorisierten Trio aus Deutschland zählt unter anderem SAP. Dem im DAX enthaltenen Softwarekonzern traut man einen Anstieg bis auf 103,00 Euro zu. Das heißt, damit die Rechnung aufgeht, müssten die Valoren des Software-Herstellers um gut 24 Prozent zulegen.

Für den verantwortlichen Analysten Thomas Suder besteht die Anlagestory bei SAP unter anderem aus den relativ hohen wiederkehrenden Umsätzen, die der Konzern generiert. Außerdem seien die mit einem Anbieterwechsel verbundenen Kosten für die Kunden hoch, weil die angebotene Software tief in den Geschäftsprozessen der Kunden eingebettet sei.

Auch stütze der große internationale Kundenstamm und das Systemintegratoren-Netzwerk von SAP die große Umsatzbasis im Bereich Wartung und sorge damit für Ertragsstabilität. Mit der erfolgreichen Einführung der neuen Produktsuite S4/HANA adressiere SAP säkulare Trends im Bereich Cloud und Mobile Computing sowie in der Datenanalyse, die zu einer anhaltenden Dynamik der Cloud-Erlöse führen sollten. Das passt zu dem, was der SAP-Vorstand jüngst wissen ließ. Denn es war davon die Rede, dass 2018 der Cloud-Umsatz mit 4,8 bis 5,0 Milliarden Euro erstmals den mit Lizenzen übersteigen dürfte.

Auf einer unlängst abgehaltenen Investorenkonferenz war ansonsten von Seiten der Verantwortlichen die Rede davon, dass es mit der 2017 auf 28,9 Prozent gesunkenen operativen Marge in den Folgejahren wieder nach oben gehen soll. Angepeilt werden demnach 29,8 Prozent im laufenden Jahr sowie 30,7 Prozent im Jahr 2020 sowie in den Jahren danach.

Beim angepassten Gewinn je Aktie rechnet Suder für 2018 mit 4,40 Euro und damit einem Ergebnisausweis leicht unter dem Vorjahresniveau. Das wäre gleichbedeutend mit einem geschätzten KGV von 18,9 Prozent. Die Dividendenrendite veranschlagt er auf rund 1,7 Prozent.

Charttechnik





Für den Zeitraum von Oktober 2002 bis November 2017 hat der Aktienkurs einen Anstieg von 10,41 Euro auf 100,35 Euro vorzuweisen. Angesichts einer Verzehnfachung ist das natürlich vorzeigbar. Allerdings hat sich zuletzt eine Korrekturbewegung breit gemacht, die derzeit als unverändert intakt einzustufen ist. Wichtig wird sein, die Marke von knapp 81 Euro zu verteidigen, denn das entspricht dem Niveau, auf dem momentan der langfristige Aufwärtstrend verläuft.

Profil



Die SAP SE zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Unternehmenssoftwarelösungen, die die verschiedenen Prozesse innerhalb der Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg organisieren. Das Portfolio umfasst Geschäftsanwendungen für große und mittelständische Betriebe sowie Standardlösungen für kleine und mittelgroße Firmen. Darüber hinaus unterstützt SAP mit branchenspezifischen Lösungen Kernprozesse in den Industriezweigen Handel, Finanzen, High-Tech, im Gesundheitswesen und öffentlichen Verwaltungen.

Das Flaggschiff des Konzerns stellt dabei die SAP Business-Suite dar, die auf die jeweiligen Anforderungen und Geschäftsziele exakt zugeschnitten werden kann. Basis dieser Anwendung ist die von SAP entwickelte Datenbanktechnik Hana, bei der Daten nicht mehr auf der Festplatte, sondern im Arbeitsspeicher abgelegt werden und so schneller zur Verfügung stehen.

Auf Seite 6: Lanxess





Lanxess-Aktie



Die Kaufempfehlung für die Aktie von Lanxess hat Julius Bär mit 72,00 Euro garniert. Das verspricht dem deutschen Chemiekonzern einen Anstieg von 16,7 Prozent für den Fall, dass diese Wette aufgeht.

Nach Auffassung des zuständigen Analysten Philipp Lienhardt hat sich Lanxess erfolgreich von einem auf Rohstoffe fokussierten Chemieunternehmen mit überwiegend synthetischen Kautschuken hin zu einem diversifizierten Spezialchemieunternehmen gewandelt. Dieser Prozess bringe ein stabileres Umsatz- und Ertragswachstum mit sich.

Dank der Zusammenarbeit mit Saudi Aramco im Synthesekautschuk-Geschäft habe die Gesellschaft bereits einen wichtigen Meilenstein erreicht. Das Joint-Venture wird bis zum zweiten Quartal aus dem Konzernverbund entkonsolidiert. Zudem geht Lienhardt davon aus, dass das Management beabsichtigt, auch die die restlichen 50 Prozent der Anteile nach Ablauf der Sperrfrist im Jahr 2021 zu veräußern.

Julius Bär traut Lanxess im Jahr 2018 eine relativ gute Geschäftsentwicklung zu. Dafür spreche unter anderem, dass man nun in der Lage sei, den vollen Nutzen aus der Übernahme von Chemtura zu ziehen. Das sollte auch zu einer verbesserten Ergebnisqualität beitragen.

Auf Basis eines 7,6-fachen Verhältnisses von Unternehmenswert zum EBITDA sei der Titel gegenüber dem Branchendurchschnitt, der sich bei dem achtfachen bewege, moderat bewertet. Den angepassten Gewinn je Aktie sieht Lienhardt in diesem Jahr bei 4,28 Euro. was auf ein geschätztes KGV von 14,4 hinauslaufen würde. Die Dividendenrendite wird mit 1,3 Prozent angegeben.

Charttechnik





Im Januar gestaltete sich das Chartbild bei Lanxess noch sehr viel versprechend. Denn da war es dem Kurs gelungen, endlich auf ein neues Rekordhoch von 74,02 Europa vorzustoßen und damit aus dem zuvor gültigen Seitwärtstrend nach oben auszubrechen. Doch das erwies sich als Fehlsignal, denn der Kurs fiel wieder in den alten Trott zurück. Aktuell besteht nach den jüngsten Verlusten sogar die Gefahr, dass auch die untere Begrenzung dieser Seitwärtsspanne bei 60,44 Euro unterschritten wird.

Profil



Die Lanxess AG gehört mit einem umfangreichen Produktportfolio aus den Bereichen Polymere sowie Basis-, Spezial- und Feinchemikalien zu den bedeutenden Chemie- und Polymeranbietern Europas. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Kunststoffe, Kautschuke, Spezialchemikalien und Zwischenprodukte. Darüber hinaus unterstützt Lanxess seine Kunden bei der Entwicklung und der Umsetzung von Systemlösungen. Der Konzern konzentriert sich bei seinen Produkten besonders auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit.

Das Programm "Grüne Mobilität" entwickelt zum Beispiel Hightech-Kunststoffe, die im Leichtbau von Fahrzeugen zum Einsatz kommen und durch ihr vermindertes Gewicht weniger Emissionen erzeugen und den Kraftstoffverbrauch senken. Des Weiteren kommen Hochleistungs-Kautschuke bei der Herstellung von Reifen zum Einsatz. Diese zeichnen sich durch einen geringeren Rollwiderstand, ausgezeichnetes Bremsverhalten, eine längere Laufleistung und verminderte Geräuschentwicklung aus.

Auf Seite 7: EON





EON-Aktie



Im Falle von EON hat Julius Bär das Kursziel auf 11,00 Euro festgezurrt. Das heißt, dem deutschen Versorger billigt der zuständige Analyst ein Aufwärtspotenzial von 24,7 Prozent zu.

Wie der zuständige Analyst Robeto Cominotto lobend hervorhebt, hat EON in den vergangenen 18 Monaten den Verschuldungsgrad drastisch reduziert. Eine Kapitalerhöhung Anfang 2017, eine Rückerstattung von 2,8 Milliarden Euro an Kernbrennstoffsteuern, geringere Rückstellungen für den Bereich Kernenergie, die Stilllegung von Anlagen und die Veräußerung der verbliebenen Anteile an Uniper habe die Verschuldung auf ein Niveau gesenkt. die es dem Unternehmen ermögliche, in zukünftiges Wachstum zu investieren und die Aktionäre zu belohnen.

Die Einigung über den Erwerb der von RWE gehaltenen 77-prozentigen Beteiligung an Innogy sehe einen Kauf im Rahmen eines weitreichenden Tauschs von Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen vor. Gemäß der getroffenen Vereinbarung erhalte EON von RWE die Beteiligung an Innogy gegen eine Beteiligung von 16,67 Prozent an EON und die erneuerbaren Energiegeschäfte von EON und Innogy. EON werde auch eine Übernahmeofferte für die Minderheitsaktionäre von Innogy bei 40 Euro pro Aktie abgeben, 16 Prozent über dem letzten Schlusskurs vor der Offerte. Die Transaktion müsse aber noch von den Gremien der beiden Unternehmen und den Kartellbehörden genehmigt werden.

Die Details über mögliche Synergien und die Aufteilung der Verbindlichkeiten von Innogy seien noch nicht bekannt. Doch gemäß aktuellem Wissenstand sei die Transaktion für EON und RWE klar positiv zu werten. EON würde ein fokussiertes Unternehmen werden, mit den beiden Geschäftsfeldern Energienetze und Kundenlösungen. Die Energienetze, welche Strom und Gas transportieren und verteilen, würden den mit Abstand größten Anteil des Ergebnisses ausmachen, mit rund drei Vierteln des EBITDA. Der Markt für Energienetze sein ein Wachstumsmarkt dank des Bedarfs an Netz-Modernisierungen und -Erweiterungen zur Ermöglichung der Energiewende. Die Synergien aus der Zusammenführung der Geschäftsfelder dürften erheblich sein.

Den Gewinn je Aktie sieht Cominotto 2018 bei 0,63 Euro. Das heißt, das geschätzte KGV würde sich bei 14 bewegen. Die Dividendenrendite sieht man bei rund 3,5 Prozent.

Charttechnik





Der Aktienkurs von EON ist von 2008 bis 2016 von 44,67 Euro auf 6,04 Euro gefallen. Eine desaströse Bilanz, insbesondere wenn man bedenkt, dass es fast zeitgleich einen der größten Bullenmärkte aller Zeiten zu feiern gab. Immerhin ist zumindest seit dem zuletzt genannten Tief das Trauerspiel vorbei, denn immerhin konnte sich die Notiz etwas nach oben absetzen. In einem schwierigen Gesamtmarkt hält sich der Titel auch in diesem Jahr einigermaßen wacker, doch um das Chartbild noch mehr zum Besseren zu korrigieren bedarf es erst noch weiterer Avancen.

Profil



Die E.ON SE ist eines der weltweit größten privaten Energieunternehmen. Zur Stromerzeugung werden regenerative und konventionelle Ressourcen genutzt. Daneben ist E.ON auch in der Erdgasförderung, im Strom- und Gashandel sowie im Netzausbau und Vertrieb tätig. Im Bereich erneuerbare Energien gehört E.ON zu einem der weltweit führenden Unternehmen und nutzt Wasser- und Windkraft, Biomasse und Solarenergie. Eine sichere und zuverlässige Stromübertragung ist über die jeweiligen Regionalversorger gewährleistet. Im Bereich Erdgas wird durch E.ON die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt.

Die Gasförderung sowie die internationale Beschaffung, der Großhandel und der Vertrieb an industrielle Großkunden laufen über E.ON Ruhrgas, der Vertrieb an Endkunden wird von konzerneigenen Market Units übernommen. Insgesamt hat das Unternehmen Produktionsstandorte in Europa, Nordamerika und Russland und führt zusätzlich zusammen mit Partnern Geschäfte in Brasilien und der Türkei. Seit Herbst 2016 konzentriert sich E.ON auf die Bereiche Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen. Das Kerngeschäft der konventionellen Energieerzeugung wird seither vom abgespaltenen Unternehmen Uniper durchgeführt.